Sehen Sie, wie sich die geopolitischen und geoökonomischen tektonischen Platten verschieben?
Sehen Sie, wie dies die Märkte beeinflusst?
Wenn nicht, sind Sie im falschen Spiel.

Michael Every von der Rabobank hat es verstanden.

"Das Vorgehen der OPEC zeugt von einem schwerwiegenden geopolitischen und geoökonomischen Fehler der USA"
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Die OPEC+ einigte sich mit Russland darauf, die Fördermenge ab November und bis 2023 um 2 Mio. Barrel pro Tag zu kürzen, was die Energiepreise in die Höhe trieb und dazu führte, dass eine Reihe von Forderungen laut wurden, dass der Ölpreis in naher Zukunft wieder die 100-Dollar-Marke überschreiten sollte. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die Benzinbestände in den USA trotz eines offensichtlichen Nachfragerückgangs um 4,7 Mio. Barrel auf den niedrigsten Stand seit November 2014 sanken.

Das Weiße Haus reagierte wütend.
In der offiziellen Erklärung hieß es, Präsident Biden sei "enttäuscht über die kurzsichtige Entscheidung", die Produktion zu kürzen. Der Pressesprecher des Weißen Hauses beschuldigte die OPEC+, "sich mit Russland verbündet zu haben".
Inoffiziell war die Reaktion wahrscheinlich noch schärfer, da eine solche Kürzung als "feindlicher Akt" bezeichnet worden war.

Doch auch die Botschaft Saudi-Arabiens an das Weiße Haus hätte nicht deutlicher ausfallen können.
Die Saudis haben sich von Swing-Produzenten, die den USA in schwierigen Zeiten helfen, zu Produzenten entwickelt, die die Preise senken, um sie hoch zu halten, und das unter einem Staatschef, der Touristenresorts im westlichen Stil baut und Raves veranstaltet(!)

Das zeugt von einem erschütternden geopolitischen und geoökonomischen Fehler der USA, der durch ihr vielschichtiges Versagen in der Energiepolitik noch verstärkt wird. Längerfristig stellt sich die Frage, ob sich die OPEC+, die sich selbst zu einem geostrategischen Problem für die USA gemacht hat, als ein ebenso großer Fehler erweisen wird.

Quelle: https://www.zerohedge.com/markets/opecs-action-testimony-staggering-us-geopolitical-and...

Wenn die Araber den Amis den Daumen zeigen und sich ein sehr breites Grinsen auf Bin Salmans Gesicht abzeichnet, wenn der der Zar ihm entgegen schreitet oder gegenüber sitzt, dann kann das verlauste Medien-Bordell schreiben was es will - der Westen hat fertig.

Quelle: https://www.theguardian.com/world/2022/oct/05/putin-mohammed-bin-salman-russia-saudi-ar...

Und dann ist da noch etwas, was man beachten sollte.

Der Journalist @lhfang sagt über die USA: "Es gibt einen Konsens über den Wunsch nach einer Wirtschaft, die weniger von den Reichen und Sonderinteressen dominiert wird, weniger Monopolmacht, weniger Gier und sinnloses Konsumverhalten.
Dieses Gefühl findet sich auf der Linken und der Rechten, aber es gibt keine klare Sprache, um dieses Gefühl zu beschreiben".

Matt Stoller, Experte für diesen Bereich, antwortet: "Die Anti-Monopol-Bewegung erstreckt sich über beide Parteien und verändert die Handels- und Kartellpolitik.
Es gibt noch keine gemeinsame politische Sprache".

Die Signale gibt es schon länger und sie werden auch bald ihre Wirkung zeigen, aber dazu muß vorher erst gebibbert, gehungert und verarmt werden, weil der Schlafschafe sind es einfach noch zu viele.
Das ist kein Wunsch von mir, sondern nur eine nüchterne Festellung von Tatsachen.
Man schaue nur auf die Prognosen zur Wahl in Niedersachsen.

Und nun zum höfischen Gesinde zu Berlin.

Der deutsche Wirtschaftsminister war kurz davor, die USA und andere Verbündete wegen der Preise, zu denen sie ihnen Flüssigerdgas verkaufen, um sie in diesem Winter warm zu halten, der "Kriegsgewinnlerei" zu beschuldigen.

Wie Javier Blas von Bloomberg anmerkt, überbietet Europa ärmere, asiatische Käufer für LNG, um seine eigenen enormen geostrategischen und energiepolitischen Fehler zu kompensieren, so dass weitaus weniger wohlhabende Menschen darunter leiden: und dennoch besitzt es die Frechheit, vorzuschlagen, dass es "Kumpelpreise" erhalten sollte, um seinen eigenen Schmerz zu lindern.

Auch innerhalb der EU herrscht Unmut über die deutschen Energiesubventionen in Höhe von 200 Mrd. EUR, die zu den bisherigen Subventionen in Höhe von 65 Mrd. EUR hinzukommen.
Anstatt eine EU-"Kriegswirtschaft" mit Rationierung zu planen, sehen wir uns statt dessen 27 rivalisierenden europäischen Kriegswirtschaften gegenüber, die alle gegeneinander um Marktanteile kämpfen.
Deutschland behauptet, dass seine tieferen Taschen, die das Ergebnis der Tatsache sind, dass es am meisten vom Euro profitiert hat, bedeuten, dass es seine nicht wettbewerbsfähige Energieindustrie aussubventionieren kann, während alle anderen in Europa ihre verlieren.
Ist es da eine Überraschung, dass nach Italien auch Spanien und Belgien vor den Risiken warnen, die ein solches deutsches Vorgehen für den Binnenmarkt mit sich bringt?

Also, die Polit-Deppen schaufeln gerade das Grab für die EU, wie hier schon vor Tagen angemerkt.
Man könnte auch sagen, alles läuft nach Plan.

Daher hege ich Zweifel, ob wir diese beiden „Mädels“ auch im nächsten Jahr so fröhlich auf der Wiesn sehen werden.

Quelle: https://twitter.com/HeimatliebeDE/status/1571359746459897857/photo/1

mfG
nereus