Edward A. Tenenbaum kann mit guten Gründen …

Ostfriese, Dienstag, 23.12.2025, 11:50 (vor 12 Stunden, 14 Minuten) @ Martin446 Views

Hallo Martin

… als der eigentliche Vater der D-Mark gelten.

Weshalb Tenenbaum über lange Zeit weitgehend ignoriert wurde, bleibt spekulativ, solange keine fundierte Quellenanalyse über sein Wirken vorliegt. Dennoch scheint die These zulässig, dass es auf amerikanischer wie auf deutscher Seite offenbar immer noch Mühe bereitet, dass ein 26-jähriger bisher völlig unbekannter amerikanischer Leutnant jüdischer Herkunft an der Wiege der D-Mark steht und Größen wie Clay, Dodge oder Erhard in die zweite Reihe verweist.

Tenenbaum wurde 1922 in New York als Sohn jüdischer Emigranten polnischer Abstammung geboren. Nach einem Sprachaufenthalt in der Schweiz studierte er an der Yale-Universität und promovierte zum Thema National Socialism and International Capitalism, wofür er das Prädikat summa cum laude erhielt. Er beherrschte fünf Sprachen und dazu noch etwas Russisch. In seinem Umfeld galt Tenenbaum als brillanter Kopf, aber als eigensinnig und zu wenig bestimmt in der Wahrung seiner persönlichen Interessen.

Die deutschen Experten, die sich von April bis Juni 1948 im »Konklave von Rothwesten«

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https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_A._Tenenbaum Gedenktafel für das Wirken Tenenbaums und seiner Mitstreiter, Fuldatal-Rothwesten

an der organisatorischen und technischen Durchführung der Währungsreform für Westdeutschland beteiligten, glaubten anfänglich, deren inhaltliche Bestimmungen im Sinne des Homburger Plans beeinflussen zu können. Groß war deshalb die Ernüchterung und die Diskussion auf deutscher Seite, als Tenenbaum, der Wortführer und Koordinator der Veranstaltung, einen zwischen den Alliierten ausgehandelten Entwurf zur Währungsreform sowie der entsprechenden Gesetze vorlegte, nach denen die Arbeiten zu gestalten waren.

Unter den deutschen Sachverständigen war die Verärgerung über die Missachtung ihrer Bedenken und Einwände beträchtlich. In einer Resolution vom 8. Juni 1948 an die Finanzberater der drei Militärregierungen wollten sie es deshalb vor der Geschichte festgehalten haben, dass sie für die Geldreform keinerlei Verantwortung übernähmen, weil ihre Arbeit lediglich technischer Natur gewesen sei. Vielmehr hätte »die Besonderheit der deutschen Verhältnisse unter politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine wesentlich anders geartete Lösung verlangt.«

Gruß - Ostfriese

Quelle:

https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/starkes-stueck/?q=Finanzen%20Kredit%20Til... Edward A. Tenenbaum Starkes Stück Wie der jüdische US-Offizier Edward A. Tenenbaum vor 60 Jahren den Deutschen zur D-Mark verhalf von Bernhard Ruetz, Robert Nef 19.06.2008 00:00 Uhr


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