wegen des Projektgeschäfts

nereus, Samstag, 26.07.2025, 10:39 (vor 138 Tagen) @ Plancius2387 Views

Hallo Plancius!

Du schreibst: Das Projektgeschäft in der IT ist jedoch sehr arbeitsteilig. Um verständlich und effektiv miteinander agieren und kommunizieren zu können, gibt es hier eine Menge von Konventionen, z.B. Namenskonventionen bei der Benennung eigen entwickelter Objekte, Schnittstellenkonventionen usw..

Das ist gut beschrieben.

Diese dienen der Erleichterung der doch sehr komplexen Arbeit im Team, damit man sich schnell zurechtfindet. Diese Konventionen und Standards werden zu Beginn eines Projekts bekanntgegeben und sind von jedem Teammitglied verpflichtend einzuhalten.

Ja, aber der Teufel liegt in den Details.
Und ganz ehrlich - so richtig eingehalten werden die nie.
Das Fehler-Ticket ist mal ausführlich beschrieben und dann wieder einfach nur hingerotzt.
In Confluence gibt es weitschweifige System-, Prozeß-, Aufgaben- oder Userbeschreibungen und manchmal bleibt die Vorgabe über Monate leer, weil sich die anfängliche Problematik in Luft aufgelöst hat oder eine neue Priorität bekam oder schlichtweg nicht bearbeitet wird, weil das Tagesgeschäft die Szene bestimmt.
Und dann gibt es manchmal Team-Besprechungen doch die Vorgaben bitte einzuhalten - dann funktioniert es ein paar Wochen - und dann wird weitergemacht, wie zuvor.

Ein Teil sind auch Worddokumente oder Jira-Tasks, die Dokumentationen und Arbeitsanweisungen enthalten und von jedem betroffenen Teammitglied bearbeitet und weiter ausgefüllt und ergänzt werden.

Ja, aber wird dort wirklich Gendern verbindlich vorgeschrieben oder schleicht es sich dort mehr oder weniger ein und alle folgen dann diesen Konventionen?
Ich mache auch bei Projekten mit und erlebe den Schwachsinn, wie von Dir recht gut beschrieben, aber ich nenne die Teilnehmer*innen immer noch Teilnehmer.
Und wenn es absurd im Spaltenkopf einer Tabelle steht, trage ich halt meinen Namen dort ein ohne für Konfusionen zu sorgen.

Wenn Projektsprache englisch ist, dann hat man alles in englisch zu bearbeiten. Da kann nicht der eine was in deutsch, der andere in polnisch ergänzen, weil ihm englisch nicht passt.

Ja.

Und genauso ist es mit der Gendersprache.

Nein, da stimme ich nicht zu.
Eine andere Sprache ist eine andere Sprache.
Das Gendern ist keine andere Sprache, sondern eine spezielle Sprachform, in der Sprache ausgedrückt wird.
Wenn Du ein deutsches Wort schriftlich oder mündlich falsch übersetzt, dann kann das gravierende Folgen haben, weil Du dann falsch verstanden wirst und der Entwickler oder Projektleiter Dich falsch versteht bzw. falsch interpretiert.
Wenn Du anstelle von Studierenden Studenten sagst, dann gibt es hier keine Mißverständnisse, sondern höchstens sauertöpfische Mienen in Deinem Zoom- oder Teams-Fenster.

Wenn Gender vorgegeben ist, kann ich nicht einfach in normalem Deutsch kommunizieren, weil mir Gender nicht passt.

Siehe oben. Du schmeißt hier zwei Dinge zusammen, die nicht zusammengehören, die aber Dein Wehklagen über die Umstände verstehbarer machen sollen.
Laß Die Einträge so stehen, wie sie vorgegeben sind, aber laß Dir Deine Sprache nicht verbiegen, auch in der mündlichen Kommunikation.

Da würde ich ja in jedem Dokument, was im Team bearbeitet wird, für einen Stilbruch sorgen. Außerdem sucht man global auch mal nach Begriffen. Da kann nicht der eine in deutsch und der andere in Gender schreiben.

Wie gesagt, das sind zwei verschiedene Dinge.
Deutsch ist eine Sprache, so wie Englisch, Italienisch oder Chinesisch.
Gendern ist staatlich legitimierter Schwachsinn und Orwell-Blödsinn, der von Geisteskranken – die nicht wissen, daß sie krank sind - durchgedrückt wird.
Es gibt x-fach Möglichkeiten sich diesen Dingen zumindest teilweise zu entziehen.

Was ich z.B. nicht mache, die Genderer aufzuziehen und sie wegen ihrer dämlichen Sprache vorzuführen.
Doch wer mich zum Gendern zwingen will, bekommt eine Abfuhr.
Bisher hat das auch recht funktioniert.
Und wenn jemand tatsächlich bedrohlich wird, dann mache ich es wie @Konstantin, der die Sache auf die Spitze treibt.
Dann spreche ich zum Beispiel vom „Kochenden“, nach dem der Gast fragt, weil das Essen nicht so gelungen war.
Der „Kochende“ hat aber dann keine Zeit, weil er ja gerade kocht.
Erst nach Küchenschluß kann der Koch (oder die Köchnin [[freude]] ) Rede und Antwort stehen, weil er jetzt nicht mehr kocht, aber immer noch diese gleiche Berufsbezeichnung trägt und am nächsten Tag wieder viele Gerichte „kochen“ wird.

Du mußt Du Leute einfach in die Scheiße tauchen, die sie vor Dir abgerotzt haben.
Und etwas mehr Mut kann manchmal auch nicht schaden.

Da kann man nicht mit Leistung aufwarten. Wer nicht in der Lage ist, die grundlegenden verbindlichen Regeln der Kommunikation einhalten kann, ist nicht teamfähig und der ist draußen.
Denn wenn deine Leistung nicht ins Team integriert werden kann, weil du dein eigenes Süppchen kochen möchtest, ist sie nämlich auch nichts wert.

Wenn Du durch Leistung überzeugst, wird Dir Dein Nichtgendern nachgesehen.
Ich bin auch seit Jahrzehnten im Projektgeschäft und kann Deine Sorgen nachvollziehen.
Aber am Ende zählt immer noch das Projektergebnis und die Geschäftsführung fragt definitiv nach, wofür sie die Hunderttausende oder gar Millionen "herausgeworfen" hat.

Irgendwo muß man auch einmal gegenhalten und wenn es nur auf subtile Art ist, in dem Du die Vorgaben zur Kenntnis nimmst und Deine Einträge schreibst, wie Du möchtest.
Und wenn Du eh in Englisch kommunizierst, dann ist die Problematik so gut wie nicht mehr da.

Übrigens, bei deepl.com hat sich die Genderscheiße auch eingenistet, wo dann der englische Minister, der dann in einem weiteren Satz auch noch namentlich genannt wird. plötzlich in deutscher Sprache als Ministerin erscheint, was definitiv falsch ist.
Das Gendern wird genauso verschwinden, wie einst Pest und Cholera.
Cheer up! [[lach]]

mfG
nereus


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