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Greenhoop, Freitag, 03.04.2020, 09:30 (vor 1478 Tagen) @ nereus1408 Views

Doch jetzt einmal ernsthaft.
Wie siehst Du die Beraterbranche insgesamt NACH der Krise?
Ich kann mir schwer ausmalen, daß bei Entlassung der Hälfte der Belegschaft die Firmen auf einmal das Consulting wie blöde nachfragen.
Ich könnte mir sogar eine Entschlackung bei Gesetzen, Vorschriften und Auflagen vorstellen.
Der Whisky-Horst (Horst Lüning) hat in seinem seiner Beiträge gefragt, wer „danach“ noch Steuerberater bräuchte, wenn das Steueraufkommen in die Grütze fährt und Steuerbegünstigen weitestgehend entfallen (würden).

Hast Du dazu eine Idee und was sagen die Kollegen, Partner und Kunden zum Thema?

mfG
nereus

Hallo nereus,

meine ehemaligen Kollegen eines sehr großen Beraterhauses (16.000 Mitarbeiter) sitzen seit Anfang März im Homeoffice. In der Wende 2008/2009 wurde damals 10% gekündigt, hauptsächlich in Nordamerika, in Europa lief das hauptsächlich über Kurzarbeit und equivalenten Hilfsprogrammen ab, Berater mit sehr guter Auslastung wurden gänzlich geschont und merkten (fast) nichts von der Krise.

Als Freiberufler liegt die Absicherung ausschließlich in den eigenen Händen, jeder der die Möglichkeit hatte und spätestens nach der Subprime-Krise aufgepaßt hatte konnte erahnen, dass der Abriß des Status Quo in den 20iger Jahren würde erfolgen müssen - vorbereitet bin ich also.

Da die alten Zeiten nun zu Ende gehen bleiben mir 2 Möglichkeiten dem persönlichen Niedergang so lange wie möglich entgegenzutreten.

Entweder ich biete meinen Kunden mehr Beratertage zum Festpreis an respektive gleiche Anzahl Tage, aber deutlich preiswerter. Bei dem noch verbliebenem Kundenstamm könnte das angenommen werden, da deren Geschäft nicht verloren, sondern aufgeschoben ist (Operationen finden einfach später statt) - das wäre immer noch eine ziemlich komfortable Situation.

Alternativ könnte ich mich auch ganz aus diesem Geschäft zurückziehen und eine karitative Tätigkeit übernehmen, da habe ich schon ein wenig Erfahrung.

Ich hatte Industrie 4.0 nie anders verstanden und wenn die Komintern nun weltweit den Umbau realisiert ist fraglich, ob ich überhaupt eine der o.g. Optionen haben werde.

Gruss - GH


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