Erst einmal vielen Dank für die vielen Hinweise!

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 11.12.2022, 09:55 (vor 505 Tagen) @ helmut-11546 Views

Ich nenne nun nicht die einzelnen Namen, sondern beziehe mich auf die enthaltenen Informationen. Genau die habe ich versucht aufzunehmen und zu verarbeiten.

Es stehe also für den „faule-Eier-Geruch“ zwei Möglichkeiten im Raum, und das ist

A) Eine chemisch begründete Erklärung
B) Eine biologisch begründete Erklärung


Fangen wir mal mit A) an:

Aus diesem link entnehme ich, was in den Getränke-Plastik- Flaschen chemisch drin ist:

https://www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/schadstoffe-in-plastik/

Das ist zum einen Polyethylen. Die chemische Formel lautet: (C₂H₄). Da ist also kein Schwefel drin, der mit der Zeit ausbüchsen könnte.

Dann hamma noch Polyethylenterephthalat, die chemische Formel: (C10H8O4)n. Auch da ist nichts mit Schwefel.

Kommen wir zum Polycarbonat, was eher selten ist, aber es wird auch in dem erstgenannten link aufgeführt, - die Summenformel lautet (C16H14O). Kein Schwefel drin.

Konzentrieren wir uns mal auf die Weichmacher, und was dafür in Frage kommt, und was da drin ist. Es heißt ja immer wieder, dass das Grundübel darin liegt, dass sich die Weichmacher verflüchtigen.
Als Weichmacher kommen in Frage:

In diesem link

https://www.chemie.de/lexikon/Weichmacher.html

werden die Weichmacher so aufgelistet:

Weichmachungsmittel können zum Beispiel schwerflüchtige Ester, fette Öle, Weichharze oder auch Kampfer sein.

Öle, Weichharze und Kampfer kann man vernachlässigen, sind sowieso sehr selten in der Anwendung, und Kampfer kenne ich als ein sehr wirksames Mittel bei Knochenverletzungen (ist auch in der „Pferdesalbe“ enthalten).

Es wird Phthalsäureester erwähnt. Summenformel (C8H6O4) Kein Schwefel.

Da man mittlerweile vom Diethylhexylphthalat (DEHP) abgekommen ist und Mesamoll- Stoffe verwendet, kommt man zum Alkansulfonsäurephenylester, und da ist zum ersten Mal das Wort aufgetaucht, das an dem Schwefel zuordnen kann. Summenformel kann man hier keine finden, da es sich um ein Stoffgemisch handelt. Allerdings ist aus der Strukturformel klar das Element Schwefel zu erkennen.

Was enthalten diese Mesamoll-Stoffe nun:

Mesamoll besteht zu 75–85 % aus einem Gemisch sekundärer Alkansulfonsäurephenylester und enthält zusätzlich 15–25 % sekundäre Alkandisulfonsäurediphenylester sowie 2–3 % nicht sulfonierte Alkane.

Man schreibt weiter:

Obwohl Mesamoll II biologisch abbaubare Eigenschaften aufzeigt, wird es seitens der FDA als biologisch nicht leicht abbaubar eingestuft. In Gegenwart von Eisen können sich Mesamoll und Mesamoll II oberhalb von 120 °C sowie bei längerem Kontakt verfärben.

Die Temperatur scheidet im Keller als Grund aus, nur der längere Kontakt ist möglich. Aber da sich nichts verfärbt, fällt auch dieses Argument flach.

Weiter zu Hexamoll, - Summenformel (C26H48O4), - kein Schwefel drin.

Jetzt muss man anscheinend unterscheiden, was die Weichmacher innerhalb und außerhalb von so einer Plastikflasche sind.

Man schreibt:

Neben diesen als äußere Weichmachung bezeichneten Methoden, existiert auch die sog. innere Weichmachung. In diesem Fall wird der Weichmacher im Rahmen einer Copolymerisation eingeführt. Im Gegensatz zur äußeren Weichmachung, wo der Weichmacher nur über Dipol-Wechselwirkungen mit dem Makromolekülen verknüpft ist, wird er bei innerer Weichmachung Teil des Makromoleküles (in dem Fall ein Copolymeres). Dadurch bleibt der Kunststoff dauerhaft weich und es kommt nicht zu einem Ausdiffundieren des Weichmachers. Beispielsweise wird Vinylchlorid mit bis zu 20 Prozent Vinylacetat polymerisiert. Andere Zusätze für die Copolymerisation von Vinylchlorid sind Maleinsäure, Ethen, Vinylether oder Acrylsäuremethylester.

Zu Vinylchlorid, - Summenformel (C2H3Cl) . Also kein Schwefel, sondern Chlor mit drin.
Vinylacetat – Summenformel (C4H6O2) – nix mit Schwefel.
Maleinsäure – Summenformel (C4H4O4) – kein Schwefel
Ethen – Summenformel (C2H4) – ohne Schwefel
Vinylether – Summenformel (C4H6O) - auch kein Schwefel
Acrylsäuremethylester – Summenformel – (C4H6O2) kein Schwefel.

Damit scheidet m.M.n. eine Begründung für den unangenehmen Geruch im Wasser aufgrund der chemischen Zusammensetzung der Plastikflaschen aus. Sollte sich dabei ein Weichmacher verflüchtigen, so denke ich mir, dass ich das auch insofern merken müsste, indem die Flaschen spröde werden, beim Füllen keine Haltbarkeit mehr aufweisen und zerplatzen. Schließlich müssen sie ja 5 lt. aushalten, und das sind rein rechnerisch 5 kg.

Damit komme ich zu B), zur Biologie.

Jetzt kommt das Wasser aus einer (oder mehreren) Quelle(n), die ja logischerweise im Freien liegt. Da kommen natürlich alle möglichen Einwirkungen in Frage. Wenn in so einer Quelle ein verendetes Wildtier drinliegt und sich da Schadstoffe durch Verwesung bilden, dann wäre die ganze Ladung der Wasserflaschen versaut, denke ich mir.

Aber die theoretische Möglichkeit von einem Käferhaxen kann man natürlich nicht ausschließen, obwohl der Inhalt der Flasche sauber ist, was man durch die transparente Flasche erkennen kann.

Das Argument, ob die Flaschen vor dem Befüllen keimfrei waren, steht natürlich im Raum. Klar habe ich die nur mit dem Quellwasser vor dem Befüllen ausgespült, und das wars. Dem gegenüber steht dann das Argument, warum es nur ganz wenige Flaschen sind, die diese unangenehme Eigenschaft aufweisen, und nicht wenigstens die Hälfte der Ladung.

Weitere Argumente:

Selbst im saubersten Wasser gibt es eine Keimbelastung.... Womit bei der Sauberkeit entscheidend sein kann, dass ein Behälter zu 99,97 Prozent sauber ist und ein anderer nur zu 99,94 Prozent.

Dem kann ich nichts entgegensetzen, ist für mich auch nicht messbar. Lasse ich deshalb im Raum stehen.

Eine chemische Behandlung des Wassers, um das keimfrei zu machen, scheidet in puncto Chlor für mich aus. Dagegen bin ich „algerisch“. Hab schon das Problem, dass ich nach dem Duschen (auch ohne jeglichen Waschzusatz, also nur mit Wasser) nach dem Abtrocknen einen Juckreiz auf Schultern und Rücken verspüre, der wirklich unangenehm ist. Es kann meiner Meinung nach nur vom Chlor im Wasser kommen, und das riecht man bei uns ja schon, wenn man mehrere Minuten den Wasserhahn aufgedreht lässt.

Es ist ja auch der Grund, warum wir zum Verzehr das Quellwasser nehmen, - wenn ich mit Chlor das Quellwasser keimfrei mache, dann könnte ich ja gleich das verchlorte Leitungswasser verwenden. Auch dieses empfohlene „BioClean“ aus der Schweiz ist ja auf der Basis von Chlordioxid.

Absolut keimfrei, - da stellt sich die Frage, ob das wirklich so erstrebenswert ist. Ich gehöre zu den Verfechtern, die ein gewisses Maß an Keimen, - egal welcher Art – für den menschlichen Organismus als positiv und sogar notwendig ansehen, damit er dagegen über seine körpereigene Immunität natürliche Abwehrstoffe entwickeln kann. Deshalb war ja die Maskerade und die Impfung bei Corona so krankheitsfördernd.

Was ist für mich nun das Fazit:

Wenn ich dann halt von 200 Flaschen ein paar Stück aussortieren muss, - o.k., dann muss ich halt damit leben. Meine Angst aber lag hauptsächlich darin, dass ich mir durch irgendwelche chemischen Abbauvorgänge in diesen Flaschen etwas einhandle, was ich nicht abschätzen kann. Natürlich ist Glas immer sicherer in dieser Hinsicht, aber da fängts schon beim Händeln an. Hintransport zur Quelle, Einfüllen, Rücktransport und Einlagern im Keller, - „Glück und Glas, - wie leicht bricht das“.

Also bleibt als hohe Wahrscheinlichkeit für diesen Missstand die biologische Seite. Ich überlege, ob das Sinn macht, mir so einen UV-Stab zu besorgen, der ungefähr die Länge einer Plastikflasche hat und den ich dann, wenn die Kerle im Keller stehen, von einer Flasche in die andere stecke und danach jede Flasche fest zuschraube, was ich zwar ohnehin mache. Mit UV macht man ja alles Mögliche keimfrei, - ich muss nur noch rauskriegen, wie lange ich dann diesen Stab in der Flasche lassen müsste, um diese Wirkung zu erzielen. Vermutlich nur ganz kurz.

Wäre das die Lösung?

Nochmals danke für alle Antworten! Hab wieder was dazugelernt.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung