Und Krall hatte doch recht

Martin, Montag, 08.12.2025, 09:15 (vor 3 Tagen) @ Plancius1846 Views

Dass Krall immer danebengelegen hat kann ich nicht nachvollziehen. Beispielsweise hat er lange von sogenannten Zombieunternehmen geredet, die aktuelle Pleitewelle gibt ihm recht. Und Krall konnte immer den Zustand der Banken korrekt beschreiben. Krall kann aber nicht alle politischen, teils EU-vertragswidrigen Entscheidungen vorhersehen, die allerdings Probleme nicht beseitigen, sondern nur in die Zukunft verlagern können.

Krall hat m.W. auch nicht behauptet, dass Stadtbezirke zerstört werden sollen, um dann übernommen zu werden. Zum Fall Griechenland: Er spricht von der Privatisierung staatlicher Vermögenswerte, und dass da in Deutschland noch viel zu holen ist. Nach Privatisierung kann das Land und die Wirtschaft erst einmal weiter funktionieren, das ist noch nicht Simbabwe. Nur gehen die Erträge in andere Hände und Angestellte im öffentlichen Dienst werden eventuell überflüssig.

Genau genommen kann im öffentlichen Dienst noch sehr viel abgeschmolzen werden, Krall postuliert an anderer Stelle auch, dass es notwendig sein wird, Axt an den Beamtenstatus zu legen. Vielleicht pflücken dann Genderbeauftragte in Zukunft zum Mindestlohn Erdbeeren oder die vielen Äpfel, die sonst hängen bleiben und verfaulen.

Zum schwarz gemalten Ausbildungsniveau empfehle ich einen Blick in das gymnasiale Lehrbuch für Mathematik: https://www.klett.de/produkt/isbn/978-3-12-735361-7 Das gilt zwar nur für B-W, ist aber immerhin schon etwas.

Beispiel DDR: Gute Firmen wurden zwar abgewickelt, die ausgebildeten Mitarbeiter aber haben weiter Bruttosozialprodukt erwirtschaftet. Nur eben im Westen. Ca. 25 % der DDR-Bevölkerung wanderte nach 1990 in den Westen ab oder pendelte über die Woche. Diese haben so auch Zurückgebliebene mit unterstützt und auch Rente für ihre Eltern mit erwirtschaftet.

Ähnliches passiert auch heute, nur dass die Abwanderung ins Ausland stattfindet. Aber auch da sind wir noch nicht bei Simbabwe. Momentan konsolidieren die Firmen erst einmal. Eine Menge Mitarbeiter, die sich bisher kaum mit Politik beschäftigt haben, werden freigesetzt und passen in der nahen Zukunft ihr Wahlverhalten an – Merz haben sie jetzt zur Genüge kennen gelernt.

Die Substanz des Landes wird sicher nicht komplett zerstört werden, höchstens eine Menge Speck abgebaut. Und wer weiß, mit dem Abbau von Sozialleistungen und vielleicht drohendem Militärdienst kommt die Remigration schneller, als durch alle bisherigen Ansätze. Ich schätze, dass 40 % der Wehrpflichtigen Migrationshintergrund haben. Im Fernsehen werden bisher nur Bio-Deutsche befragt. Ich wäre mal interessiert, was die anderen denken.

Summa summarum könnten also eine Menge unproduktiver Kostgänger und damit sicher auch Konsum aus dem Spiel genommen werden, für die großen Absahner á la BlackRock bliebe aber noch immer einiges übrig. Immerhin ist Deutschland auch als Agrarland attraktiv, mit viel Know How in effizienter Landwirtschaft. Nicht nur in @DT’s Pfalz. Im Osten gibt es noch immer die großflächigen Reste der LPGs.


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