Anmerkungen zu Sklaverei und Ausbeutung

Gernot ⌂, Donnerstag, 20.04.2023, 16:52 (vor 976 Tagen) @ Olivia5763 Views

Der Name Albert Schweizer wurde erwähnt.
Ein anderer, weniger bekannter Name ist der Hermann von Wissmanns.
In den Ländern seines Wirkens ist er heute noch hochgeehrt (zumindest bis die Bundesregierung es ihnen möglicherweise ausredet).
Er hat nämlich wesentlich zur Abschaffung der Sklaverei in Afrika beigetragen, sogar unter Gefährdung des eigenen Lebens.

Überhaupt wird übersehen, dass Weiße die Sklaverei (noch historisch kurzzeitiger Nutzung) abgeschafft haben.
Afrikanische Schwarze haben sich, solange man weiß, gegenseitig versklavt und sind ihrerseits von Arabern und wohl auch Türken versklavt worden. In den nordafrikanischen Piratenreichen, die zeitweise Großmachtstatus erlangten, soll es auch zehntausende weiße Sklaven gegeben haben.

Schwarzafrikaner und Araber haben die schwarzen Sklaven in die berüchtigten Sklavenschiffe verkauft. Es gab da m. W. keine Expeditionen von Weißen zum Einfangen von Schwarzen. Das wird regelmäßig verschwiegen.
Die Sklaverei in Amerika war so schrecklich, dass Freiwilligeneinheiten Schwarzer auf Seiten der Südstaaten kämpften.

Auch die Ausbeutung der Kolonien kann man differenzierter betrachten. Einerseits führten die Kolonialisierung und ihre Folgen aufgrund der verbesserten Lebensumstände zu einer enormen Vermehrung der Schwarzen in Afrika und zur Erhöhung ihrer durchschnittlichen Lebenserwartung, andererseits zur Überbevölkerung, die aber kaum den Kolonialisten vorzuwerfen wäre.

Die Frage ist jedoch, wie man etwas ausbeuten kann, dass zuvor gar nicht genutzt wurde.
Ich würde das als Zugänglichmachen bezeichen oder als Verfügbarmachen oder zur Verfügung stellen, denn genau das geschah mit vielen Rohstoffen und Erzeugnissen aus den Kolonien, die obendrein oft auch noch von weißen Kolonialisten hergestellt wurden, teilweise mit Hilfe freiwilliger schwarzer Arbeiter, die sich gerne dafür bezahlen ließen.

Südafrika übrigens soll zur Zeit der Burenbesiedlung weitgehend menschenleer gewesen sein. Die Schwarzen sind aus nördlicheren Ländern eingewandert, um mit den Buren Handel zu treiben und bei ihnen zu arbeiten.

Ein heutiges Problem sollen die subventionierten Nahrungsmittelimporte aus der EU darstellen. Die werden angeblich so billig verkauft, dass sich Anbau im Lande nicht mehr lohnt und die Bauern in die Städte ziehen.
Dabei muss man m. E. berücksichtigen, dass afrikanische Währungen geringen Wert haben, sodass mit dem Lebensmittelimport vielleicht gar nichts zu verdienen ist. Die einheimischen Preise müssen ja unterboten werden. Möglicherweise wäre die Vernichtung dieser Nahrungsmittel bzw. ihre Nutzung für Bioenergie billiger als der subventionierte Export.

Mein Problem ist, dass ich das nicht mit Quellen zu belegen weiß, schon gar nicht solchen aus dem Netz. Ich habe einfach Bücher und Aufsätze gelesen, und mein nichteidetisches Gedächtnis vermag nicht zu benennen, wo ich welche Aussage fand. Ich zehre der Weitergabe solcher Informationen allerdings keinen Vorteil. Natürlich kann es sein, dass man in den Schriften log. Sie waren aber nicht verboten, und ihre Darstellungen waren gründlicher als die der Massenmedien, die immer nur oberflächlich einen Eindruck nach dem Motto "na ja, wir wissen schon alle" erwecken.


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