Sehe ich nicht ganz so

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 24.08.2019, 00:53 (vor 1679 Tagen) @ Olivia4929 Views

Man muss schon unterscheiden, was für den Menschen und was für die Tiere giftig ist. Es gibt Pflanzen, deren Produkte (Blätter, Früchte, Samen, etc.) für den Menschen giftig sind, wobei man das Wort giftig auch differenzieren muss. Bei der Eibe genügen schon ein paar Samen, auch beim Rhizinus, - aber bei anderen als giftig bezeichneten Pflanzen muss man sich das Zeug schon kiloweise reinhauen, bis man da toxische Effekte bemerkt, - und wer macht sowas schon.

Die Tiere sind wesentlich schlauer als der Mensch. Die wissen genau, was sie fressen können und was nicht. Dazu sind sie offensichtlich von der Farbe auch vorgewarnt. Eigentlich habe ich noch nie gesehen, dass Vögel sich an Früchten vollfressen, die schwarz sind (Liguster, manche Cotoneaster-Arten, aber auch Kirschlorbeer und die Tollkirsche). Insofern ist die Giftigkeit mancher Pflanzen für Tiere (Vögel) sehr relativ zu sehen.

Dazu kommt noch was anderes: Viele Pflanzen, deren Samen absolut giftig ist, haben das Fruchtfleisch um den Samen, was aber ungiftig ist. Typisches Beispiel: die Eibe (Taxus). Der Arillus (bei der Eibe rot) ist süß und als Einziges bei der Eibe ungiftig. Ich amüsiere mich immer, wenn ich diese Dinger in den Mund nehme, und danach den Samenkern ausspucke. Leute, die mich dabei beobachten, schlagen die Hände überm Kopf zusammen und warnen mich, dass man diese Dinger ja nicht essen darf.

Dasselbe machen manche Vögel, z.B. die Amsel. Nur spuckt sie den Samen der Eibe nicht aus, sondern er geht relativ schnell durch den Verdauungstrakt und wird auf diese Art ausgeschieden, ohne Schaden anzurichten.

Wenn ich in der Nähe einer Terrasse eine Eibenhecke pflanze, dann habe ich den Effekt, dass sich dort keine Stechmücken aufhalten. Die ätherischen Öle der Eibe sind da abstoßend. Als Sekundäreffekt sind dort auch kaum Vögel zu beobachten, weils ja keine Mampfe dort gibt. Also müsste man so manche Pflanze aus dem Gartenkatalog entfernen, was ich nicht für sinnvoll ansehe.

Gerade die Eibe, die früher im Mischwald fester Bestandteil war, ist ja fast ausgerottet. Das geht auf das Mittelalter zurück, als man für die Bögen dieses biegsame Holz der Eibe benötigt hat.

Was ich mit meinem Geschwafel klarstellen wollte, ist hauptsächlich das: Um die Tiere (Vögel, etc.) brauchen wir uns keine Sorgen bei als giftig deklarierten Pflanzen zu machen, weil die Tiere gescheiter sind als wir. Manche der überzüchteten domestizierten Tiere (z.B. auch junge Fohlen, manche Hunde) haben den Bezug zur Natur verloren oder noch nicht "aktiviert". Aber die Tiere im Wald wissen sogar, welche Heilpflanzen sie zu kauen haben, wenn sie mal das eine oder andere "Wehwehchen" verspüren.


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