Ciceros Satz: Nervos belli, Pekuniam infinitam - "Die Sehnen des Krieges …
Hallo Mephistopheles
Der $ als Weltreservewährung lässt sich nur halten, wenn die Ukraine Russland besiegt (und auch dann nur temporär). Deswegen flöten die MSM den Sieg der Ukraine von allen Dächern.
… [sind] unbegrenztes Geld" aus seiner Fünften Philippika ist von bekannten Intellektuellen in den folgenden Jahrhunderten immer wieder aufgegriffen und interpretiert worden:
Rabelais (*1494; †1553) in Gargantua: "Die Stärke eines Krieges, der ohne Währungsreserven geführt wird, ist so flüchtig wie ein Atemzug."
Marschall Tribulzio (*1440/41; †1518) zu Ludwig XII. vor seiner Invasion in Italien im Jahr 1499: "Was Eure Majestät braucht, ist Geld, mehr Geld, Geld die ganze Zeit."
Kaiser Karl V.'s Schwester Maria (*1528; †1603): "Eure Majestät ist der größte Prinz der Christenheit, aber Du kannst keinen Krieg im Namen der ganzen Christenheit führen, bis Du die Mittel hast, ihn zum sicheren Sieg zu führen"
Kardinal Richelieu (*1585; †1642): "Gold und Geld gehört zu den wichtigsten und notwendigsten Quellen der Staatsmacht ... Ein armer Prinz wäre nicht imstande, ruhmreiche Taten zu vollbringen."
Die Geschichte des Finanzwesens ist weitgehend die Geschichte der Versuche, die Lücke zwischen den höheren Kriegskosten gegenüberstehenden tieferen Kriegsgewinnen zu schließen. Beginnend mit dem Peloponnesischen bis zu den Napoleonischen Kriegen geschah dies mit Erhöhung der Ausgaben auf der Grundlage des Metallstandards (Silber, Gold, usw.) - also folglich mit einem Bedürfnis nach dinglich höheren Steuern und anderen Einnahmequellen.
Jetzt kommen Niall Ferguson, der in seinen Texten die Theorie der Physiokratie überwindet, mit seiner Erkenntnis, dass die französische Ökonomie […] auf Raub, die britische auf Verschuldung [beruhte] und Paul C. Martins Anerkennung, dass die Kriegs- und Gewaltgeschichtsschreibung […] durch die Arbeit von Ferguson offenbar eine neue Qualität bekommen[hat], was nur zu begrüßen ist, ins Spiel.
Das Substantiv nexus (lat. 'binden') stammt aus dem Jahr 1663 und bezog sich auf Barzahlung als die universelle einzige Verbindung von Mensch zu Mensch. Niall Ferguson geht - abweichend von den bisherigen erweiterten Betrachtungen im GelbenForums - von einem simulierenden Quadrat der Macht, wie es sich in der angelsächsischen Welt ausgebildet hatte und zunehmend von den globalen Beraternetzwerken aufgesogen wird, aus: Erstens eine Steuerbürokratie; Zweitens parlamentarische Institutionen, die die Besteuerung genehmigen; Drittens, ein System der Staatsverschuldung; Viertens, eine Zentralbank, die diese Schulden verwaltet.
Paul C. Martin schreibt über die Geschichte der BoE mit ihren Folgen:
Für den Aufbau der britischen Weltmacht, der erste große Test war der Sieg über das "ressourcenmäßig" erheblich stärkere Frankreich im 18. Jh. und dann über Napoleon, der das englische Finanzsystem offenbar nicht kapiert hatte, war wirklich der "Cash Nexus" entscheidend.
So konnte England nicht nur Subsidien-Gelder ohne Ende auf den Kontinent schicken, sondern u.a. auch ganz schlank eine "Imperial Loan" (Kaiser war Franz von Österreich) zu - ich glaube - 3,5 % (müsste den Titel raussuchen) platzieren, während die Franzosen nur immer Kriegs-Direkt-Inkasso der alten Art betreiben konnten und unweigerlich ins finanzielle Hintertreffen gerieten.
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"Some Observations Upon the Bank of England"
Es ist sozusagen eine "programmatische Schrift" mit enormer Weitsicht. Denn der (leider anonyme) Autor nennt nicht nur die Vorteile der BoE (ihrer "Constitution") für Handel und Wandel, sondern auch die Möglichkeit, mit ihrer Hilfe auch in Kriegszeiten Armeen, Flotten und Feldzüge zu einem günstigen Zinssatz durchzufinanzieren, was - im Gegensatz zu den früheren Kriegserfahrungen, in denen die Zinssätze für fresh money für die Kriegsparteien ruckartig in die Höhe schnellten - auch prompt eingetreten ist (die Kurse der "Juros" Philipps II. von Spanien waren z.B. im 16. Jh. im freien Fall, Anleihen der Krone wurden zu 25 bis 27 % kontrahiert!).
Die BoE konnte den Zinssatz für gigantische Anleihen (damals ca. 14 Mio. Pfund) für die Kriege in Irland, mit den Niederlanden und Frankreich zunächst auf 8 % halten, im 18. Jh. ging der Zins immer weiter zurück und der Standardsatz lag schließlich bei 3 %.
Zu solchen Herschenk-Konditionen ("to lower Interest of Money in such a time of War ...") lassen sich natürlich gewaltige Expansionen betreiben, was dann auch eintrat, wie wir alle wissen.
Das (Soziale)-Kreditgeld-System läuft zur Höchstform auf - wir werden in ihrer Höhe bisher undenkbare Verschuldungssummen sehen. Die Guthabensummen aus den wachsenden Verschuldungssummen des militärisch-industriellen Komplexes finden ihren Weg in die Bevölkerung und sorgen dort für zunehmend sich spreizende Unterschiede zwischen Arm und Reich. Die Kreditketten - die Sehnen des Krieges für unbegrenztes Geld - dürfen in den heutigen Kreditpyramiden niemals reißen.
Re: Danke für Hinweis, die Basis der Macht Englands (mit O-TEXT) ... https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=90297
Gruß - Ostfriese