Das Problem mit der Anti-Haltung

Miesepeter, Donnerstag, 24.09.2020, 12:29 (vor 1310 Tagen) @ BerndBorchert3795 Views
bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 24.09.2020, 13:00

die jedes Jahr ein Problem mit der Grippewelle haben - und das schon immer, zumindest sie selber alt oder vorerkrankt sind - ohne, dass jemals in den Jahren zuvor (in E oder D) daran gedacht wurde, sie speziell vor der Grippe zu schützen! nur jetzt auf einmal, weil die WHO und ihre Finanzierer es so wünschen und die Medien die Bevölkerung einpeitschen.

Oder es ist so, dass der Virus in E auch die Gesunden schwer erwischt. Aber das ist kaum vorstellbar, oder?

Das weiss ich nicht, es wäre zu überprüfen, ist aber sicher nicht die wahrscheinlichste Variante.

Es ist auch hinzuzügen, dass sehr wohl seit vielen Jahren daran gedacht wird, Risikogruppen speziell vor der Grippe zu schützen, diese werden jedes Jahr in den Medien eindringlich zu einer Grippeschutzimpfung aufgefordert. Ein Schutzimpfung gegen Sars-Cov 2 gibt es aber noch nicht. (Disclaimer: Nein, ich selbst impfe mich nicht und werde mich auch nicht impfen lassen, es ging mir nur darum, Deine Behauptung, bei Grippe mache man nichts, zu widerlegen bzw. einzuordnen)


Das Problem der Leute, die gegen das offizielle Narrativ so argumentieren wie Du das gerne machst, ist, dass ihr anstatt zu überzeugen, selbst Widerstand hervorruft, weil:

1) Durch Formulierungen wie "sie zeigt ja, dass wir auch in Madrid "nur" über die Alten+Vorerkrankten reden" ihr trotz der Anführungszeichen schon mal alle Alten und Leute mit Vorerkrankungen potentiell verliert. Diese Bevölkerungsgruppe ist aber sehr gross.

2) Anstatt bei den nackten Zahlen zu bleiben - die nicht lügen - permanent irgendwelche unbewiesenen und tws unbeweisbaren Behauptungen in einem Atemzug mitgeliefert werden, wie zb: "weil die WHO und ihre Finanzierer es so wünschen". Es gibt dafür keine wissenschaftlich oder juristisch stichhaltigen Beweise, das ist reine Spekulation. Damit verliert ihr dann auch noch all diejenigen, die sich an Fakten und Beweisen orientieren.

3) Ebenso wie die eine Seite fast ausschliesslich die eigene Position verteidigt, und Zweifel gar nicht erst aufkommen lässt, so ist das auch bei der Gegenpartei. Es ist zb nicht unwahrscheinlich - analog der allgemeinen Verläufe von Atemwegsinfektionen - dass schwere Verläufe im Auslauf des Winters aufgrund allgemein geschwächter Immunsysteme häufiger vorkommen als mitten im Sommer. Das muss man als Möglichkeit also mit einfaktorieren, und nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Der Sachlage angemessen wäre also, auch die Unterschiede zur Grippe zur Kenntnis zu nehmen und angemessene Massnahmenkataloge zu entwickeln, basierend auf unterschiedlichen möglichen Szenarios, welche verschiedenen Entwicklungen Rechnung tragen können. Es ist bezeichnend, dass die einzigen, die zumindest in der Öffentlichkeit mit abgestuften Massnahmenkatalogen sichtbar werden, die kitisierten Regierungen sind. (Welche, da sind wir uns einig, überreagieren und Massnahmen dann auch fehlerhaft umsetzen - Beispiel weitgehend wirkungslose Alltagsmasken vorzuschreiben anstatt weitgehend wirkungsvoller FFP Masken oder auch OP-Masken - je nach Kontext)

Alles zusammengenommen, die - aus welchen Gründen auch immer - tendenziell einseitige und faktenarme Berichterstattung der Presse hinzugenommen, erklärt in meinen Augen prima, warum die Mehrheit der Bevölkerung nicht von den Positionen überzeugt ist, die sich aus der neutralen Ansicht der Daten als Fakten mehr und mehr herauskristallisieren.

Ein Team von 20-30 Leuten könnte in 2-3 Monaten problemlos eine umfassende, allein daten- und faktenbasierte Lagebeschreibung zusammenstellen, in welcher alle scheinbaren Widersprüche in der Datenlage auf transparente Art aufgelöst und leicht verständlich dargestellt werden. Praktisch ein Dokument, dass eine Gegenargumentation nahezu unmöglich macht, weil es wissenschaftlich basierte Antworten auf jede Gegenargumentation bereithält, in einfachen Grafiken. Gibt es aber nicht. Dann ist es natürlich schwierig, die öffentliche Meinung ausreichend nachhaltig zu beeinflussen, weil man praktisch in der Kakophonie untergeht, in einem Gewirr aus richtigen (aber nicht prägnant dargestellten) Beobachtungen und Schlüssen auf der einen, Unterlassungen und wilden Spekulationen auf der anderen Seite.

Gruss,
mp


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