Widerspruch

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Donnerstag, 12.09.2019, 14:41 (vor 1659 Tagen) @ nereus3694 Views

Der Islam hat sich nicht deshalb radikalisiert weil er von Hause aus so
ist – auch wenn diese dämliche Parole unendlich wiederholt wird –
sondern weil man seit 30 Jahren systematisch die Lebensgrundlagen der
Bewohner dieser Gebiete zerstört.
Auf diese perfide Art wird wurde auch der Flüchtlingsstrom losgetreten,
der mit aller Gewalt den alten Kontinent verändern soll.

Lieber @nereus,

mit "man" sind vermutlich die Staaten der "westlichen Wertegemeinschaft" gemeint, richtig? Fall dem so sein sollte, möchte ich widersprechen. Das "der Westen", allen voran die Hegemonialmacht USA, seit Jahrzehnten versucht, seine globalen herrschaftlichen Ansprüche mit dem Einsatz von Militär und Geheimdiensten sicherzustellen, steht außer Frage.

Das aber die Radikalisierung des Islam ausschließlich vor diesem Hintergrund zu sehen sein sollte, halte ich für zu einseitig gedacht. Wer sich die vielen Bücher Peter Scholl-Latours zu Gemüte geführt hat, wird auch andere Erklärungen finden können. Die Geschichte des Islam ist durch ein ständiges Wechselspiel zwischen eher gemäßigten und fundamentalen Bewegungen gekennzeichnet. Die globalen Machtspiele der westlichen Eliten können vielleicht als ein Impuls für das Erstarken der ultra-religiösen Anhänger angesehen werden, nicht aber als (alleinige) Ursache dieses religiösen Erwachens.

LG, Otto

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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