Auf dem realen Schlachtfeld dreht die Richtung, nur im Wirtschaftskrieg ist Rußland noch im Vorteil.

eesti, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Mittwoch, 05.10.2022, 07:08 (vor 568 Tagen) @ Revoluzzer2836 Views

Was berichten die Russen vor Ort?
Der Ukrainer gewinnt immer mehr Land zurück.
Die Russen begradigten erst die Front bei Kijew, dann bei Charkow und nun wird die Front bei Cherson begradigt.
Die Russen ziehen sich zurück, wie einstmals die Heeresgruppe Mitte um 1944.
Warum verlieren die Russen derzeit immer mehr Gebiete?
Die Ukrainer haben mehrere Mobilisierungswellen hinter sich, haben eine Truppenübermacht von teilweise 10 zu 1.
Die Russen kämpfen bisher weiterhin mit den begrenzten Truppen aus der Anfangsphase und können mangels Personal auch nicht rotieren, was die Ukrainer aber machen. So kämpfen ermüdete Truppen mit stetig schrumpfender Anzahl gegen immer frische Ukrainer.
Was macht den derzeitigen Unterschied noch stärker?
Die zeitweise Überlegenheit der Russen bei Artillerie von fast 10:1 schrumpft zusehends, denn die Ukrainer bekommen in Echtzeit die Positionen der Russen durch die NATO-Aufklärung, sind modern vernetzt, inzwischen mit dieser Technik geschult, zu zehntausenden in NATO-Europa ausgebildet und werden mit moderner Artillerie beglückt.
Der Russe kämpft in seinen Verbänden weitestgehend isoliert, kann faktisch nur die eigene Drohnenaufklärung nutzen, denn die moderne Aufklärung aus den Satellitenbildern erreicht die Truppen vor Ort nur sehr verzögert, wenn überhaupt, dazu sind die Verbände vor Ort nicht einmal untereinander ausreichend vernetzt.
Inzwischen fehlt es den Russen an allem. Personal natürlich, aber auch ausreichend Munition, Nachtsichtgeräte, selbst Verbandsmaterial ist knapp.
In Cherson berichten die Russen, daß die Ukrainer sogar die Luftüberlegenheit besitzen, denn die Russen können ihre Flieger kaum einsetzen, sie sind ein gern gesehenes Ziel der Ukrainer.
In Moskau, und nicht nur dort, fallen die Immobilienpreise deutlich, denn eine nicht zu unterschätzende Zahl an jungen Russen versucht gerade, ihre Wohnungen zu verkaufen, um ins Ausland zu flüchten. Das müssen sie machen, weil ihre Wohnungen sonst enteignet werden, dazu braucht es für den Aufenthalt im Ausland schließlich auch ausreichend Geld.
Die sehr eilige Einverleibung der südukrainischen Gebiete und die Mobilisierung von 200-300.000 neuen Soldaten sind ein Eingeständnis der Schwäche, und das spüren die gemeinen Russen, sie fürchten ebenso zum reinen Kanonenfutter der mit modernster Technik ausgerüsteten Ukrainer zu werden, wie zum Anfang die Ukrainer durch die anfangs deutlich überlegenen Russen.
Der Kauf von Drohnen der Russen im Iran, die aber nur Nachbauten der USA liefern, also veraltete Technik, sagt schon viel.
Nur in der Mittelfront ist weiterhin Stellungskrieg. Dort ist eine dichte Besiedelung, die beiden Seiten einen wirklichen Fortschritt sehr schwer macht.
Rußland hat modernste Technik entwickelt, besonders im Raketenbereich (Hyperschallraketen), die aber auf dem Schlachtfeld wenig bewirkt, weil sie eben nur punktuell eliminieren kann, keine Front verrücken können. Diese Raketen können den Schutzschild der USA überwinden, um mit Atomsprengköpfen einen Gegenschlag zu führen, aber auf dem normalen Schlachtfeld kämpen die Russen noch wie Ende des 20. Jahrhunderts, während die Ukrainer gelernt bekommen, wie eine Schlacht mit Hightechkommunikation des 21. Jahrhunderts funktioniert.
Wie sieht das in der Praxis aus:
Beim Angriff bemalen die Ukrainer ihre Panzer etc. mit russischen Kennzeichen "Z", "O" u.s.w. verwirren die Russen damit, die nicht wissen, ob sie Feind oder Freund vor sich haben, während es den Ukrainern egal ist, was auf den Panzern aufgemalt ist. Ihre Panzer u.s.w. sind mit modernen Komunikationsmitteln ausgerüstet, jeder Panzer sieht in Echtzeit, welcher Panzer seiner Truppe genau wo steht und sieht sofort, ob es ein Feind oder Freund ist, egal, was aufgemalt ist.
Das führt auch zu einer Änderung bei den Personalverlusten, die nicht mehr etwa 5:1 liegen, sondern es dürfte nun nahezu ausgeglichen ablaufen.
Das hört sich zwar nicht dramatisch an, ist es aber, denn die Russen haben ja eine erhebliche Unterzahl, können Verluste somit kaum verschmerzen, es gibt ja nicht einmal mehr Reserven, die an Brennpunkten eingesetzt werden können, weil Rußland mir geringer und nun immer geringerer Truppenstärke ununterbrochen ohne nennenswerte Neubesetzungen kämpft.

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MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.


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