Netzzusammenbruch Spanien und Ahrtal

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Samstag, 07.06.2025, 23:50 (vor 191 Tagen) @ Ankawor2512 Views

Hallo Ankawor,

Die Untersuchung des allgemeinen Stromausfalls zeigt: "Die Verteidigungspläne Spaniens und Portugals (gegen Blackout, a.d.Ü.) wurden aktiviert, aber sie waren nicht in der Lage, den Zusammenbruch des Systems zu verhindern"

Was denn für Verteidungpläne bitte? Kannst Du das herauskriegen?
Überlastete Leitungen schalten innerhalb von 10 Millisekunden ab, wie ich von Tennet vor Jahren erfuhr.
Dein Zitat drückt aus, dass man vorher wusste, dass etwas passiert.

Im Ahrtal brach nach vier Stunden der BOS-Funk der Rettungsorganisationen zusammen. Das letzte Dorf wurde erst nach vier Tagen erreicht. Keine Pläne konnten es verhindern.

Wasservorräte bewahrt man normalerweise im Keller auf, sind also bei Überschwemmung im Ahrtal nicht erreichbar. 48 Stunden ohne Wasser sollen tödlich wirken.
Beim alljährlichen Maschseefest in Hannover mit tausenden Besuchern wird am Nordwestufer ein GSM-Mast auf einem Autoanhänger in Betrieb gesetzt. Mit dem Trick kriegt man die Kommunikation wieder in Gang, notfalls mit mehreren Masten. Man kann so einen Mast nebst Telekompersonal und Pionieren und/oder THW auch mit dem Transporthubschrauber CH-53 auf die Hügel ringsum platzieren. Die Pioniere sprengen weg, das THW schneidet weg, was im Wege steht.

Die besten Pläne helfen nichts, wenn man nicht übt!
Wer z.B. kritischen Strukturen zu verantworten hat, der übt, dass die Produktionsfaktoren ausfallen. Da sind dann 50% der Mitarbeiter eines Bereichs nach einer fiktiven Bereichsfeier krank im Bett und dürfen nicht arbeiten.
Da geht der Feueralarm an und Betriebsgebäude müssen geräumt werden oder der Strom fällt aus oder das Rechenzentrum.


Angesichts dessen haben die Iberer es ja wirklich gut geschafft, nach 10 Stunden.

Natürlich wäre es schlimm, wenn morgen die Truppen Putins hier über den Hügel kämen oder dem Merz eine Haselnuss aufs Kanzleramt gesetzt wird. Aber 2 Wochen ohne Strom und Internet (ist dasselbe) wären unvergleichlich schlimmer.

Deine Prioritätenliste finde ich bezeichnend, sie erinnert mich an eine ehemalige Foristin mit ihrem Funkfimmel.
Auf meiner Prioritätenliste steht ganz oben Wasser und Wärme. Strom, sofern nicht zum Betrieb der Heizung erforderlich, ist nachrangig, Internet auch. Die Uralttechnologie Radio, ob analog oder via DAB ist aber wichtig.

Im Ahrtal hätte ich folgendes gemacht:

1. Flugverbot über den vermutlich betroffenen Gebieten ausgesprochen
2. Die Bundeswehr mit Fliegern das Ausmaß der Zerstörung aufklären und kartieren lassen
3. Eventuell Teilmobilmachung! von Heeresfliegern, Sanitätsbereichen, Flusspionieren (Brückenlegepanzer!) und Kampfschwimmern (Vermisstensuche)
3. Die Heeresflieger aus Bückeburg nach Köln geschickt, notfalls Flughafenteile in Köln gesperrt
4. Die Hubschrauber der Heeresflieger mit Sanitätern und Ärzten besetzt, Wasserflaschen, Powerbanks und Ladekabel angeliefert.
5. Bereitschaftspolizei gegen Plünderer eingesetzt - keine Bundeswehreinheiten
6. THW mobilisiert
6. Straßen provisorisch instand gesetzt

Man braucht einen Krisenstab mit Leuten, die schon einmal in einem Krisenstab gearbeitet haben und ein Lageteam.

In der traurigen Realität standen die Rettungskräfte und das THW auf dem Parkplatz des Nürburgrings auf heißen Kohlen und bekamen keinen Einsatzbefehl.

Gruss
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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