Kompetenzillusion?
Wer die Ausführungen des Netzwerkexperten komplett verstanden hat möge bitte die Hand heben. Er konnte aber sicher vermitteln, dass das Europäische Stromnetz komplex ist. Ich hatte ihn aber in seinem ersten Beitrag so verstanden, dass er im zweiten die Ursache für den iberischen Blackout benennen werde. Trotz Differentialgleichungen kam er aber nicht weiter, als ich mit dem einfachen Dreisatz. Mein Eindruck: Er kann seine Modellrechnungen nicht umfangreich genug validieren. Er macht aber den Eindruck, dass sich mit der einen oder anderen gezielten Maßnahme das Netz retten lässt. In Anbetracht massiv zugenommener Netzeingriffe in Deutschland ist das ein Hinweis darauf, dass sich zumindest das Deutsche Netz eher in Richtung Instabilität entwickelt. Aber nein, mit Photovoltaik und Windrädern hat das nichts zu tun.
Ich will die Kompetenz des Netzwerkexperten nicht anzweifeln, genauso wenig wie pauschal die Kompetenz der vielen Physiker und Ingenieure, mit denen ich mal zusammengearbeitet habe. Aber es war halt immer so, dass alle erst mal dort ihre Grenze fanden, wo es um umfangreiche Tests und Validation ging. Nur lassen sich solche Tests an einem überschaubaren System einfacher durchführen, als in der größten Maschine der Welt. Ein Schlüssel zum Erfolg war immer ein völlig unwissenschaftlicher: „Elegant simplicity“. Und mein Eindruck ist nun mal, dass wir uns davon wegbewegen. Kürzlich hat ein Bekannter seine ältere Ölheizung gelobt, nachdem er mal einen Blick auf eine Wärmepumpe plus PV in einem Keller werfen konnte: Sein Ölheizung kann jeder Techniker reparieren.