Nein, sind sie nicht!

Weiner, Freitag, 05.07.2019, 17:48 (vor 1755 Tagen) @ Otto Lidenbrock2637 Views

Hallo Otto,

ich mach' noch mal einen Versuch: es ist unstrittig, dass wir manchmal "recht viel" Strom im Netz haben, weil zu viel produziert wird, und leider kann man ihn nicht aufbewahren wie Butterberge. Es ist aber genauso unstrittig, dass wir diese Überschüsse rein technisch verkraften könnten, wenn da nicht Unternehmen und Personen wären, die diese Situation ausnützen, um saftig 'Kapital' daraus zu schlagen.

Ich kann Dir nur empfehlen, dazu genauer im Netz zu recherchieren, vielleicht fängst Du hier an:

https://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/160201.htm

ZITAT (2017): Es spricht deshalb viel für eine zumindest zeitweilige Auflösung der deutsch-österreichischen Stromhandelszone, da die Sicherheit des Netzbetriebs allemal Vorrang haben muß vor den kommerziellen Interessen der Stromwirtschaft. Es ist nun mal vor allem die Zunahme des Stromaustauschs mit Österreich, die das Netz so arg strapaziert.

ZITAT (2017): Als die neue Strombörse EEX in Leipzig 2002 ihre Tätigkeit aufnahm (011008), behandelte sie deshalb Deutschland und Österreich von Anfang an als einheitliches Marktgebiet. Inzwischen hat sich die Situation allerdings verändert, weil die Liberalisierung des Strommarktes eine starke Zunahme des Stromhandels bewirkte, für den die bestehenden Netze nicht konzipiert wurden. Außerdem gibt es seitdem für Kraftwerksbetreiber keine Notwendigkeit und keinen Anreiz mehr, ihre Anlagen verbrauchsnah zu errichten. Das sorgt für eine zusätzliche Belastung der Netze. Vor allem der im Norden Deutschlands erzeugte Windstrom fließt zum großen Teil nicht über das innerdeutsche Netz nach Süddeutschland und Österreich, sondern nimmt den Umweg über Polen und Tschechien. ZITAT ENDE

(Deswegen haben Polen und Tschechen jetzt Phasenschiebertafos eingebaut, nicht wegen "Überschüssen", die sie nicht verkraften, sondern weil man sie als billige Umgehungsstrasse missbraucht hat, etwa wie wenn Lastwagen auf der Landstrasse fahren, um Maut zu sparen).

Irgendwann wirst Du sehen, dass Du bei Deinen Recherchen nicht weiterkommst, weil "man" eine schützende Hand über diese Machenschaften hält:

http://www.energie-chronik.de/chframe.htm
Bundesgerichtshof setzt Transparenzvorgaben für Netzentgelte außer Kraft.

Nach meiner Auffassung gehört die Stromproduktion und -verteilung in die Hände der Gemeinschaft der Bürger - und nicht in die Hände von privaten, teils sogar ausländischen Energiekonzernen und Netzbetreibern. Die Gemeinschaft der Bürger muss sich dafür die exekutiven Instrumente schaffen. Das gilt im Prinzip für andere Utilities genauso (Straße, Bahn, Kommunikation). Letztlich ist der Staat selbst ein Utility ...

Weiner


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