Zur Lebenserwartung

Rheingold, Montag, 05.12.2022, 10:35 (vor 509 Tagen) @ Waldläufer2727 Views

Meine Oma hat früher immer Todesanzeigen gelesen u. ich dachte damals, hoffentlich werde ich später nicht auch so. Nachdem jedoch ein Schulfreund "plötzlich und unerwartet...", Sie wissen, was ich meine, und ich seine Todesanzeige gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass bei den Todesanzeigen eine nicht zu übersehende Anzahl Menschen der Altersklasse 40 bis 70 Jahre aufgeführt ist. Die stehen in einem kostenlos Werbeblättchen. Immer wenn ich so eine Zeitung in die Hände bekomme, rechne ich jetzt den Altersdurchschnitt der Verstorbenen aus. Oft sind Personen dabei, die in den 1920- ern geboren wurden, also hochbetagte. Und trotzdem ist der Altersdurchschnitt immer zwischen 70 und 80 Jahren; meist sind es um 71, 72, 74. Das mache ich jetzt seit ein paar Wochen und noch nie kam über 80 dabei raus. Komisch, oder? Ist doch unser durchschnittliches Sterbealter > 80, oder irre ich?

Die medial immer wieder erzählten Lebenserwartungen beziehen sich immer nur auf die aktuell Geborenen, jetzt also die Jahrgänge geboren 2022. Bei früheren Jahrgängen sieht die Lebens"erwartung" schon ganz anders aus. Soweit ich mich erinnere, haben 1954 Geborene lediglich eine Lebenserwartung von 64 oder 67 (männlich).

Die Lebenserwartung hat mit den realen Sterbezahlen allerdings nichts zu tun, sie sind politisch motivierte Zahlen, Prognosen ähnlich der Konjunkturerwartungen, die seit Jahrzehnten Aufschwünge "erwarten", die irgendwie nirgends ankommen.

Interessant wären die Statistiken der tatsächlich Gestorbenen. In den Kriegsjahren müßten da ganze Jahrgänge, die im Krieg verbluteten, mehrheitlich ein Sterbealter von um die 18-25 gehabt haben, was interessanterweise null Einfluss auf die Lebenserwartung gehabt hat.


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