Ähnliche Stimmen gibt es auch aus dem deutschen Finanzmangement

Brendan, Donnerstag, 26.03.2020, 07:45 (vor 1464 Tagen) @ Cascabel2938 Views
bearbeitet von Brendan, Donnerstag, 26.03.2020, 08:02

Ähnliche Stimmen gibt es auch aus dem deutschen Finanzmangement.
Wer dachte, die Neoliberalen hätten angesichts der Krise im Gesundheitswesen - für die sie verantwortlich zeichnen - Kreide gefressen, irrt.
Auf der Webseite der INSM wagt es der Geschäftsführer Pellengahr - ebenso wie Jens Spahn - zu behaupten, dass unser Gesundheitssystem gut vorbereitet sei.

"Das Coronavirus trifft uns in einem Land mit einem hervorragend ausgestatteten Gesundheitssystem, mit funktionierenden Logistikketten, einer freien Berichterstattung und demokratisch gefestigten Strukturen. Ja, diese Krise wird unser Gesundheitssystem auf eine harte Belastungsprobe stellen, aber mir ist kein Land bekannt, das bessere Chancen hat, diese Probe zu bestehen."

Und mit Blick auf die anstehenden Hilfspakete für die Wirtschaft lobt er die Schuldenbremse und die schwarze Null in den höchsten Tönen:

"Unser Sozialsystem wird einen Großteil der Wucht abfangen, die in anderen Ländern Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit voller Härte treffen wird. Die gut gefüllten Staatskassen und das Vertrauen in die langfristige Stabilität der öffentlichen Finanzen ermöglichen Unterstützungsleistungen für Freiberufler, Selbstständige, kleine wie große Unternehmen. Tief in die Staatskasse kann man nur greifen, wenn diese zuvor gefüllt wurde. Andernfalls geht der Griff ins Leere. Die Schuldenbremse hat Deutschlands Haushalte so fit gemacht, dass selbst zwei- oder gar dreistellige Milliarden-Programme keinen Zweifel an der Zahlungsfähigkeit aufkommen lassen. Deutschland genießt auch in Krisenzeiten das größtmögliche Vertrauen der Finanzmärkte. Ohne die Schwarze Null der vergangenen Jahre sähe unsere Zukunft düster aus."

Standpunkt Pellengahr: Soziale Marktwirtschaft in Zeiten des Coronavirus

Noch stärkere Geschütze fährt Alexander Dibelius auf.
Dibelius ist ein einflussreicher Finanzmanger, der vor einigen Jahren Deutschlandchef der Investmentbank Goldman Sachs war und hatte in den vergangenen Jahren Angela Merkel immer wieder beraten.
Im Handelsblatt liess er dieser Tage in einem Interview verlauten:

"Der akute Absturz der Weltwirtschaft mit all seinen Folgewirkungen" sei "der weit größere und gefährlichere Stresstest als Sars-CoV-2". "Als Individuum" sei er dafür, "unsere Alten und Schwachen nicht [zu] gefährden und schon gleich gar nicht sterben [zu] lassen". "Als Systemtheoretiker" aber müsse man "anders argumentieren".

German foreign policy: Schlimmer als die Pandemie

Genauso gut hätte Dibelius sagen können: "Ich bin zwar kein Nazi, aber ...".
Die Menschen in Deutschland ohne Schutzausrüstung - wie einfache OP-Masken - wieder zur Arbeit zu schicken, wäre ein Vabanquespiel ohne gleichen - und das ist noch höflich ausgedrückt.
Kekule hat in seinem gestrigen Podcast auf MDR hierzu von einer neuen Studie aus China berichtet, die zeigt, dass ein Mundschutz sehr wohl schützen kann.
Die Asiaten haben es ja seit Monaten vorgemacht.
Aber bei uns will man - aufgrund der durch den Neoliberalismus verursachten Mangelversorgung - natürlich nichts davon wissen und lässt die Bürger - für die Wirtschaft - lieber in's Messer laufen.
Wie neueste Studien der WHO zeigen, macht das neue Coronavirus keinen Unterschied zwischen Jung und Alt.
Es ist lediglich so, dass jüngere und gesündere Menschen die besseren Überlebenschancen haben.
Gefeit sind aber auch diese nicht, wie man an Beispielen in Italien und Frankreich sehen kann.

MDR - Kekules Corona-Kompass: Mundschutz sollte Standard werden

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Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Abraham Lincoln


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