Habe eine Frage bzgl. der derzeit gehypten "Balkonkraftwerke"........

Olivia, Dienstag, 09.11.2021, 00:32 (vor 1503 Tagen) @ DT5090 Views

Meine Schwestern baten mich, mir heute eine Wiso-Sendung anzuschauen, weil sie so etwas überlegten. Die hätten zwar Dächer zur Verfügung, aber die Ehemänner interessiert das nicht. Ich habe mir also den wenig informativen Bericht angeschaut und ein bißchen gegoogelt. Folgendes kam dabei heraus.

1. Schwerpunkt dürften die kleinen "Kraftwerke" bis 600 Watt sein.
2. Die Panele haben so ca. 250 - 300 Watt und um die 50 V pro Panel. Angeboten werden Lösungen mit 1 - 3 Panelen.
3. Dazu gehört ein Laderegeler, der auch die Spannung wandelt, sodass sie in das Hausnetz eingespeist werden kann.
4. Beworben wird das so, dass die Leute das alles alleine können und nur den Stecker in die Steckdose stecken müssen.
6. An rechtlichen Hinweisen gab man den Leuten mit, dass sie das alles installieren dürfen, ohne den Vermieter zu fragen, wenn keine Ausschlußklausel im Mietvertrag steht.
7. Einige Solaranbieter waren offenbar seriöser und schlugen vor, einen Elektriker hinzuzuziehen und ggf. einen erforderlichen Stecker herzustellen oder zu schauen, ob das Ganze überhaupt in das Hausnetz paßt.

Ich habe meinen Schwestern also zunächst gesagt, dass sie sich an erster Stelle mal die Mietverträge ihrer Mieter anschauen sollen und die entsprechend "ergänzen". Mit folgenden Zusätzen:
1. "Balkonkraftwerk" nur nach vorheriger Rücksprache
2. Übernahme der Kosten bei Beschädigung der Hausanlage (Versicherung abschließen)
3. Finanzielle Beteiligung an ggf. nötigen Umbaumaßnahmen, falls mehrere Mieter das wollen.

Geworben wurde bei WISO damit, dass die "Anlage" sich nach 7 Jahren amortisiert habe und man dann 60 Euro "Gewinn" hat. :-)

Interessant waren jedoch folgende Punkte:
1. Wenn mehr Strom erzeugt wird als verbraucht, dann wird der kostenlos ins Netz eingespeichert.
2. Rückstrom ist nicht möglich. Es darf nur eingespeist werden.

Die Leute kommen also an ihren eigenen Strom überhaupt nicht ran.
Was ich nicht weiß ist wie dieser Strom mit dem eigenen Verbrauch verrechnet wird. Meine Vermutung ist, dass nur dann, wenn Strom eingespeist werden könnte, die Hauselektrik davon profitiert, WENN sie gerade benutzt wird. Wird kein Verbraucher betrieben, so landet der Strom offenbar umgehend beim Versorger. Kostenlos.

Ich muss gestehen, dass mir die technischen Abläufe, wie das gemacht wird, unklar sind. Also nur Vermutungen.

Meine Fragen:
Wie wirken sich diese zusätzlichen "Zittereinspeisungen" auf das Gesamtnetz aus?
Könnte es sein, dass der Gesetzgeber mithilfe dieser Mini-Einspeisungen (wenn das viele tun) versucht, "in Flauten" an zusätzliche Energie zu kommen? Würde ja wohl nur für die sonnigeren Jahreszeiten gelten.
Gäbe es da ggf. einen Nutzen für das Netz oder nur weitere Probleme?

Der Ansatz, den Musk im Zusammenhang mit Solarkraftwerken in Häusern hat, erscheint mir da erheblich professioneller. Er will das über Speichermedien und Solarpanele in Privathaushalten regeln, wobei der Strom u.a. verkauft werden kann.... zu Marktpreisen, die sich minütlich ändern könnten.

--
For entertainment purposes only.


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