Muss man sich erschließen - was bedeutet das konkret

NST, Südthailand, Freitag, 12.08.2022, 11:50 (vor 615 Tagen) @ nereus2408 Views
bearbeitet von NST, Freitag, 12.08.2022, 12:40

Religiöse Texte muß man sich erschließen, weil sie einfache und schwierige Botschaften zugleich übermitteln.

Einige hier haben Romane gelesen - oder Romanhefte, ganze Zyklen. Als Bsp. nehmen wir Science-Fiction mit unterschiedlichen Zyklen pro tausend Heften.

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Alles darin wurde von den Autoren erfunden, ist deren Phantasie entsprungen. Angefangen von den Welten, Raumschiffen, der Physik usw. und wenn man das liest entstehen dazu die Bilder im eigenen Kopf. All das ist aber nur reines Denken - das vom Autor produziert, dem Leser übertragen wird.

Wenn man das liest, glaubt man an diesen Szenen teilzuhaben. So ungefähr läuft das auch mit den meisten Dingen, die wir als Leben kennen. Der grösste Teil davon sind geschriebene Szenen - die wir ähnlich erleben, wie ein Romanleser. Nennen wir das einfach Virtuelles Erleben.

Es gibt noch eine andere Form des Erlebens -Reales Erleben-. Was ist der Unterschied?
Das Reale Erleben ist nur über einen Lernvorgang erlebbar. Bsp. ich kann zwar ein Buch lesen über Fahrradfahren - aber ohne das zu üben und zu lernen, kann ich das in der Realität nicht - nur in der Phantasie.

Religionen - Buddhismus - sind erfahrbar über Bücher oder Lehrer. Ich lese ein Buch über Fahrradfahren. Wenn ich das Gelesene aber nicht selbst übe, wird es immer nur eine Phantasie bleiben - und nichts davon wird real verstanden.

Es geht um das -Reale Üben- und nicht um irgend welche Scholastiken. Was ich auch erst seit neuerer Zeit weiss ist folgendes: Vor etwas mehr als hundert Jahren war im thailändischen Buddhismus - Meditation völlig aussen vor, in den Tempeln beherrschten Riten und Zeremonien das Geschehen. Das ist übrigens im tibetischen Buddhismus noch heute so. Die Thailändische Waldtradition brachte das wieder zurück, besser gesagt 1 Mönch legte dazu die Grundlagen ....

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Quelle - so liesst sich das heute.

Das Verdienst - dass diese Waldtradition überhaupt bis heute weiter existiert, kann man dem König Rama 9 zuschreiben, unter seiner Regierungszeit lebten diese Mönche.

Heute regiert König Rama 10. Einer der letzten in direkter Linie, die mit diesem Ajahn Mun noch in Verbindung steht - also Ajahn Mun - dessen Schüler (inzwischen alle verstorben) der letzte starb 2011 Ajahn_Maha_Bua_Nanasampanno dessen Schüler - ist ein Deutscher der ab 1995 in dessen Kloster lebte - ein Schwabe aus Stuttgart - Ajahn Martin

Ajahn Maha Bua äußerte sich ablehnend zu demokratischen Regierungen, da gewählte Politiker immer gierig wären und ihre Positionen zum eigenen Vorteil missbrauchen würden. Der König war dagegen für ihn eine Verkörperung des Dhamma und ein gerechter „Vater“ der Nation.--> aus Wiki oberer Link

Nach seinem Ableben dürfte es dann auch für längere Zeit eine Pause geben - die direkte Linie geht verloren ..... das dunkle Zeitalter fordert seinen Tribut. Meditation und Waldleben wird wieder in der Versenkung verschwinden. Es kommt wieder keine Frage .... aber das mit der 2. Religiosität bei Spengler, wird aus meiner Sicht falsch interpretiert. Mit wirklicher Religion hat die 2. Religiosität nichts zu tun - im Gegenteil, das dunkle Zeitalter wird von dämonischen Kräften dominiert.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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