Hallo Zürichsee

Im Frühjahr hat man die Chirurgie nach unten gefahren, damit man
mehr Personal für die Betreuung der Intensivbetten hatte.

Korrekt. Nur, damals war der Personalbedarf tiefer als aktuell.

Wenn man dann noch die ausgebildeten Sanitäter vom Zivilschutz
dazu nähme, hätte man nochmals viel Personal.

Auch das Militär hat Sanitätssoldaten, die man für die Unterstützung
aufbieten könnte, man muss nur wollen.

Nein, diese Personen kann man eben nicht für die Betreuung von Intensivpatienten herbeiziehen. Deren Betreuung bedarf einer qualifizierten Ausbildung. Siehe gestriger Beitrag im Schweizerischen Fernsehen, wo ein solcher "Herbeigezogener", selbst immerhin Krankenpfleger, ehrlich zugab, trotz fehlender Qualifikation Intensivpatienten betreuen zu müssen, was für ihn selbst sehr herausfordernd und nicht zweckmässig sei.

Ein zusätzliches Reservoir tut sich auf, wenn alle Studenten, die an der
UNI das Arztstudium belegen für die Betreuung aufgeboten würden.

Dasselbe wie vorher. Diese Personen haben keine Spezialausbildung zur Betreuung der Intensivpatienten.

24 Stunden Vollbetreuung pro Patient braucht 3 Betreuer.
Mit 1000 Betreuern könnte man 300 Patienten betreuen.

Und wenn es ganz schlimm kommen sollte und das Personal wegen Corona selbst
ausfällt, dann braucht es halt für diese 300 Patienten 2000 Betreuer.

Du argumentierst so, als gäbe es irgendwo in einem dunkeln Keller ein unerschöpfliches Reservoir an spezialisierten Intensivbetreuern. Dem ist leider nicht so. Die existierenden Betreuer sind bereits voll ausgelastet, nahe am Burn Out oder bereits darüber (siehe selber Bericht von gestern, welcher einen einen Spezialisten für Atemwegsreanimation in seinem Burn Out begleitete) und nicht beliebig ersetz- sowie austauschbar.

Die Situation in den Spitälern ist kritisch, gerade auch weil noch alle "normalen" Patienten intensivmedizinisch betreut werden müssen (Herzinfarkte, Krebspatienten etc.).

Alles in allem eine sehr gefährliche Situation. Es täte jedem Beschwichtigungsdogmatiker gut, sich einmal selbst ein Bild in einer Covid19 Station zu machen.

Gruss
Realist