Danke, aber...

weissgarnix ⌂, München, Mittwoch, 21.06.2017, 19:08 (vor 2493 Tagen) @ Silke3371 Views

in der Vergangenheit bereits so oft durchgekaut, dass ich auf die einzelnen deiner Punkte hier bestimmt nicht eingehe.

Bis auf einen:

Das Wirtschaften ist nur ein sich gegenseitiges Abjagen dieser
Geldeinheiten und der aus ihnen abgeleiteten Derivate (nicht aus dem
Hut gezaubert) bei dem der eine oder der andere mehr profitieren kann als
der andere oder der eine.


Das ist aber genau, worum es mir (und so ziemlich allen anderen, die sich mit "Wirtschaft" beschäftigen) geht. Selbst wenn die ganze Macht- und Gewalttheorie wie oben stimmen sollte, dann nutzt mir das herzlich wenig, wenn ich Konjunkturzyklen analysieren oder Finanzkrisen erklären will. Funktionalen Aspekten des heutigen Finanzkapitalismus, Börsenkursen und Hauspreisentwicklungen, Einkommensverteilungen und Verbriefungsexzessen, komme ich mit dem (vermeintlichen) Wissen um die "Macht", die dereinst hinter allem steckte, nicht einen Millimeter näher.

dottore ist ein smarter Kopf, einer der smartesten, die ich kenne. Aber wie aus vielerlei Forenbeiträgen in 2007 und 2008 ersichtlich, wusste er über den zeitgenössischen Kapitalismus und seine Funktionsweise schlicht gar nichts zu sagen. Im Gegenteil: Häufig genug postete er, aus der Retrospektive betrachtet, ziemlich aberwitzigen bullshit. ("Verkauft morgen alles!")

Ditto Heinsohn und Steiger: Historische Analyse top, Primär- und Sekondärquellenfoschung top, institutionelle Einordnung top, funktionale Schlussfolgerung komplette Fehlanzeige.

Andere kamen da der Wahrheit viel näher, bei einem gewissen "Hardy" erlebte ich in der Diskussion hier im Forum eine Reihe von "Aha"-Erlebnissen.

Nimm es mir also nicht übel, das ist sicher alles gut gemeint, aber du redest hier mit einem, der das sehr wohl alles durchgekaut hat aber zu einer anderen Auffassung gelangt. In der Geldtheorie tut sich offenbar was, dieser BuBa-Artikel ist schon ein Fanal, die BoE äußerte sich davor ähnlich. Neu Köpfe äußeren sich vehement, und das sind nicht alles Idioten.

Wer die heutige Welt verstehen will, wird im Mesopotamien von vor 4000 Jahren vermutlich nicht fündig werden.


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