Wäsche im Winter niemals draußen trocknen

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Montag, 02.01.2017, 19:31 (vor 2663 Tagen) @ Literaturhinweis8956 Views

Dann müsste auch eine Besserung eintreten, wenn man das Bettzeug

während des Tages zum Lüften nach außen hängt? So quasi gefrieren?

In der Tat könnte man darauf verfallen, da bekanntlich frisch gewaschene
Wäsche auch im Winter bei Frost einwandfrei trocknet - zuerst friert das
Restwasser, das Gewebe wird 'bretthart', aber mit der Zeit verdunstet eben
auch Eis (Sublimation), weil die Umgebungsluft draussen praktisch
Null Prozent Luftfeuchtigkeit aufweist.

Im Winter trocknet feuchte Wäsche in kalter Umgebung nur äußerst langsam. Das liegt an der durchgehend hohen relativen Luftfeuchte in Mitteleuropa. Die kalte Außenluft besitzt nahezu dauerhaft eine relative Feuchte von >80 %, d.h. sie ist weitgehend mit Wasser gesättigt und nimmt kaum noch Wasser auf. Im Winter draußen Wäsche zu trocknen ist deshalb keine gute Idee. In warmer Umgebung und niedriger relativer Feuchte (ca. 50 %) trocknet sie wesentlich schneller.

Unsere Umgebungsluft weist unter keinen Umständen eine relative Luftfeuchte von 0 % auf, so etwas gibt es wohl nur und unter Umständen im Zentrum der Sahara. In einer Sauna kann man auch extrem trockene Luft finden, weil aufgrund der sehr hohen Temperatur (ca. 100° Celsius) die relative Luftfeuchte sehr gering sein kann. Nur deshalb kann man diese Temperatur auch aushalten. Dieser Umstand macht sich schnell bemerkbar, wenn ein Aufguss gemacht wird. Die Luft nimmt sofort das verdampfende Wasser auf und die relative Luftfeuchte steigt an, wobei aber die Temperatur kaum abnimmt. Man empfindet die Umgebungstemperatur plötzlich als viel heißer.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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