Plato und Polybios hatten aber nur äußerst unzureichendes Verständnis der abendländischen Kultur

Mephistopheles, Sonntag, 26.07.2020, 10:07 (vor 1370 Tagen) @ Oblomow4273 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 26.07.2020, 10:36

Und unter dem Stichwort "Verfassungskreislauf" lohnt es sich och mal zu wikipeden.

Dann erzähle mir doch was vom Verfassungskreislauf des Polybios bei anderen Kulturen außerhalb der antiken. Du wirst nichts finden, weil es für Polybios eben nur die antike Kultur gab und weil der Verfassungskreislauf mit der Errichtung des Imperiums beendet und im Abendland nicht wieder aufgenommen wurde.

Spengler ging von vielen Kulturen aus, von denen er acht vergleichend näher untersuchte auf ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede. So tritt die Demokratie nach Spengler zwar in allen Kulturen in der einen oder anderen Form auf, in der abendländischen aber ausschließlich in Form einer Ochlokratie.

Wobei bei Platon die Demokratie sowieso schon ne miese Staatsform ist, selbst bei Aristoteles. Die Griechen als Erfinder der Demokratie, die dann positiv gedeutet wird, das gibt die Antike garnicht her.

Die Demokratie ist notwendigerweise aus systemischen Gründen eine Sklavenhaltergesellschaft mit ausschließlichem Stimmrecht für die freien Bürger ohne die Frauen. Was passiert, wenn man den Frauen das Stimmrecht gibt, hat bereits Aristophanes abschließend erörtert. Paulus hat das Problem dann definitiv gelöst, indem er dekretierte, in der Gemeinde sollen die Weiber ihr Maul halten. <img src=" />

Das Urbild einer Demokratie ist eine Räuber- oder Piratenbande. In Abwesenheit eines Königs oder angestammten, dessen sie sich in einer Meuterei oder einem Aufstand gerade entledigt haben, müssen sich die Räuber oder Piraten zwangsläufig eine Verfassung geben. Das ist die Grundlage aller Demokratien.

Die USA hatten kurzzeitig die Chance zu einer echten Demokratie zu werden, mit Sklavenhaltung und ohne Stimmrecht für die Frauen, waren aber in der abendländischen Zivilisation verfangen. Die abendländische Kultur kennt im Unterschied zu allen anderen großen Kulturen das Institut der Sklaverei nicht, folglich wird es in abendländischen Gesellschaften Demokratie im antiken Sinne nicht geben. Die Demokratie tritt ausschließlich in Form einer Ochlokratie auf. Zu verwundern ist allenfalls, dass das keinem auffällt, dass das, was wir unter Demokratie verstehen, seit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts nichts anderes ist als das, was die Griechen unter Ochlokratie verstanden haben würden.

Auch son Ammenmaerchen. Die interessante Frage ist, was nach der Ochlokratie zwangslaeufig folgt.

Derzeit schreitet die Entwicklung anscheinend unaufhaltsam voran in Richtung einer Totalen Demokratie.

Gruß Mephistopheles


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