Bleibe bei Deinem Beispiel + Grundgesetzrelevanz
Hallo Brutus,
zuerst als Ergänzung: habe gerade ein Grundstück zu verkaufen, entweder für einen Bauträger für einen Mehrfamilienkomplex oder teilbar für Eigenheime, egal in welcher Form. Die Anfragen 1/4 Bauträger, 3/4 Eigenheim. Die Eigenheim-Bauherren zahlen das Grundstück mit Eigenkapital, der folgende Bau wird teilw. finanziert nach den mir vorliegenden Aussagen. Bei den Bauträgern sieht es unterschiedlich aus. Ich kenne einen, der macht alles und immer mit 80% Eigenkapital, keine Eigentumswohnungen sondern nur Vermietung.
Nun zu Deinem Beispiel: Wenn 2020 vom Bauträger gekauft wurde mit 10jähr. Zinsbindung, dann waren 1% Zinsen zu zahlen. Das heißt: Bei Hypothek-Kauf des Grundstücks 300.000 x 5Jahre x 1% = Gesamtkosten von 350.000 Euro. Verkauft nach 5 Jahren zu 350.000 = Nominell ein Null-Geschäft. Bei den Ertragssteuern könnte eine kleine Belastung gekommen sein, falls Progression wirkte.
Nun das Rechenbeispiel in Bezug auf reale Werte unter dem Aspekt der Fremdfinanzierung, wenn die Zinslast unter der Inflationsrate liegt, wie in den vergangenen Jahren.
Schließlich macht der Schuldner unter derartigen Bedingungen Jahr für Jahr Gewinn aufgrund des negativen Realzinses. Wenn in dem Zeitraum 20% Inflation war und er für den Zeitraum insgesamt 5% Zins gezahlt hat, dann ist ein Realgewinn von 15% auf 300.000 entstanden, also von 45.000.
Beim Verkauf in Höhe von 350.000 hat er real aufgrund der Infla. einen realen Gegenwert von 290.000 bekommen (-20% von 300.000)
Die Gesamtrechnung des Schuldners sieht folglich bedeutend besser aus, als die reale Rechnung des Eigenkapital-Verwenders beim Grundstück.
Schuldner = 45.000-10.000 = 35.000 realer Gewinn, da relativ wenig steuerl. Auswirkung
EK-Verwender = ca. 30.000 realer Verlust aufgrund der Besteuerung
Gruß Dieter
PS: Wir haben aufgrund des derzeitigen Prinzips der Nominal-Besteuerung eine vollkommen ungleiche Auswirkung auf Schuldner und Gläubiger. Das läßt sich m.E. nicht mit dem Grundgesetz vereinbaren.
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Das sektenhafte Denken und Handeln der Grünen und ihrer Anhänger und Wählerschaft ist für Menschen mit gesundem Menschenverstand nur schwer nachzuvollziehen.