Mir fällt es wie Schuppen vor den Augen
Ich habe zulange in Deutschland gelebt. 31 Jahre hatten mir einen Stempel aufgedrückt. Ich habe das ganz aktuell an zwei Beispielen bemerkt. Ich muss feststellen, dass ich einfach rückständig und nicht mehr aktuell bin.
Beispiel 1)
Die Friedhofskultur hier in RO ist ein Desaster. Es gibt kaum mehr Flächen, die der Stadtverwaltung zur Verfügung stehen. Das sind dann nur mehr einzelne Terrains, die sehr schräg gelagert sind, und wo man als Friedhofsbesucher bei Regenwetter besser nicht hingeht, weil man sich da durchaus das Bein (im mindesten Fall) brechen kann.
Bei meiner Schwiegermutter befindet sich dieses Grab direkt neben der Umzäunung neben der Zufahrtsstraße. Von der Innenseite des Geländes kommt man da nur bei Trockenheit und guter körperlicher Fitness hinein. Da ich vorhabe, nun den endgültigen Fakt am Grab mit Umrahmung, Platte, etc. zu erledigen, fragte ich die Stadtverwaltung mittels eines Schreibens an, dass mir das gestattet werde, das schmiedeeiserne Zaunelement vor dem Grab mit der Flex abzutrennen, damit ich diese Arbeiten gefahrlos durchführen kann, und danach wieder in den Urzustand zu versetzen. (ich schweiße selber).
Die Antwort kam, nach mehreren Wochen, und negativ. Es wäre nicht gestattet, etwas an der Umzäunung des Friedhofs zu verändern.
Am Nachbargrab hat man genau das gemacht, was ich vorhatte. Ohne Antrag. Die hatten das Element aus der Umzäunung herausgeschnitten, das danach mit Kabelbindern provisorisch wieder angebracht, und irgendwann dann wieder angeschweißt.
Meine Erkennntis: Ich bin ein Trottel.
Beispiel 2):
Da wurde in einem Stadtviertel die Kanalisation sowie der Straßenbelag erneuert. Als erst die Bitumenschicht drauf war, und die letzte Schicht (genannt "Verschleißschicht") des Asphaltfeinbetons noch nicht aufgebracht war, da stellt ich den Antrag, dass ich für ein Grundstück auf diesem Gebiet, wofür ich die Bauaufsicht hatte, die Möglichkeit bekomme, das Regenwasser in den in dieser Straße verlegten Regenwasserkanal anzuschließen.
Man muss dazu sagen, dass die Deppen so hell waren, in die Straße zwar einen Regenwasserkanal zu verlegen, an den die Straßenabläufe angeschlossen wurden, aber zu den einzelnen Grundstücken hat man keine Anschlussmöglichkeit verlegt. Typisch Rumänien.
Man hat die Antwort wochenlang hinausgezögert, bis die Verschleißschicht aufgetragen wurde. Danach bekam ich die Antwort, dass es nicht möglich sei, weil der Straßenbelag bereits final fertiggestellt worden sei.Schön.
Dann sah ich in einer Nebenstraße, in dem selben Viertel, dass da jemand zwei Meter vor seiner Hauseinfahrt den Straßenbelag aufgestemmt hatte, (ich weiß nicht, zu welchen Zweck und was er dabei angeschlossen hatte), und nach getanener Arbeit den Graben wieder geschlossen hat. Aber nicht mit Asphalt, sondern einfach nmit einer Betonschicht. Nun sieht das Ganze von der Farbe her ganz lustig aus. Der Asphalt schwarz, resp. anthrazithfarben, und der Beton hellgrau.
Meine Erkennntis: Ich bin ein Trottel.
Ich habe was Prinzipelles vergessen, das ich in der Pfalz gelernt habe:
"Wer viel fragt, geht irr".