Technisch klarer Fall und geklärt

Ortelius, Montag, 26.11.2018, 20:09 (vor 1949 Tagen) @ helmut-14633 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.11.2018, 20:15

Hätte auch schon längst nichts mehr zur Technik geschrieben. Sollte ja inzwischen klar sein wie die Bilder entstehen.

Was bewegt einen Presseprofi ausgerechnet solche "Müllbilder" NICHT
auszusortieren, sondern gezielt zu veröffentlichen ????[/i]

Das ist subjektiv. Ich würde die meisten dieser Fotos nicht als Müllbilder bezeichnen, im Gegenteil.


Aufs Mail ist mir dann noch dieser Kommentar eingegangen:

Ich bin nicht hauptberuflich Fotograf, arbeite aber intensiv mit der
Kamera und in der sogenannten Postproduktion.
Angeregt durch den Beitrag von "Kai", habe ich mir das Phänomen
angeschaut.
Meine bisherige Bewertung ist folgendermassen:
Die Punkte, Vignetten etc. sind für mich eindeutige sogenannte Retuschen
und sie sind im Prinzip durchgängig rein grafisch/technisch äusserst
schlecht gemacht. Ich schliesse daraus, daß die Fotografen hiermit also
nichts zu tun haben. Die verkaufen ihr Bildmaterial und gut ist.

Weshalb verkaufen dann viele Fotografen diese Fotos unter ihrem Namen bei Bildagenturen wie Getty, Shutterstock, picture alliance/dpa etc.?

z.B. Arne Dedert via picture alliance/dpa:
https://www.dw.com/de/katholische-kirche-nach-dem-missbrauchskandal-kommt-die-diskussio...

Es ist ein Aspekt noch nicht erwähnt: Medien-Rechte.
Soweit ich weiss, darfst du ein Foto eines anderen Fotografen nicht
einfach benutzen. Logisch.
Machst du aber ein "eigenständiges Werk", unter "Benutzung eines
Originals", hast du rechtlich einen künstlerischen
Gestaltungsspielraum.

Bei den meisten steht ja der Name des Fotografen bei, oder lässt sich über Bild-Rückwertssuche finden. Bei einem verändertem Bild wird niemals der Namen des Fotografen auftauchen. Außerdem haben fast alle Profifotografen inzwischen Agenturen beauftragt, die ihre geklauten und/oder überarbeiteten Fotos im Netz aufspüren und für die Fotografen Klagen anstrengen. Würde mich wundern, wenn sich SPON und co. auf solche Spielchen auf Dauer einlässt.


Trotzdem bin ich beim Ansatz, wann jeweils dieser rote Punkt
ausgeteilt wird, noch nicht weiter. Auch auf mein Mail kam ein Hinweis auf
den guten Herrn Scheuer (Verkehrsminister). Da bringt der was, was der
KFZ-Lobby nicht gefällt, und schon kriegt er eins verpasst:

https://de.marketscreener.com/BAYERISCHE-MOTOREN-WERKE-435722/news/Scheuer-attackiert-A...

Dann müsste Herr Scheuer schon lange weg sein:
http://theconversation.com/bid-to-force-immigrants-to-speak-german-in-their-homes-wont-...

Ich finde z.B. das von mir verlinkte Bild von Herrn Scheuer mit Schatten und Punkt viel attraktiver anstelle mit komplett grauem Hintergrund. Das hat sich der Fotograf Sven Hoppe vor 4 Jahren wohl auch gedacht. Er findet die Roten-Punkt-Fotos sogar so toll, dass er eines im Politik-Portfolio auf seiner Webseite zeigt:

http://svenhoppe.photodeck.com/-/galleries/politik

Für mich erklärt sich die aktuelle Häufung in deutschen Medien simpel: Fotografen sehen, so etwas gedruckt wird, also wird es auch geliefert. Sind die Fotos erstmal bei den Bildagenturen, wird auch das ein oder andere ausgewählt. In Deutschland fällt es vielleicht auf, da die meisten Medien eh immer den Bericht und Bild der anderen übernehmen.


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