Both sides are even!

Ashitaka, Freitag, 08.01.2021, 18:21 (vor 1175 Tagen) @ Weiner3683 Views
bearbeitet von Ashitaka, Freitag, 08.01.2021, 18:31

Hallo Weiner,

Universal gesehen sieht es so aus, dass es im Verlauf der Zeit (und im Raum) natürlich lokale Energiedifferenzen gibt. Das hatte ich deutlich gesagt. Diese Differenzen streben nach Ausgleich (s.u.). Das gehört zu den Regeln des Spiels, die ich ebenfalls erwähnt, aber nicht alle vollständig aufgezählt habe. Das Universum in seiner Ganzheit ist nur ein einziges Mal vollkommen ausgeglichen, nämlich am Anfang bzw. und am Ende - zwei Zustände, die eigentlich identisch sind. In diesem Moment des Ausgleichs existiert allerdings keine Zeit mehr (bzw. sie kann nicht wahrgenommen und gemessen werden, weil es keine Veränderung mehr gibt, mit deren Hilfe sich eine Zeitmessung durchführen liesse). In der Apokalypse des Johannes gibt es eine Stelle, die einen solchen Stillstand der Zeit beschreibt: der Seher blickt auf ein 'gläsern' gewordenes Meer. Über die ganze Zeit der fortlaufenden Differenzierungen und Ausgleichsbewegungen hinweg sind selbstverständlich Kraft und Gegenkraft immer vorhanden. Aber sie sind unsichtbar. Wir sehen nur die Veränderungen, die sie hervorrufen - solange die Kräfte noch im Ungleichgewicht sind.

Warum ist der Anfang gleich dem Ende? Weil das Universum keine Expansion ins Unendliche hinein ist, sondern das Universum ist eine Rotation. Nur über eine Rotation kann bei gleichzeitiger Expansion die Einheit gewahrt werden. Das Universum ist (bi)polar, es kombiniert das Extensive mit dem Intensivem, das Zentrifugale mit dem Zentripetalen. Die Kopplung wird mathematisch beschrieben in Dr. Euler's Famous Formula: 'e' (Wachstum) hoch 'zwei pi i' (Rotation) ist gleich 1 (die Einheit). Das Streben nach Ausgleich, in Verbindung mit dem rotatorischen Bewegungsmodus führt dann zu Schwingungen und Wellen und Zyklen. Deswegen sind die Ausgleichsbewegungen immer periodisch: wie die Schwingung der Feder, bis Kraft und Gegenkraft ausgeglichen sind. Oder wie das Auf und Ab an der Börse, bis man sie (eines nicht mehr allzufernen Tages) schließen wird.

D'accord! Alles läuft mit der Zeit und damit auch räumlich in sich zurück.

Zurück zum Leben bzw. zu den Lebenkomplexen: die haben die besondere Fähigkeit, dass sie Energiespeicher anlegen können. Das wäre der korrektere Begriff für das, was ich gestern als Überschuss bezeichnet habe. Der ganz korrekte Begriff wäre 'Speicher von potentieller Energie'. Die Überschüsse, die das Leben sich zusammenhamstert, haben eigentlich nichts gemein mit der Energiefülle etwa der Sonne. Denn letztere mag der gutböse HERRGOTT gemacht haben, die Fettpolster unter der Haut muss man sich dagegen mühsam anfressen. Was ohne Sonne allerdings nicht geht ...

Wenn wir das Universum mit einem Stoß in einen Haufen von Billiardkugeln vergleichen, die dann (fürs erste) in alle Richtungen auseinanderfliegen (später allerdings wieder zurück), dann hat, bezogen auf dieses Bild, das Leben eine ganz, ganz außerordentliche Fähigkeit: es kann eine Billiardkugel anhalten, kann sich daraufsetzen, kann die Kugel neu starten und dann mit ihrer (fast) ursprünglichen Energie weiterfliegen - womöglich sogar in eine ganz andere Richtung. Praktisches Beispiel: während ein Photon von der Sonne tagsüber in der Wüste auf ein Sandkorn fällt und nachts (mit veränderter Wellenlänge) wieder in den kalten Weltraum zurückfliegt, ist das Leben in der Lage, in der Wüste eine Photofalle aufzubauen, also ein Solarpanel, um das Photon zu 20% in eine Batterie zu speichern - und mit der Batterie eine Glühbirne zu betreiben. Es gibt im ganzen Universum nichts Vergleichbares: das kann nur das LEBEN.

Das Leben kann sich auch nur deshalb reduplizieren, weil es vorher derartige Energiespeicher angelegt hat. Das heißt: das primäre Kennzeichen des Lebens ist nicht die Vermehrung sondern die Fähigkeit, Energiespeicher aufzubauen. Das ist das, was ich als ÜBERSCHUSS bezeichnet hatte. Der Sklave von Mephistopheles ist mithin bereits ein Energiespeicher, bevor er überhaupt anfängt zu arbeiten. Denn seine Nerven-, Muskel- und Knochenmasse, sprich sein Bewegungsapparat, mußte mit Muttermilch und Hirsebrei erst einmal aufgebaut werden.

Und somit gründet die gesamte menschliche Ökonomie, insofern sie Ressourcen klaut, die anderes Leben geschaffen hat, und insofern sie auf eigene menschliche Arbeit zurückgeht, in vollem Umfang und ausschließlich auf Energiespeichern. Und nicht auf Schuld.

Du schreibst, dass sich das Leben diese Überschüsse für die Vermehrung "zusammenghamstern" muss. Auch wenn es für dich nerviges Gerede ist, aber damit hast du dir doch selbst bewiesen, dass sich das Leben als solches (die Vermögenheit) das "zusammenschustern" schuldig ist.

Ökonomie ist deswegen die Wissenschaft von gespeicherter Energie und nicht von Mangel.

Niemand aber startet mit einem vollen Energiespeicher (Siehe die Babydiskussionen von vor ein paar Jahren)

Ökonomie beschreibt die Suche nach Energie und die Speicherung von Energie und das Management von gespeicherter Energie und die Nutzung von Energie. Da ist nirgendwo die geringste Schuld - sondern überall nur die volle Energie.

Wenn überall nur volle Energie geladen ist und sich niemand zwecks seiner Vermögenheit die Energie schuldig ist, warum suchen wir Menschen seit frühesten Tagen und schon lange vor dem Schwert nach Energie? Woher der Bedarf? Der Wert kann nur durch das "haben müssen" begründet werden, dadurch, dass wir uns etwas schuldig sind bzw. sich wer anders unserer Schuld als seine eigene Schuld bewusst wird (Mutter/Vater)!

Ich gebe aber gerne zu, und auch das ist eine Binsenweisheit, dass Menschen über Energiespeicher miteinander gern in Streit geraten. Das liegt aber nicht an den vorhandenen und überall sowie. zu jeder Zeit ermöglichten Energiespeichern - sondern es liegt ganz allein an den bisweilen eben ziemlich blöden und gegeneinander unnötig aggressiven Menschen. Wenn solche Menschen dann künstliche Mangelzustände erzeugen und sich gegenseitig in Schuldverhältnisse zwingen, dann ist das ihr je eigenes Problem. Und durch die abstruse Begrifflichkeit, die sie in ihren Streitereien entwickeln, lasse ich mir den Blick auf die Wunder des Universums und des Lebens nicht trüben. Diese Begrifflichkeit übernehme ich nicht. Und erst recht nicht liesse ich mich durch derartige Begrifflichkeiten und Theorien in m.E. völlig verfehlte Handlungszwänge verführen (wir müssen aufschulden und aufschulden und aufschulden und zum Mond fliegen und Atombomben bauen, weil wir Urschulden haben etc).

An dieser Schlussfolgerung musst du dich nicht festhalten. Der Debitismus fordert nicht zu einer Anbetung der Aufschuldungsorgien zwecks unserer Vollkommenwerdung auf. Er will nur deutlich machen, dass Schulden und Vermögen miteinander durch die Zeit einhergehen.

Die Aufschuldung, sie steht erst unter dem Gesichtspunkt des Zwangs zur Diskussion, d.h. dem Festhalten am Vermögenszuwachs durch eine Zwingmacht. Der Debitismus fordert dieses Festhalten aber nicht, sondern im Gegenteil, führt uns die katastrophahlen Folgen dieses Festhaltens, den unabwendbaren Abbruch bzw. den - im hermetischen Sinne - der Zeit innewohnenden Umkehrpunkt aller über die Zeit sich vollziehenden Aufschuldungen und Vermögenszuwächse vor Augen.

Wiederum: ich schreibe nicht, weil ich Antworten erwarte, sondern weil ich zum Nachdenken anregen will. Der zentrale Punkt im so geannnten 'Debitismus' ist nicht die SCHULD sondern das SCHWERT. Wenn das Schwert beseitigt wird, verschwindet auch die Schuld.*)

Nein, die Schuld verschwindet auch ohne das Schwert (durch das Loslassen, Sterben). Der Debitismus fordert nicht die Aufschuldung bzw. ein Festhalten an Vermögen/Schulden. Er erklärt nur ohne wenn und aber, was solange, wie wir daran festhalten, passiert, was es auszuhalten gilt. Er lässt uns aber die Wahl!

Die Bedeutung des Schwerts (Zwang, Machtsystem) wurde durch die Machtheorie Paul C. Martin's unterstrichen (Zwingherrschaft, Wahnsinn der heutigen Geistesgestörtheit in Bezug auf alle demokratischen Nachhaltigkeitsfantasien trotz in Wahrheit aufgrund des zwanghaften Weietrmachens wieder aufwartender Militärdiktaturen).

Die Machttheorie ist vom Debitismus abzugrenzen. Letzterer beschreibt "nur", dass jedes Vermögen für seine Begründung einer vorzeitigen Verschuldung bedarf (d.h. vorfinanziert werden muss) und für dessen Erhalt einer folgezeitigen, weitertragenden Nachverschuldung bedarf. Sonst schwindet das Vermögen (Tod des Körper und Geistes, Zusammen- bzw. Auseinanderbrechen des Staates)

*) Wenn das Schwert beseitigt ist, dann wird ermöglicht (!): eine faire Vereinbarung zwischen freien und gleichberechtigten (Geschäfts-) Partnern in gegenseitiger Wertschätzung und zu beiderseitig optimalem Nutzen sowie unter Wahrung des Gemeinwohls (in das alles Leben und nicht nur das menschliche Leben einzuschließen ist).

Wenn das Schwert beseitigt wird, verschwindet alles Potential für das gesellschaftliche Gemeinwohl. Dann müssen wir den Weg zurück in die kleinsten Gemeinschaften finden. Je länger wir warten, desto härter schlagen wir auf. Wir müssen begreifen, dass es das Gemeinwohl aber auch in der Gemeinschaft nie ausschließlich gab und geben wird, dass uns die Gemeinschaft von beidem (Wohl und Leid) noch unsagbar mehr abverlangen wird. So zu tun als würde alles besser, wenn das Schwert fällt, ist heute gerade von verstrahlten Ideologiekritikern das bequeme Wunschdenken. Durch sie kommen immer wieder alberne Vorstellung glückseeliger, umhertanzender und nur zur Freude im Garten Eden jagender Stammesmitglieder zu Tage. Und am Abend singen sie dann Lieder am Lagerfeuer.

Nein, Wwir müssen das Leid und Wohl als untrennbare Seiten ein und derselben Medaille (Welt) lieben lernen, müssen in zeitlicher Hinsicht dauerhaft (konstant) alles loslassen lernen (schwingen) um alles wiedergewinnen zu können.

Leicht gesagt, schwer getan.

Herzlichst,

Ashitaka

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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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