Alle Achtung ....

NST, Südthailand, Dienstag, 08.09.2020, 05:35 (vor 1320 Tagen) @ Rybezahl3878 Views
bearbeitet von NST, Dienstag, 08.09.2020, 05:41

..... für das Sehen der Realität, die langsam den Charme der Kinderwelt vertreibt.

... habe ich vergessen: je schlimmer es wird, desto mehr Lullabys gibt es. Das hat was mit der gesamtgesellschaftlichen Selbsthypnose zu tun.

Die schöne Kinderwelt, wird uns ja als behütete Welt suggeriert. So ähnlich muss es dem Königssohn vor ca. 2500 Jahren ergangen sein, als er den Palast der Eltern verlassen hatte. Soweit also überhaupt nichts Neues.

Ist auch hier im Forum so, wie in jedem Forum. Hier natürlich besonders hart, weil nicht nur die Lullabys, sondern auch die Debitisten verstummen. Die Debitisten verstummen aber aus anderen Gründen als die Lullabys.

Sehe ich nicht so, denn beide erwachen aus den Illusionen, die sie in ihrer Gedankenwelt konstruiert hatten. Sie hatten nur unterschiedliche Illusionen .....

"Ganz am Ende" will eh keiner mehr die Wahrheit wissen - einerseits, weil sie sich in der Gegenwart sowieso offenbart, andererseits, weil sie unerträglich ist. Nix für Lullabys also und für Debitisten auch nicht schön. Der Leserschwund ist also keine Schande, sondern nur ein Phänomen der Zeit. Dem Leser giert es nach Utopien, nicht nach der Wahrheit.

Die Wahrheit ist einfach - Leben ist Leiden. Das höchste Leiden findet nicht in der Hölle statt - sondern im Paradies. Das ist die grösste Illusion.

Ich versuche das mal kurz zu erläutern. Der Buddhismus kennt vereinfacht dargestellt mindestens 33 Daseinsebenen. Die menschliche Daseinsebene regiert sehr weit unten - dort wird man mit sehr viel Leiden konfrontiert. Auf den oberen Ebenen befinden sich feinstofflichere Entitäten - und das Leiden wird mit jeder höheren Stufe geringer - und die Lebensspanne auch länger. Beispielsweise auf Ebene 30 leben die dortigen Wesen Millionen, wenn nicht gar Milliarden Erdenjahre. Ein Problem haben die in ihren Paradiesen und zwar ein grundsätzliches - denen geht es so gut, dass sie überhaupt keine Veranlassung mehr haben, ihre Verdienste aus früheren Leben in der jetzigen Daseinsform zu erweitern. Sie verbrauchen ihre Verdienste und fallen danach auf tiefere Ebene wieder zurück. Offenbar ist die Menschen Ebene die einzige Ebene um Buddhaschaft erlangen zu können. Hier hält sich das Leiden in Grenzen, ist aber gross genug um die Motivation aufbauen zu können, diesem ewigen Kreislauf zu entkommen.

Um es aus dieser Sicht auf den Punkt zu bringen - Sozialstaatsparadiese sind eine Vorstufe zur Hölle, sie machen satt und faul.

Dottore hat in diesem Punkt also nicht recht gehabt, das gelbe Forum wird nicht von der Staatsmacht zerstört. Es muss auch gar nicht zerstört werden, weil die Menschen es gar nicht zur Kenntnis nehmen möchten. Es ist keine Gefahr für den Staat, weil die Staatshypnose viel zu stark ist. Selbst wenn es das meistgelesene Forum der Welt wäre, würde es diese Hypnose nicht auflösen können.

Schauen wir uns kurz ein anderes Konzept an. Dottore hatte schon einen ganz zentralen Punkt in der westlichen Gemeinschaft erkannt - er nannte es Urschuld - und das ganze westliche Geldsystem ist ein auf Schulden beruhendes System. Überall taucht die Schuld auf .... am stärksten werden die Deutschen damit geknechtet - mit dem Holodingens oder jetzt in der EU mit der gemeinschaftlichen Haftungsunion.

In Asien - vor allem aber in Thailand habe ich ein ganz anderes Konzept gesehen. Tham bun - ทำบุญ -- die Bedeutung ist Verdienste erwerben. Das findet man im Buddhismus, aber ebenso im Alltag. Die Kinder werden von klein auf dazu angehalten. Am leichtesten kann man das Konzept erklären, auf dem im Westen wahrgenommenen Bettelgang der Mönche - jeden Morgen nach Sonnenaufgang. Das ist etwas komplett anderes für einen Thai. Egal wie arm ein Thai sein mag, er kann immer Tham bun leisten. Er teilt das was er hat, im Extremfall einen Fisch und einen Teller Reis - mit dem Mönch. Es genügt dabei, dass er ihm etwas von dem Fisch und 1 Löffel Reis offeriert, der Akt ist damit vollzogen. Der Mönch der nur von solchen Spenden lebt, vermittelt so jedem Thai, dass er einen wichtigen Beitrag geleistet hat. Der Tag des Spenders hat gut begonnen, er konnte etwas geben - an die Gemeinschaft, er ist somit ein wichtiges unverzichtbares Glied in der Kette.

Diese Konzept unterscheidet sich krass von den Schuldkonzepten des Westens.

Was wir derzeit im Westen beobachten können ist, dass mindestens ein Reset im Schuldsystem eingeleitet wird - möglicherweise steht aber auch das ganze Konzept auf der Kippe. Ich wage da keinerlei Prognose, denn die Informationen die verteilt werden sind absolut widersprüchlich und lassen jegliche Deutung zu.

Tham bun - ทำบุญ und Schuldkult sind beides nur Konzepte des Denkens. Jedes dieser Konzepte hat Vor- und auch Nachteile. Erkennen sollte man aber, dass es durch unser Denken erschaffen wird - jedes Konzept kann verändert oder beendet werden, durch Veränderung unseres Denkens. Alle Konzepte unterliegen der Vergänglichkeit - ausnahmslos.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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