"Und übrigens beruhen Zusammenschlüsse auf gegenseitigen Vereinbarungen, und die, übrigens, halten niemals ewig; das weiß jeder."

Oblomow, Donnerstag, 22.04.2021, 08:47 (vor 1092 Tagen) @ Weiner2364 Views
bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 22.04.2021, 09:13

Wie sieht das mit der Ehe aus? Sie ist doch auf Ewigkeit, bzw. bis dass der Tod Euch scheidet geschlossen und das sagt ja das Wort schließen schon aus, dass es nicht mehr offen ist. Und das Komische ist doch die Dialektik von Freiheit, dass ich dann in der Ehe frei bin, obwohl ich gebunden bin.

Ich habe keine Vereinbarung mit diesem Staat BRD geschlossen. Ich bin per se unfrei und es ist eben das Wesen des Staates, Unfreie zu schaffen. Wahlen sollen das dann kaschieren. Hegel mit seiner Freiheitsdialektik (siehe Ehe) rechtfertigt nur die Unfreiheit des schon Gegebenen und deutet sie zur Freiheit um. Tricky. Den ganzen Schmonz kennste ja. Denn die Vereinbarung (Spielregel) sieht so aus: Wir vereinbaren und ich bestimme die Spielregeln. Eine Spielregel besagt, dass wir uns so lange an alle übrigen Spielregeln halten, bis ich entscheide, die Spielregeln zu ändern. Die andere Spielregel lautet: Du musst mitspielen.

Und wir sind letztlich wieder an dem archimedischen Punkt, wie Staatenbildung funktioniert. Hier in diesem Forum wurde das, so glaube ich zu vermuten, mit der Entstehung des Geldes in eins gesetzt. Und es geht wohl um Macht, die anfangs sicher nicht abstrakt war. Insofern gibt es gar keine freien Menschen dort, wo Geld vorhanden ist, weil Geld ein Schuldverhältnis voraussetzt. Insofern ist der freie Mensch der, der außerhalb des Geldes lebt. Ich kaufe ein, also bin ich unfrei. Ich kaufe meinem Sohn, der in die Schule geht, ein Heft, also bin ich doppelt unfrei: Schule und Geld. Da Du kein Debistist bist, siehst Du noch im Binnenraum des Unausweichlichen Schlupflöcher - im Prinzip genauso irrig wie @Taurec, der den "freien Mann" träumt.

Da sind wir wieder beim Loslassen, der Gelazenheit. Was weiß ich?!

Herzlich
Oblomow


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