Ich muss Dir leider /-;) schon wieder zustimmen ..

Beo2, NRW Witten, Freitag, 03.12.2021, 11:55 (vor 847 Tagen) @ FOX-NEWS2153 Views
bearbeitet von Beo2, Freitag, 03.12.2021, 12:31

Was mir nicht ganz klar ist, wer eigentlich dieses Böse ist. Da wäre Ross und Reiter noch nachzureichen.
Für mich ist das alles mit der inhärenten Tendenz von Politik zur Machtakkumulation erklärbar. Wenn das Elektorat ihnen das durchgehen lässt ...

Ganz meine Meinung! Hier gilt die Volksweisheit: Gelegenheit macht den Dieb! Aber noch genauer gesagt:

Es gibt nun mal Individuen mit einer gewissen Mentalität, die nach Macht und Kontrolle über andere Menschen streben. Das ist wohl offensichtlich und unbestreitbar. Dahinter verbirgt sich m.M.n. meistens ein großes Bedürfnis nach Privilegien, Hochachtung ("Hofstaat") und materiellem Reichtum .. und nicht zuletzt auch nach Promiskuität. Man nennt solche Persönlichkeiten: macht-, status-, karrierehungrig, oder narzistisch. Solche Menschen sind in der Regel unterdurchschnittlich empathisch (einfühlsam) und überdurchschnittlich intelligent. Das macht sie asozial und gefährlich .. sprich: BÖSE.
Der Narzismus ist, meiner Beobachtung nach, eine ungesunde Steigerung oder persönliche Fehlentwicklung des natürlichen Egoismus, welcher an sich etwas Natürliches ist; während eine weitere Steigerung des Narzismus zum sog. Sadismus (nicht nur im sexuellen Sinne!) führt. Wenn ein Sadist große Machtfülle erlangt, zeigt er/sie alle Merkmale eines skrupellosen Tyranen.
Die Übergänge zwischen den Formen oder Abstufungen des Egoismus sind fließend, d.h. nicht exakt bestimmbar. Sowohl der Narzismus als auch der dessen Steigerung: der Sadismus, sollten m.M.n. als Formen einer Psychopathie angesehen werden. Eine ebenso üble Variante solch asozialer Fehlentwicklung findet man, neben den Königen, "großen" Führern und Spitzenpolitikern, auch unter den Mafiabossen.

Und nun: Macht es die Organisation der Machtstruktur in einem Staat (per Staatsverfassung) möglich oder geradezu förderlich, die genannten individuellen Statusmerkmale zu erlangen, so werden jene narzistische Persönlichkeiten sehr früh aktiv und strebsam. Sie verbünden sich vorübergehend und bilden private politische Netzwerke (Clubs, Logen) .. wie z.B. politische Parteien. Das Hauptziel jeder politischen Partei ist es, nach der (möglichst wenig eingeschränkten) Macht im Staate zu greifen, u.z. zum Wohl ihrer Mitglieder und Funktionäre. Erst danach kommt ihre ausgesuchte Klientel an die Reihe, sprich: ihre Sponsoren und Finanziers. Und wo bleibt wohl der stinknormale Bürger und Wähler, der doch erst "in der dritten Reihe" steht?

Jeder seelisch gesunde, ausgeglichene Mensch strebt Kooperation unter gleichberechtigten Partnern und Wegbegleitern an - denn das empfindet er/sie als gerecht und vernünftig. Er/Sie weiss (aus eigener Introspektion), dass große Machtfülle jede! Persönlichkeit auf Dauer korrumpiert, ganz egal, mit welchen tollen Idealen diese antritt, um nach der großen Machtfülle zu greifen.

Mein FAZIT: Die formalen Macht-, Kompetenz- und Entscheidungsstrukturen im Staate sollten so gestaltet werden, dass einzelne Individuen darin keine Machtfülle erlangen und akkumulieren können. Dies sollte zumindest extrem erschwert werden.
Ich kenne nur einen Weg dahin: eine strikte Form der Basisdemokratie, der Bürgerentscheide .. d.h. Entscheide der Schwarmintelligenz (wennauch auch diese nicht unfehlbar sein kann). Hierfür bedarf es konkreter konzeptioneller Lösungen .. da auch die Schweiz noch kein endgültiges Vorbild sein kann. Politische Parteien haben m.M.n. nichts auf den Wahlzetteln und in den Landesparlamenten zu suchen .. und dies ist sogar nicht einmal im deutschen GG explizit vorgesehen.

So, dies ist meine Problemdiagnose und meine Therapieempfehlung.
Mit Gruß, Beo2


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