Zurück in die Vergangenheit

Ashitaka, Samstag, 30.12.2017, 21:50 (vor 2308 Tagen) @ Sigrid5902 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 30.12.2017, 21:57

Hallo Sigrid,

Das Wichtige dabei ist, dass sich das System aus einer kognitiven Struktur
aus der Vergangenheit ausrichtet und in der Gegenwart darum (determiniert)
realisiert. Immer wieder.

Die Vorbestimmtheit (Determiniertheit) bezieht sich meiner Ansicht nach auf die zur Verfügung gestellten Potentiale der Gegenwart (Rechte, Verbote, etc.). Wir wissen nicht, ob unser Wollen allein durch die mentalen Phänomene der Vergangenheit (unser Vorstellungsvermögen) beeinflusst wird. Niemand hat jemals einen die Innenperspektivität einnehmenden, wissenschaftlichen Ansatz geliefert, um zu erklären, was unser Bewusstsein ist, ob es überhaupt eine Einheit wie bei den physikalischen Objekten gibt. Vielleicht ist unser Bewusstsein sowohl Vergangenheit, als auch Zukunft, finden in ihm Ereignisse ohne kausale Zusammenhänge statt. Wer weiß es? In der modernen Physik hat man es ja nun auch mit Ereignissen zu tun, für die sich keine Ursache mehr feststellen lässt, die nicht mehr vorherbestimmt werden können.

Ich möchte deutlich machen, dass die Potentiale der Individuen (ihre Möglichkeiten) zentral geordnet (eingeräumt, weggeräumt) werden, die dafür aktiv gewordene Zentralmachtposition aber aufgrund des Zeitablaufes immer bereits Vergangenheit ist und deshalb auch nicht in der Gegenwart aufwarten muss. Die Ohnmachtpositionen im Zentralmachtsystem werden aus der Vergangenheit in die Gegenwart gereicht, kraft unserer kognitiven Fähigkeiten, die vom Laut bis zur Urkunde (Niederschrift der Gedanken) reichen.

Um die Zentralmacht zu beseitigen, müsste jede Möglichkeit eines Diktats, jede Möglichkeit zur Bestimmung über die Potentiale der Massen, jeder Beschluss über die Handlungsmöglichkeiten unserer Zukunft und damit jede Funktionszuschreibung, verhindert werden.

Ob diese Gravitationskraft der Zentralmacht verhindert werden kann, das waage ich stark zu bezweifeln. Egal wie groß die Abbrüche und Zerschlagungen auch in Zukunft sein werden, die Menschen werden sich durch ihr Festhalten an der Vorstellung einer besseren Zukunft (Hoffnung) immer wieder selbst betrügen.

Und damit begingt die Gefolgschaft, die Vorfinanzierung, die formlose Gewalt, die formelle Herrschaft, die Besicherung der Zentralmachtfinanzierung mittels Abgaben / Tribut, wieder von vorne.

Und nun, meine ich, hab ich verstanden, warum Ashitaka den
Schwarmvergleich unpassend findet.
In wirklichem biologischen ? Bedinglichkeiten entsteht klassisches
Schwarmverhalten beim Menschen nur in Gegenwartsmomenten ( z.B. massenweise
Menschen in einem Bahnhof).

Ja genau. Schwarmverhalten wird nur dadurch begründet, dass sich die Akteure unabhängig von einer auf alle Akteure aus der Vergangenheit zentral Einfluss nehmenden Potentialstruktur selbst ausrichten (durch Kohäsion, Separation und Alignment). Aufgrund der Textwerdung des Menschen schwer vorstellbar.

Eine Anzahl von Individuen (die Gesellschaft), die ein System aus
Funktionseinheiten bilden, wird nicht durch die Handlungen der

Individuen

begründet und erhalten, sondern dadurch, dass sich alle Individuen an
etwas gemeinsamen ausrichten, nämlich an einer Potentialstruktur
(Zentralmachtsystem) die aus der Vergangenheit (überzeugendes Diktat,
gemeinsamer Beschluss) in die Gegenwart der Realisation (Aktivität)

reicht

und damit niemals dem gegenwärtigen Willen der Individuen entsprechen
kann.


Dies hier ist eine KOGNITIVE Ausrichtung und hat mit der Ausrichtung am
Nächsten ( Schwarmverhalten) nur am Rande zu tun und verläuft über im
weitesten Sinne Kommunikation von „Bildern“. Wie allem eigen selektiv
und referenziell.
Und damit stets weiter erhaltend und begründend. Immer wieder.

Im Unterschied zu Ameisen und Bienen ist das nicht instinktgesteuert,
sondern willentlich, determiniert ausgerichtet ein kognitives Konstrukt.
Ob diese Unterscheidung oder Eure variierenden Sichtweisen nun aber so
wichtig zur Ergründung der Ursachen und Wirkungen des Debitismus sind,
erschließt sich mir nicht.

Der Debitismus wurde bereits abschliessend mit einer einzigartigen Leistung im alten Forum erklärt. Das waren noch Zeiten. Hier bin ich seit 2008 registriert und führe nur meine Gedanken fort.

Es sind doch nur neue Sichtweisen, um schlußendlich zum ursächlichen Kern der ganzen Forderungs-/Schuldveranstaltung (Bewertung), der Tatsache, dass jede Zeitopferung (Aufopferung) eines Akteurs zugleich einen Zeitbedarf (Fehlbedarf) begründet, durchzudringen.

Soll und Haben, des Zeitablaufes und der Termine wegen.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung