Du hast wohlweislich zwei Begriffe nicht verwendet: "nominal" und "real"
Hallo Dieter,
meines Wissens gilt nach wie vor in der Republik das Nominalprinzip:
https://www.gabler-banklexikon.de/definition/nominalwertprinzip-60115
Wenn alles indiziert ist, funktioniert die Geldpolitik nicht.
Inflationsschutzklauseln in Mietverträgen sollen früher genehmigungspflichtig gewesen sein.
Am bekanntesten ist das Phänomen der Mehrbesteuerung in einem inflationärem Umfeld unter dem Begriff "kalte Progression":
Beispiel:
Es gibt Inflation.
Als Angestellter kriegst Du im Folgejahr eine Gehaltserhöhung, die das Ausmaß der Inflation nicht kompensiert.
Das nominal aber nicht real höhere Gehalt führt dazu, dass Du in der Progression nach oben rutscht.
Du verdienst brutto bestenfalls (im obigen Beispiel nicht) soviel mehr, dass die Inflation kompensiert wird, aufgrund der Progression steigt Deine Steuerquote.
Ohne Deflation landen wir alle früher oder später beim Spitzensteuersatz.
Das ist OK so - weiß der Staat doch am besten, was man mit Deinem Geld machen kann und sollte, also z.B. Radwege in Peru bauen.
Übrigens Inflationsanleihen der Bundesrepublik sind da asymmetrisch - in einem deflationären Szenario wird die Kapitalrückzahlung nicht vermindert.
Wenn es so käme, würde den Inländern dieser "windfall profit" wieder abgenommen werden. Bei Ausländern geht das schlecht, da gibt es dann auch mal schnell Krieg.
Gruß
paranoia
P.S.:
Bester Korrektor, ich bin schon so verdenglischt, dass ich "windfall profit" nicht mehr richtig in's Deutsche übersetzen kann. Die Internetübersetzungen passen nicht. Den deutschen Begriff habe ich vergessen! ![[[wut]]](images/smilies/wut.gif)
--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.