Zur Balltechnologie
Hallo Otto Lidenbrock und alle anderen Interessierten zu diesem Thema,
hier etwas zur Balltechnologie:
Der smarte Ball: Adidas Connected Ball
Der von Adidas produzierte Ball trägt offiziell den Namen “Fussballliebe” und verbirgt eine spannende Neuerung im Inneren: Sensoren, die Daten in Echtzeit an den VAR übertragen. Die „Connected Ball Technologie“ soll dafür sorgen, dass Schiedsrichterentscheidungen in Zukunft noch effizienter und genauer getroffen werden.
Diese Technologie, die bereits bei der WM 2022 in Katar zum Einsatz kam, half damals, eine strittige Szene um Cristiano Ronaldo aufzuklären. Der Ball zeigte eindeutig, dass Bruno Fernandes der Torschütze war und nicht Ronaldo, wie dieser ursprünglich behauptet hatte. Nun wird diese Technologie erstmals bei einer Europameisterschaft eingesetzt, um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen und zu präzisieren. Mit einem Sensor, der Daten 500 Mal pro Sekunde aufzeichnet und mit Stadionkameras für 3D-Offside-Grafiken synchronisiert ist, soll die Zeit für VAR-Abseitsentscheidungen erheblich verkürzt werden – auf nur noch 25 Sekunden, da das manuelle Zeichnen von Linien entfällt.
Halbautomatisierte Abseitserkennung
Beim Turnier in Deutschland wird der Ball, ähnlich wie bei der WM vor eineinhalb Jahren, eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der halbautomatischen Abseitserkennung spielen. Diese Technologie, die auf zehn Spezialkameras im Stadion setzt, kann laut UEFA 29 Körperpunkte pro Spieler mit einer Frequenz von 50 Mal pro Sekunde erfassen. Das System ist somit in der Lage, den genauen Moment der Ballabgabe bei Abseitssituationen präzise zu bestimmen, was besonders bei knappen Abseitsentscheidungen den Unterschied ausmachen kann. Im Gegensatz zur WM, bei der der Ball noch keine Rolle spielte, hofft man sich durch die Connected Ball Technology ein noch besseres Timing, indem der genaue Zeitpunkt der Ballabgabe ermittelt und mit den Kameradaten kombiniert wird.
Die künstliche Intelligenz (KI) analysiert die Positionen der Spieler und den „Kick Point“ des Balls. Erkennt das System eine Abseitsposition, wird ein Alarm an den VAR gesendet, der die Szene manuell überprüft und dann den Schiedsrichter im Stadion informiert – daher auch die Bezeichnung halbautomatisch. Die finale 3D-Grafik wird schließlich auch den Fans im Stadion und den TV-Zuschauern angezeigt.
Darüber hinaus unterstützt der intelligente Ball den Schiedsrichter bei der Entscheidung, ob ein Handspiel vorliegt. Auch bei strittigen Elfmeterentscheidungen liefert der Ball wertvolle Daten zur Klärung. Es bleibt zu hoffen, dass der smarte Ball hält, was er verspricht: dass der Zeitaufwand für die Entscheidungsfindung zukünftig deutlich reduziert wird.
https://www.roo.si/blog/technologie-highlights-der-em-2024
Viele Grüße, Protoceratops