Ja, Spanien hat es härter getroffen

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Freitag, 10.07.2020, 20:04 (vor 1384 Tagen) @ Miesepeter2500 Views

Hier das nationale Statistikinstitut Spaniens: https://www.epdata.es/datos/mortalidad-estimada-registrada-cualquier-causa-coincidiendo...

Spanien ist Teil Europas, die Aussage, dass in Europa keine Übersterblichkeit zu beobachten sei, ist somit widerlegt.

Ja, in der Tat zeigen die Zahlen aus Spanien für die ersten 21 Wochen des Jahres 2020 eine deutlich erhöhte Sterblichkeit, das ist richtig. Im Vergleich mit dem Jahr 2018 liegen die Zahlen für 2020 sogar mehr als 18% darüber. Wobei auch in Spanien ein ähnliches Phänomen wie in Italien sichtbar ist, nämlich, dass einige Regionen deutlich stärker betroffen waren, als andere, z.B. Madrid und Valencia. In Italien betraf die Übersterblichkeit eigentlich nur den Großraum Bergamo in Norditalien.

Interessant auch, dass das angrenzende Portugal gar keine Übersterblichkeit aufzuweisen hatte, genau wie z.B. Griechenland.

Das wirft die Frage auf, warum es in den meisten Ländern Europas praktisch keine Übersterblichkeit gegeben hat, während es ein paar wenige Länder härter traf (Spanien, Italien, UK). Wenn man darüber nachdenkt, kann es nicht an dem Virus selbst gelegen haben, ansonsten wäre die Zahl der schwer Erkrankten bzw. Toten in allen Ländern ähnlich gewesen, höchstens unterscheidbar durch die Kapazitäten der Gesundheitssysteme.

Die hohen Totenzahlen müssen also anders erklärt werden, denkbare Gründe wären Panik unter der Bevölkerung und bei den Ärzten, dadurch bedingt falsche Behandlung, evtl. auch die Alterstruktur oder Vernachlässigung von Pflegebedürftigen.


Weder ist in allen Teilen Europas im Jahr 2020 eine Übersterblichkeit zu verzeichnen, noch ist das Gegenteil der Fall.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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