Ich sehe das Problem an einer ganz anderen Stelle

Kaladhor, Münsterland, Mittwoch, 12.08.2020, 11:24 (vor 1351 Tagen) @ Griba2361 Views

Man überlege mal, was ein Brennstoffzellenfahrzeug am Ende "rauspustet": Wasserdampf. (Ich bezweifle nämlich ernsthaft, dass das vorher soweit herabgekühlt würde, um dann als flüssiges Wasser herauszutröpfeln.)

Wasserdampf ist atmosphärisch betrachtet ein wesentlich wirksameres Klimagas als es Kohlenstoffdioxid jemals sein kann. Kann nicht der richtige Weg sein, oder?

Unser Problem ist doch, dass wir einen vergleichbaren Ersatz für den gesamten benzin-/dieselbetriebenen Individualverkehr benötigen. Und mit vergleichbar meine ich
- eine ähnlich einfache Handhabung und
- ein ähnlich hoher Energiegehalt des Trägers.
Die Sicherheit bei der Nutzung spielt natürlich auch eine Rolle.

Ich sehe da derzeit keine wirkliche Alternative, denn
- die Wasserstofftechnologie ist sehr aufwändig in der Produktion (Elektrolyse ist sehr energiehungrig), in der Lagerung (reiner Wasserstoff diffundiert durch nahezu alle Materialien) und bei der Nutzung (Brand- und Explosionsgefahr, man kennt ja seine Mitmenschen). Hinzu kommt der Wirkungsgrad der gesamten Prozesskette, der einfach nur unterirdisch ist.
- die Akkutechnologie ist alles andere als umweltschonend bei der Produktion der Akkus (Lithium und Kobalt), erreicht höhere Reichweiten nur durch immer größere und schwerere Akkus (drei Tonnen Fahrzeug, um eventuell 500km Reichweite zu erhalten?) und teils sehr langen erforderlichen Ladeprozessen (immer schnellstmöglich zu laden kann den Akku beschädigen). Hinzu kommt noch die Problematik, dass kleinste Beschädigungen an einzelnen Akkuzellen ausreichen können, dass das gesamte Teil in Flammen aufgeht, die man nicht wirklich löschen kann.

Wir sollten uns vielleicht eher mal die Frage stellen, ob wir den Individualverkehr, so wie er zur Zeit besteht, auch weiterhin haben wollen, dann sollten wir uns Gedanken über weitere Effizienzsteigerungen und Verbrauchsminderungen bei den bewährten Verbrennungsmotoren machen, oder aber wir gehen weg von diesem Verkehr. Dann müssten wir allerdings unser gesamtes Wirtschaften und Leben überdenken. Just-in-Time und Wohnen weit weg vom Arbeitsplatz funktionieren dann jedenfalls nicht mehr.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!


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