Die von Dir festgestellte Disfunktionalität des Geldes liegt an den zu großen Währungsräumen

Morpheus, Montag, 18.04.2022, 04:14 (vor 1334 Tagen) @ Rheingold4355 Views

Hallo Rheingold,

das Problem des heutigen Geldes ist, dass die Währungsräume zu groß sind. Solange die Geldmenge relativ gut wächst, stellt das kein Problem dar. Wenn Dir die Kreditzyklen nach Kondratjew etwas sagen, bis zum Ende des Sommers. Dort waren Deutschland 1980 angelangt und China steht aktuell kurz vor diesem Punkt. Solange die Geldmenge stark wächst, ist die gleichmäßige Verteilung des Geldes gut gesichert. Wenn dann genug Geld im Umlauf ist, oder die Zinsen sehr hoch sind, beginnt die Verteilung von neuem Geld durch Banken nachzulassen. Dann gibt es Regionen, bei den die Menschen ihr Geld gegen Waren aus anderen Regionen desselben Währungsraums tauschen und so verschwinden nach und nach alle Guthaben und es bleiben nur noch die regionalen Schulden, die dann nicht mehr bedient werden können, weil in der verarmten Region nicht einmal genug Geld für eine regionale Wirtschaft kreist. Und wenn Geld "eintrifft", wird es stets schnell durch den Kauf von überregionalen Produkten (z.B. Drogen) wieder verloren. Das endet dann mit dem deflationären Kollaps, bei dem die Banken alle pleite gehen, wenn sie nicht durch Inflationierung gerettet werden. Die sich dann etwas später durch Lieferprobleme und Preiserhöhungen und wieder Lieferprobleme und noch mehr Preiserhöhungen soweit auswirkt, bis die Regierung und ihr Geld durch zwei neue Versuche ersetzt werden.

Geld hat ein Verteilungsproblem. Das ihr bei Eurem Rheingold ganz gut gelöst habt, allerdings nur für den Kleingeldbereich, 50€, wenn ich das richtig gelesen hatte.

Deshalb ist Regionalgeld die einzig sinnvolle Lösung. Es hat noch den Vorteil, dass es für einen automatischen wirtschaftlichen Ausgleich sorgt und jeglicher Konzentration von Wirtschaftsmacht entgegenwirkt.

Grüße
Morpheus

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