Leserzuschrift: Ist das vereinte Deutschland von heute de facto ein sozialistischer Einparteienstaat geworden? Teil 2

Ikonoklast, Federal Bananarepublic Of Germoney, Montag, 05.12.2022, 19:24 (vor 479 Tagen) @ Ikonoklast2136 Views

DEUTSCHLANDS EIGENE LANGFRISTIGE STRATEGIE - IM WETTBEWERB MIT DEM SINO-SOWJETISCHEN GROSSEN PLAN

Im Nachhinein betrachtet war der schnelle Vorstoß von Bundeskanzler Helmut Kohl zur sofortigen deutschen Einheit nichts anderes als eine katastrophale Fehlkalkulation. Er wollte das kurze Zeitfenster nutzen, das sich ihm für die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten bot, und er war fest entschlossen, sich als Architekt dieser Einheit zu verewigen, Kohl stellte weder die Bereitschaft der Ostdeutschen infrage, sich praktisch über Nacht an die Bedingungen der freien Marktwirtschaft anzupassen (nachdem sie vierzig Jahre lang unter sozialistischer Zentralplanung gelebt hatten), noch kümmerte er sich wirklich um die Bereitschaft (oder den Unwillen) seiner westdeutschen Mitbürger, die kolossale Last der Finanzierung der dringenden Modernisierung der veralteten und unrentablen ostdeutschen Industrien sowie der hoffnungslos heruntergekommenen Infrastruktur zu übernehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=Z56YleTjO5U

Kohl, ein studierter Historiker (aber keineswegs ein intellektueller Riese oder gar ein herausragender Redner) und oft als "Adenauers Enkel" bezeichnet (tatsächlich hatte er während seiner gesamten politischen Laufbahn ein Bild von Konrad Adenauer auf seinem Arbeitstisch), hatte "Größeres" im Sinn, koste es, was es wolle. Der verstorbene britische Analyst Christopher Story ("Das Kollektiv der Europäischen Union") war sogar davon überzeugt, dass sowohl Adenauer (manchmal als "alter Fuchs" apostrophiert) als auch später Kohl (der alles andere als ein überzeugter Konservativer war) ein fortgesetztes gesamtdeutsches Projekt "mit anderen Mitteln" verfolgten, um den Zweiten Weltkrieg rückwirkend zu gewinnen, ohne Hakenkreuz oder Nazi-Rhetorik oder auch nur einen Führer. Bereits 1942 (d.h. vor Stalingrad und damit zu einem Zeitpunkt, als der Krieg für Deutschland noch nicht unbedingt verloren schien) wurde ein von führenden deutschen Wirtschaftswissenschaftlern und Industriellen verfasstes Strategiepapier veröffentlicht, das sich auf einen alternativen Weg konzentrierte, um ganz Europa in den Griff zu bekommen, falls der Krieg tatsächlich verloren gehen sollte: nämlich durch den schrittweisen Aufbau einer wirtschaftlichen, ja sogar politischen Föderation aller europäischen Nationen, natürlich alle unter der Kontrolle Deutschlands, bis hin zu einer einheitlichen europäischen Währung und einer streng zentralisierten Politik in allen Wirtschaftsbereichen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Und raten Sie mal, der Titel des Papiers von 1942 lautete: Europäische Wirtschaftsgemeinschaft!

https://thecontemplativeobserver.files.wordpress.com/2018/08/ewg-1942-e1533299501179.jpg

Und natürlich arbeiten nach Kriegsende die alten Nazinetzwerke, die durch die "Entnazifizierung" nie wirklich ausgemerzt worden waren, fröhlich an ihrem alten Projekt eines vereinten (deutsch kontrollierten) Europas vom Atlantik bis zum Ural. Hier ist, in voller Länge, ein deutsches geheimes Memorandum vom September 1950 (!) mit 23 Buchseiten (bekannt als das "Madrider Rundschreiben"), das von einer deutschen geopolitischen Denkfabrik mit Sitz in Madrid an andere deutsche Planungsabteilungen geschickt, aber vom westlichen Geheimdienst abgefangen wurde (Quelle: T.H. Tetens. Deutschlands Pakt mit dem Kreml. New York: Henry Schuman, 1953. S. 209-232. - Kostenloses PDF: Teil 1/2; Teil 2/2). Für diejenigen, die es vorziehen, dieses Dokument zu überspringen, werden die Ausführungen des Autors weiter unten fortgesetzt:

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SG 23

Streng geheim!

Der Krieg in Korea sowie die weltpolitischen Möglichkeiten für Deutschland und Europa

1. Die Weltlage fünf Jahre nach Potsdam

Der Korea-Krieg hat die weltpolitische Lage mit einer solchen Wucht auf einen Höhepunkt gebracht, dass wir ernsthaft mit der Möglichkeit eines dritten Weltkrieges rechnen müssen. Die Auswirkungen und Folgen des Korea-Konflikts sind derzeit noch nicht absehbar und es können keine Vorhersagen über die mögliche Entwicklung gemacht werden.

Bestimmte politische und militärische Faktoren stechen hervor: Russland hat die fünf Jahre seit Kriegsende genutzt, um seine militärischen Vorbereitungen in außergewöhnlicher Weise zu verstärken, während die Vereinigten Staaten und die westliche Koalition ihren militärischen Aufbau vernachlässigt haben. Zu den unbekannten Unwägbarkeiten gehören: Geheimwaffen, neue Taktiken, Sabotagepläne, Ausmaß der künftigen Zerstörung, Wahl der Kriegsschauplätze und der neutralen Zonen.

Die kritische Weltlage zwingt zu einem nüchternen und sorgfältigen Abwägen all dieser Faktoren, die in günstiger oder ungünstiger Weise die Zukunft Deutschlands und Europas beeinflussen können. Der Korea-Krieg kann für Deutschland große Chancen bringen, wenn es eine umsichtige Außenpolitik betreibt; in der Tat hat Deutschland durch die gegenwärtige Kriegssituation schon viele Vorteile gewonnen. Dennoch besteht die Gefahr, dass durch falsche Schritte oder durch die Kettenreaktion von Ereignissen ganz Europa von einer Flutwelle unvorstellbarer Zerstörung überschwemmt wird. Ein solches Ereignis muss um jeden Preis verhindert werden. Alles hängt heute von einer weitsichtigen, subtilen und schnell schaltenden Politik ab, die nicht nur die Zukunft Deutschlands, sondern das Schicksal ganz Europas ständig im Auge haben muss. Wir müssen unbedingt verhindern, dass Europa zwischen den russischen und amerikanischen Mühlsteinen zerrieben wird.

2. Die Rolle Deutschlands und Europas in der gegenwärtigen Krise

Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa ist ausgeblutet und nicht mehr in der Lage, als entscheidender Faktor in der Weltpolitik zu wirken. Ziel der deutschen und europäischen Politik muss es sein, in jedem neuen Weltkonflikt unter allen Umständen neutral zu bleiben. Dies ist für Deutschland besonders wichtig, da es noch einen langen Weg vor sich hat, bis es seine politische Freiheit und seine wirtschaftliche Stärke in vollem Umfang wiedererlangen kann. Deutschland nutzt die Spannungen zwischen Ost und West bis zum Äußersten aus und muss seine Bemühungen in dieser Richtung fortsetzen. Es muss sich bemühen, diskret Einfluss auf die Gestaltung der Zukunft zu nehmen. Es ist nicht nur entscheidend, wie Deutschland in seinem eigenen Interesse handelt, sondern es wird seinerseits stark von der Politik der anderen europäischen Mächte beeinflusst. England und Frankreich sind heute vielleicht abhängiger von den Vereinigten Staaten als die immer noch besetzte Bundesrepublik Deutschland.

Europa befindet sich heute einerseits in einer strategisch wenig beneidenswerten Lage, andererseits genießt es den Vorteil, das geopolitische Zentrum zwischen dem sowjetischen Koloss und den USA zu sein. Die gegenwärtigen Umstände machen es daher notwendig, dass Europa auf beiden Seiten auf der Hut ist, um nicht von einem der beiden Kolosse verschlungen zu werden. Der Dollar-Imperialismus ist sicherlich nicht weniger aggressiv und rücksichtslos als der Kommunismus. Die Briten und Franzosen, obwohl ehemalige "Verbündete" und "Sieger", spüren die Auswirkungen dieser arroganten Dollar-Diplomatie stärker als wir Deutschen, deren Sympathie sie (die USA) zu gewinnen hoffen.

Heute ist Westeuropa auf die Rolle eines Satelliten reduziert, der im Namen Amerikas handelt. Schuman in Frankreich und Bevin in England tanzen nach der Pfeife des Pfeifers in Washington. Europa wird als Spielwiese für die unverschämte und schamlose Dollar-Diplomatie benutzt. Dank ihrer soliden politischen Bildung durchschauen der Mittelstand und die Arbeiterschaft in Deutschland die ganze Situation rechtzeitig. Gelegentlich erhebt sich auch in Frankreich und England ein Ressentiment gegen die Vereinigten Staaten, das aber leider zu oft mit Angriffen gegen Deutschland verbunden ist.

Die deutsche Außenpolitik muss in den kommenden Monaten auf eine subtilere Ausnutzung des Konflikts zwischen Ost- und Westblock ausgerichtet sein. Unser Ziel für die unmittelbare Zukunft muss die Wiedererlangung der vollen Souveränität Westdeutschlands sein, die schließlich zur Wiederherstellung der Handlungsfreiheit für ganz Europa führen wird. Wir nähern uns mit beschleunigter Geschwindigkeit dem Punkt, an dem wir Europa von der amerikanischen Kontrolle befreien müssen. Es ist die Aufgabe Deutschlands, in diesem Kampf die Führung zu übernehmen. Es liegt an uns, die Methode und den Zeitpunkt zu bestimmen.

Leider besteht die Gefahr, dass Frankreich oder England - vielleicht sogar beide gemeinsam - zu einer unabhängigen Politik zurückkehren. Die eine oder andere dieser Mächte könnte sich mit Russland arrangieren, was in jedem Fall zulasten Deutschlands und der Vereinigten Staaten gehen würde. Eine solche Möglichkeit muss um jeden Preis vermieden werden. Deutschland muss der entscheidende Faktor in der europäischen Politik bleiben und es liegt an ihm, zur rechten Zeit das Wort zu erheben.

Die deutsche Außenpolitik muss darauf ausgerichtet sein, Europa aus einem weiteren Weltkonflikt herauszuführen. Die Voraussetzungen für eine solche Politik sind günstig. Die europäischen Völker sehnen sich nach Frieden. Die Eigeninteressen Frankreichs und Englands verlangen kategorisch, dass ein neuer Holocaust vermieden werden muss. Die Interessen des Vatikans gehen in dieselbe Richtung. Unser Hauptaugenmerk muss auf der Erhaltung der deutschen Substanz liegen. Das weltpolitische Geschehen könnte eine solche Wendung nehmen, dass Russland, Nordamerika und ein großer Teil Asiens zum Schauplatz eines dritten Weltkrieges werden, während Europa verschont bleiben könnte. Wenn Russland den europäischen Ländern garantiert, dass es sie nicht angreifen wird, könnte ganz Europa im Falle eines Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion eine neutrale Haltung einnehmen. Die vorherrschende Stimmung in allen Ländern Europas ist gegen den Krieg und in England sind breite Massen der Bevölkerung davon überzeugt, dass der nächste Krieg von Amerika angezettelt wird. Wenn es uns also gelänge, von Russland die Garantie zu erlangen, dass es die Neutralität Europas respektiert, dann könnte man die Vereinigten Staaten mit einer ähnlichen Forderung konfrontieren, und der Krieg könnte so auf die Gebiete der beiden großen Siegermächte und ihrer Vasallen beschränkt werden. Auf diese Weise würden die deutsche Substanz und die Ressourcen Europas vor der Vernichtung bewahrt werden. Eine solche Perspektive mag im Augenblick fantastisch erscheinen, aber die empfohlene "real-politische Zielsetzung" ist die einzig realistische, die Europa heute verfolgen sollte. Ein Erschöpfungskrieg zwischen Russland und Amerika, in dem Europa verschont bleiben könnte, würde automatisch zum Entstehen eines dritten Machtblocks führen. Wenn es dem europäischen Kontinent gelingt, seine Stärke zu bewahren, würde er damit die Führung in der Welt zurückgewinnen. Zuverlässigen Berichten zufolge würde eine solche Politik vom Vatikan stillschweigend, aber nachdrücklich unterstützt werden. Es liegt ganz im Interesse der römisch-katholischen Kirche, dafür zu sorgen, dass das orthodoxe Slawentum und der vorherrschende protestantische nordamerikanische Kontinent auf lange Zeit geschwächt werden müssen.

Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage hat die Politik der Westorientierung jeden Sinn verloren. Eine bewusste Neutralitätspolitik, die mit einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Osten einhergeht, würde langfristig eine rein pro-sowjetische Orientierung ablösen. Ersteres würde uns endlich die Freiheit bringen, letzteres würde uns im Status von Vasallen halten.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Deutschland die Westorientierung immer als eine Politik der Zweckmäßigkeit oder als eine Politik betrachtet hat, die nur unter dem Druck der Umstände verfolgt werden sollte. Das war zu Zeiten Napoleons, nach 1918 und ist auch nach 1945 der Fall. Alle unsere großen Staatsführer haben stets zu einer langfristigen Politik der engen Zusammenarbeit mit dem Osten geraten, so Friedrich der Große, Graf von Stein, Bismarck, von Seeckt, Brockdorff-Rentzau und in den letzten 30 Jahren alle unsere führenden Geopolitiker. Ende 1940 war Hitlers Politik in eine Sackgasse geraten ("Zwangslage"), und es musste die harte Entscheidung getroffen werden, sich mit dem Schwert den Zugang zu den gigantischen Rohstoffquellen im Osten zu sichern, die Russland niemals freiwillig geliefert hätte und ohne die wir niemals erwarten konnten, einen Showdown gegen den anglo-amerikanischen Block zu erzwingen.

Unsere gegenwärtige Politik muss darauf ausgerichtet sein, die Folgen unserer früheren Fehler zu überwinden. Ein entmanntes Deutschland darf sich niemals als Speerspitze für einen Angriff auf den russischen Koloss benutzen lassen. Das wäre ein "Wahnsinnsexperiment" und würde unseren endgültigen Untergang bedeuten, während Deutschland als Vertreter der europäischen Neutralität den Sowjets weitreichende Zugeständnisse abringen könnte. Wie wir immer wieder betonen, haben die Russen überhaupt keine Lust, sich mit allen Schwierigkeiten und komplexen Problemen Europas zu belasten; sie würden ein neutrales und wohlwollendes Europa, das seinen Einfluss auch auf die arabische Welt und Lateinamerika ausübt, als die beste Lösung ansehen.

Wir dürfen uns nicht von den dummen und nichtssagenden Parolen Washingtons über den "Kampf der Demokratie gegen den Kommunismus" vernebeln lassen. Die sogenannte amerikanische Demokratie verdient es nicht, dass auch nur ein einziger deutscher Soldat geopfert wird, und im Zeitalter der reglementierten und militarisierten Wirtschaft ist das Geschwätz von der Demokratie und dem sogenannten "freien Unternehmertum" so unsinnig, dass wir keine Zeit damit verschwenden dürfen, diesen amerikanischen Propagandaschwindel zu widerlegen.

Was Deutschland in Zukunft braucht, ist nicht die Demokratie, sondern ein der sowjetischen Diktatur ähnliches System der Staatskunst, das die politische und militärische Elite in Deutschland in die Lage versetzen würde, die industrielle Kapazität Europas und die militärischen Qualitäten des deutschen Volkes für die Wiederbelebung der deutschen Rasse und die Wiederherstellung Europas als Machtzentrum in der Welt zu organisieren.

3. Korea - ein riskantes Glücksspiel für Washington

Die amerikanische Intervention in Korea ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Sie könnte leicht der Beginn eines dritten Weltkrieges werden. Bisher hat sich Moskau sehr zurückhaltend gezeigt, aber es ist schwer zu erraten, was sich hinter der Fassade der beschleunigten "Friedensoffensive" abspielt. Die Amerikaner haben ihr gesamtes Prestige auf das Spiel in Korea gesetzt. Selbst wenn es den Amerikanern gelingen sollte, auf unbestimmte Zeit an der Südspitze der Halbinsel* (* Demnach wurde das Memorandum offensichtlich vor der Landung MacArthurs in Inchon Mitte September 1950 verfasst.) Fuß zu fassen, könnten sie sich nur schwer aus dem koreanischen Abenteuer zurückziehen, ohne ihr Prestige zu beschädigen. Nachdem sie sich zu einer Intervention verpflichtet hatten, konnten sich die Vereinigten Staaten nicht zurückziehen; sie mussten der Welt ihre Entschlossenheit zeigen, ihre Weltordnung zu verwirklichen. Aus militärisch-strategischer Sicht birgt das koreanische Unternehmen das größte Risiko. Würde morgen ein Krieg mit Russland ausbrechen, säßen die Yankees ("Amis") in der koreanischen Mausefalle. Politisch gesehen ist die koreanische Intervention - getarnt als UNO-Unternehmung - jedoch ein sehr kühner Schachzug: Sie isoliert Russland und schafft mit einem Schlag eine weltweite Koalition der Vereinten Nationen gegen den Kommunismus. Sollte sich der Korea-Konflikt morgen zu einem Weltkrieg ausweiten, so würden sich automatisch fünfzig Nationen auf die Seite der Vereinigten Staaten gegen den Sowjetblock stellen. Ein außerordentlich kluger Schachzug!

Es gibt jedoch ein zweifelhaftes Element in der amerikanischen Planung: Stimmen die Interessen aller Länder, der großen wie der kleinen, der europäischen wie der asiatischen, mit denen der Vereinigten Staaten überein? Es gibt einige Anzeichen dafür, dass die Briten die Politik der Vereinigten Staaten in Korea nur halbherzig unterstützt haben. Wenn die Amerikaner aus Korea hinausgeworfen werden, würde das britische Ansehen in ganz Asien leiden; aber selbst wenn die Yankees siegreich sein sollten, würde sich der Hass ganz Asiens mit der gleichen Intensität gegen die Briten wie gegen die Amerikaner richten. Die Briten betrachten mit großem Widerwillen die plumpe Einmischung Washingtons in ihre asiatischen Angelegenheiten. London erinnert sich mit großer Bitterkeit an die laute pro-indische Propaganda, die während des Krieges in den Vereinigten Staaten betrieben wurde. London erkennt auch, dass nicht Russland, sondern die Vereinigten Staaten als Totengräber des britischen Empire verantwortlich gemacht werden müssen. Die Vereinigten Staaten traten in den Weltkrieg ein, angeblich um England zu retten, arbeiteten aber mit großem Eifer an der Zerschlagung des britischen Empire.

Die Motive für das amerikanische Abenteuer in Korea sind noch immer geheimnisumwittert, aber so viel ist bekannt: Washington hat lange auf eine günstige Gelegenheit gewartet, um seine Wirtschaft auf Kriegsfuß zu stellen und seine Mobilisierung mit voller Kraft zu beschleunigen. Die Auswirkungen dieses Schrittes auf die Weltwirtschaft und seine politischen Folgen werden von Tag zu Tag deutlicher: Im Zuge der totalen Kriegsmobilisierung wird von der "Demokratie" nicht mehr viel übrig bleiben.

4. Die politische und militärische Stärke der Vereinigten Staaten

Zuverlässige Beobachter in den Vereinigten Staaten beschreiben den gegenwärtigen Stand der Dinge in diesem Land wie folgt: Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten ist nicht auf einen Krieg vorbereitet. Die Bevorratung mit lebenswichtigen Rohstoffen wurde und wird nur in bescheidenem Umfang vorangetrieben. In militärischer Hinsicht sind die Vereinigten Staaten nicht in bester Verfassung. Die Streitkräfte sind begrenzt und extrem teuer; kampfbereite Einheiten stehen kaum zur Verfügung; der Apparat der verschiedenen militärischen Dienste ist luxuriös und von Verschwendung und Misswirtschaft geprägt. Die Vereinigten Staaten sind keineswegs kriegsbereit und noch nicht einmal in die Phase der geheimen Mobilisierung eingetreten. Die Politik in Washington zeigt alle Anzeichen von Verwirrung. Es gibt keine wirkliche Planung, nichts ist gründlich durchdacht und nichts ist langfristig organisiert worden. Den Berichten aus den Staaten zufolge haben die Yankees ("Amis") noch viel zu lernen. Selbst in führenden Militärkreisen gibt es abgrundtiefe Illusionen über die wirtschaftliche und militärische Stärke Russlands.

Die Vereinigten Staaten können sich glücklich schätzen, wenn der Krieg auf Korea beschränkt bleibt. Sollte Russland den Krieg wollen, dann wäre dies ein äußerst günstiger Zeitpunkt dafür. Der eine oder andere Zwischenfall ließe sich leicht herbeiführen; für Europa aber wäre es eine Katastrophe. Heute haben die Yankees ("Amis") an allen Ecken und Enden der Welt politische Kopfschmerzen. Sie sitzen nicht nur in Korea in der Falle, sondern sind auch beunruhigt über die unsicheren und hektischen Entwicklungen in China, Japan, Iran, Deutschland, Jugoslawien, der Türkei und Afrika. Die Differenzen mit Großbritannien und Frankreich sind tief verwurzelt und vor allem droht der russische Bär jeden Moment auszubrechen.

Die Cowboys in der Arena der Weltpolitik haben sich in jeder Hinsicht verausgabt. Sie können zwar mit Milliarden von Dollars um sich werfen, aber sie verfügen weder über erstklassige Staatsmänner, Planer, Militärs, Wissenschaftler noch über ein opferbereites Volk, das zu großen historischen Leistungen fähig ist. Sie haben nicht einmal ein attraktives Ideal. Der Kern der amerikanischen Fehleinschätzung ist der Glaube, dass man Verbündete mit Dollar kaufen kann. Allianzen werden nicht durch Ideologien zementiert, sondern beruhen auf gemeinsamen Interessen. Auch Allianzen werden respektiert, solange die Interessen auf Gegenseitigkeit beruhen. Aber Amerikas Interessen laufen nicht parallel zu denen Asiens oder Europas, nicht einmal zu denen Großbritanniens oder Lateinamerikas. Der Slogan, der die Welt heute bewegt, ist das Wort "Antikapitalismus".

Das amerikanische Volk, das vom zerstörerischen Verlauf zweier Weltkriege unberührt geblieben ist, wird ständig von einem schlechten Gewissen geplagt. Sie werden von einem nagenden Zweifel geplagt, ob sie immer die richtigen Entscheidungen treffen. Zu oft haben sie sich verkalkuliert und wenn etwas schiefgeht, fallen sie leicht einem Kater zum Opfer. Gute Entscheidungen können nur von gut vorbereiteten Menschen mit starken Nerven getroffen werden. Das ist der eigentliche Grund, warum die Amerikaner einen Minderwertigkeitskomplex zeigen, wenn sie mit uns Deutschen zu tun haben. Die Amis in Deutschland wissen, dass wir Deutschen wertvollere Eigenschaften besitzen. Kein Wunder also, dass hochrangige amerikanische Offiziere in Deutschland und in Washington die deutsche Wiederbewaffnung herbeisehnen. Sie würden sich sicher viel besser fühlen, wenn Deutschland ihnen in kurzer Zeit 50 bis 80 Divisionen zur Verfügung stellen würde.

Je mehr sich die Schwierigkeiten für die Amerikaner auftürmen, desto günstiger werden unsere Aussichten, unsere Niederlage erfolgreich zu überwinden. Die Yankees sind bereit, einen hohen Preis für unsere Hilfe zu zahlen. Dies geht aus allen vertraulichen Berichten hervor, die wir aus Kreisen erhalten haben, die dem amerikanischen Hochkommissar nahe stehen.

5. Hat Deutschland eine Verpflichtung gegenüber den Vereinigten Staaten?

Deutschland ist als Hauptnutznießer aus dem Kalten Krieg hervorgegangen. Das ist unser großer Vorteil in der Bilanz der fünf Jahre seit Potsdam. Zum ersten Mal in der Geschichte der Nationen ist bewiesen worden, dass geschickte Propaganda, besonders wenn sie getarnt und durch andere Kanäle gelenkt wird,* (* Vgl. unseren vertraulichen Bericht vom Mai 1948: "Der Vatikan als politischer Faktor im Kalten Krieg".) weit mehr erreicht als die mächtigste Armee oder der beste diplomatische Dienst eines reibungslos funktionierenden Staates. Es ist ein großer Irrtum, anzunehmen, dass Westdeutschland dank der wohlwollenden Sorge Amerikas um uns so schnell wieder auf die Beine gekommen ist. Immer wieder begegnet uns, besonders bei einigen Politikern in Bonn, die idiotische Meinung: "Aber die Amerikaner haben uns doch wieder auf die Beine gebracht, sollten wir uns deshalb nicht erkenntlich zeigen?" Darauf lautet unsere Antwort wie folgt: Die Amerikaner haben uns wieder auf die Beine gebracht, nicht aus rein altruistischen Gründen, sondern aus eigennützigen Interessen und aus klugem Kalkül heraus. Es darf nicht unsere, sondern ihre Sorge sein, wenn sich ihr Kalkül am Ende als abgrundtief dumm erweist. Wir sind nicht ganz unschuldig an der Veränderung der amerikanischen Nachkriegspolitik. Für uns hat der Krieg nie aufgehört und im Krieg ist bekanntlich jede List erlaubt. Wir können nicht oft genug wiederholen, dass Deutschland nie aufgehört hat, den Krieg mit politischen Waffen und Propaganda, mit wirtschaftlicher Sabotage und anderen Mitteln fortzuführen. Um Deutschland vor der totalen Zerstörung seines militärischen und wirtschaftlichen Potenzials zu bewahren, wie es in Jalta geplant war, haben wir einen kühnen Plan entworfen und eine flexible und reibungslos funktionierende Organisation geschaffen, die am Ende des Krieges die Voraussetzung für alle Errungenschaften ist, die sich für Deutschland aus dem Chaos der Nachkriegszeit zwangsläufig ergeben. Nicht alle unsere damaligen Kalkulationen haben sich reibungslos erfüllt. Einige unserer Erwartungen haben sich als falsch erwiesen. Wir mussten gefährliche Klippen umschiffen und das deutsche Volk musste eine Zeitlang sogar unter von uns bewusst geschaffenen Bedingungen leiden. Zeitweise schien es sogar so, als sei jede Anstrengung vergeblich und als müssten wir alle unsere Hoffnungen aufgeben. Heute aber, fünf Jahre nach Potsdam, können wir mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken.

Zukünftige Historiker werden eines Tages aufzeigen, mit welch großem Weitblick die verantwortlichen Führer des Dritten Reiches mit selbstbewusster Entschlossenheit jene Maßnahmen schufen, die in der Folge die Einheitsfront des Feindes zerschlugen und Deutschland wieder zu einem begehrten Partner in einem neuen politisch-strategischen Bündnis machten. Und dies alles geschah zu einem Zeitpunkt, als die deutsche Führung die schwere Krise der sich abzeichnenden Niederlage durchzustehen hatte. Keineswegs ist die politische und militärische Führung des Dritten Reiches irrational in die Katastrophe geschlittert, wie uns so viele Dummköpfe und Ignoranten oft weismachen wollen. Die verschiedenen Phasen und Folgen des sogenannten "Zusammenbruchs" wurden von den fähigsten Köpfen gründlich studiert und geplant. Nichts geschah zufällig, alles war sorgfältig geplant. Das Ergebnis dieser Planung war, dass schon wenige Monate nach Potsdam der Zustand der Sieger ins Wanken geriet.

Die Entscheidung für eine West- oder Ostorientierung wurde von real-politischen Faktoren beeinflusst. Unter den 1945 herrschenden Bedingungen konnten wir nur vom Westen - oder besser gesagt von den Vereinigten Staaten - moderate Bedingungen für einen Waffenstillstand, Entlastungsmaßnahmen und ein verständnisvolles Miteinander erwarten. Nur in Amerika gab es damals eine kleine, aber einflussreiche Gruppe, die nicht dem Hass- und Rachegeschrei des jüdischen Triumvirats Rosenfeld *-Morgenthau-Baruch zum Opfer gefallen war (* Der Name "Rosenfeld" bezieht sich auf den verstorbenen Präsidenten Roosevelt. Er wurde häufig von den Nazis verwendet, die in ihrer Propaganda zu zeigen versuchten, dass der Präsident aus einer niederländischen jüdischen Familie stammte.), hatte aber während des gesamten Krieges seine Sympathie für Deutschland in gut versteckter, aber konsequenterweise aufrechterhalten.

Die Maschinerie, die wir im Vorfeld so sorgfältig vorbereitet hatten, hatte bewusst Bedingungen und Situationen herbeigeführt, welche die politischen Führer Amerikas nach dem Zusammenbruch vor die Wahl stellten, Chaos und Bolschewismus in ganz Deutschland zu akzeptieren oder ein konstruktives Programm anzunehmen, das Deutschland und ganz Europa retten würde. Ein solcher Plan und ein solch kühnes Programm konnte nur von einem politisch gut ausgebildeten Volk wie den Deutschen erfolgreich durchgeführt werden. Die zwölf Jahre intensiver politischer Schulung haben sich nun als äußerst wichtig erwiesen. Wenn man bedenkt, unter welch ungeheuren Schwierigkeiten und Gefahren die Organisation im Untergrund und vom Ausland aus arbeiten musste, ohne jeglichen Schutz und Rückhalt durch irgendeinen Staat, sorgfältig überwacht und verfolgt von Agenten eines rachsüchtigen Feindes, dann erscheint das erfolgreiche Ergebnis wie ein Wunder. Um die Amerikaner wieder zur Vernunft und weg von Potsdam zu bringen, "haben wir mit grausamer Systematik das Chaos organisiert". Es war ein subtiler politischer Widerstand, der scheinbar unorganisiert und selten sichtbar war, aber dennoch eine tödliche Wirkung hatte. Die Bauern lieferten so gut wie nichts in die Städte; es wurde keine Kohle aus den Gruben geholt, die Räder der Industrie drehten sich nicht, die Menschen waren dem Hungertod nahe; die Geldsysteme zerfielen - den Yankees blieb nichts anderes übrig, als nachzugeben und das Potsdamer Programm aufzugeben. Bald darauf erhielt die Westzone Nahrungsmittel-Lieferungen, kommunale Selbstverwaltung, umfangreiche Wirtschaftshilfe, Kredite für die Währungsreform und schließlich eine weitgehende politische Selbstbestimmung. Heute befinden wir uns auf der letzten Stufe zur vollständigen Souveränität.

Durch hervorragende Planung und disziplinierten Einsatz der politischen Waffe des stillen Widerstands hat das deutsche Volk die Rachepläne der Sieger zu Fall gebracht. Indem es die Amerikaner zum Einlenken zwang, wurden die ersten breiten Risse in den Abkommen von Jalta und Potsdam verursacht. In der Folge brach nicht nur die Front unserer Feinde auf breiter Front auseinander, sondern auch die Sowjets waren gezwungen, ihr wahnsinniges Zerstörungsprogramm im Osten Deutschlands aufzugeben. Damit war der Beweis erbracht, dass das hervorragende politische Geschick und die Fernsteuerung eines gut ausgebildeten Volkes auch nach einer totalen militärischen Niederlage so große Erfolge erzielen kann, wie sie in der Geschichte noch nie zu verzeichnen waren. Dies konnte von den Führern des Dritten Reiches nur durch eine hervorragende Planung auf dem Gebiet der psychologischen und politischen Kriegsführung in den Vereinigten Staaten vor und sogar während des Krieges erreicht werden.

So wie Clausewitz erklärte, dass der Krieg nur eine Fortsetzung des Handelns mit anderen Mitteln ist, so setzte das deutsche Volk den Krieg nach dem "Zusammenbruch" mit Propaganda und anderen Mitteln fort. Trotz Opfern und Entbehrungen hat das deutsche Volk diesen politischen Krieg auf der ganzen Front gewonnen. Es ist unser großer Trumpf im Buch der geopolitischen Schulung und Planung, dass fünf Jahre nach Potsdam die Ziele unserer Feinde aufgegeben wurden, Deutschlands Stärke bewahrt wurde und das Vaterland sich auf einen an Möglichkeiten reichen Wiederaufstieg freuen kann.

Der Aufschwung Deutschlands war kein Geschenk der Amerikaner, sondern ausschließlich das Ergebnis unserer eigenen weitsichtigen Planung. Der erste überwältigende Erfolg dieser Planung wurde durch unsere gut organisierte Anti-Morgenthau-Kampagne erzielt. Damit gelang es uns, Roosevelts Rachepläne gegen Deutschland zu unterlaufen und in Washington völlige Verwirrung zu stiften. Indem wir Deutschland industriell stark halten und die Unterstützung einflussreicher Senatoren und Abgeordneter im amerikanischen Kongress für unsere Propaganda gegen die Demontage großer Industrieunternehmen gewannen, gelang es uns schließlich, Deutschland als die führende Industriemacht im Herzen Europas zu erhalten. Damit waren die Pläne von Potsdam und Jalta gescheitert und es begann die Zeit des Kalten Krieges, der sich zu einem Kampf zwischen Ost und West um die entscheidende Frage entwickelte, wer die deutsche Industrie ausbeuten und in wessen Obhut das industrielle Potenzial Deutschlands eingebunden werden sollte. Auf diese Weise gewann und gewinnt Deutschland wertvolle Zeit für weitere Manöver. Damit bestätigt sich zweifellos die Richtigkeit unserer frühesten Planungen, die davon ausgingen, dass die Westorientierung große Möglichkeiten zur raschen Überwindung unserer militärischen Niederlage eröffnen würde. Im Jahre 1945 wäre eine Orientierung nach Osten völlig falsch gewesen. Sie hätte nur den Westen gegen uns aufhetzen können und angesichts des damals tief verwurzelten Hasses der Russen gegen alles Deutsche ein gemeinsames Vorgehen unserer Feinde gegen uns herbeiführen und allen unseren Bestrebungen den Todesstoß versetzen können. Dank unserer richtigen Entscheidungen hat sich die Lage heute jedoch völlig verändert. Wir sind heute wieder in der Lage, den Lauf der Dinge zu beeinflussen - wir schreiben heute wieder Geschichte.

Fünf Jahre nach Potsdam stecken die Yankees tief im Schlamm fest; sie suchen jetzt den Rat unserer Generäle, die sie früher als Verbrecher bezeichneten; sie kommen und bitten uns um Hilfe gegen Russland. Das, wovon wir die Welt nie überzeugen konnten, nämlich die Ungerechtigkeit der Rachepolitik, haben schließlich die Amerikaner selbst vollbracht, die, auf deutsche Hilfe spekulierend, die Notwendigkeit einer Revision der Politik gegenüber Deutschland propagiert haben. Sie haben sogar die Franzosen und Engländer davon überzeugt.

Die Hilflosigkeit der Amerikaner inmitten dieser chaotischen Situation hat zu einer solchen Verwirrung geführt, dass wir kaum fünf Jahre nach Potsdam so viel erreicht haben, wie wir - nach den optimistischsten Berechnungen - in nur zehn bis fünfzehn Jahren zu erreichen gehofft hatten.

6. Die Heimat-Vertriebenen

Die Millionen von Heimat-Vertriebenen müssen als ein wertvoller Trumpf in unserer Politik zur Wiederherstellung der deutschen Macht angesehen werden. Unsere Feinde haben im Rausch des Sieges die Gefahr ihrer kurzsichtigen Rachepolitik nicht erkannt, die sich eines Tages aus der Vertreibung von Millionen von Menschen ergeben könnte. Die Vertreibung von 10 Millionen "Volksdeutschen" war ein Segen für das Reich. Die Vertriebenen stärkten die biologische Substanz unserer Rasse ("verstärkten die deutsche Volkssubstanz") und waren von Anfang an ein wertvolles Gut für unsere Propaganda. Die Vertriebenen, die mit ihrem Schicksal unzufrieden waren, verliehen unseren Forderungen eine starke politische Dynamik. Sehr bald gelang es uns, die lärmende Propaganda über deutsche "Verbrechen" mit unserer Gegenanklage über die abscheulichen Untaten ("zum Himmel schreiendes Unrecht") an 10 Millionen deutschen Rassengenossen zu übertönen. Heute beunruhigt die Existenz vieler Millionen Heimat-Vertriebener ständig das schlechte Gewissen unserer Feinde. Ohne das drängende Problem der Vertriebenen wäre es sicher nicht so leicht gewesen, die amerikanische Hilfsarbeit für Deutschland in Gang zu setzen. Die Flüchtlinge aus dem Osten sind ein wertvoller Faktor in unseren kommenden Verhandlungen mit Russland, besonders wenn wir eines Tages die Rückgabe der geraubten Gebiete im Osten verlangen oder im Westen auf einer angemessenen Entschädigung bestehen sollten.

Die Ostflüchtlinge, die sich in Übersee niederlassen, erweisen sich in der Regel als gute Missionare für unser Deutschtum im Ausland. Sie sind auch in fernen Ländern ein Gewinn für das deutsche Volk, besonders wenn sie in engen Siedlungen zusammen bleiben.

Die Not der Flüchtlinge hat eine gemeinsame politische Basis für alle Deutschen geschaffen, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit. Die Forderung nach der Rückgabe der geraubten deutschen Gebiete hält unsere politische Agitation am Leben. Die militanten Elemente unter den Flüchtlingen arbeiten nach den besten Traditionen des Nationalsozialismus, während die breite Masse der Vertriebenen in gut disziplinierten "landsmannschaftlichen Organisationen" zusammengehalten wird.

Hätte der Feind unsere Rassengenossen nach dem Krieg als Bürger zweiter Klasse oder gar als entrechtete Untertanen in Polen, in der Tschechoslowakei und in anderen Gebieten gehalten, so wäre es für uns heute viel schwieriger, die territoriale Frage des Ostens wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Die Vertreibung von Millionen unserer Rassengenossen bietet uns eine günstige Gelegenheit, das Problem der "blutenden Grenze" zu verschärfen und ständig auf ihre Revision zu drängen.

7. Weltanschauung und Weltmachtpolitik

Die große historische Leistung, die alle anderen Taten Adolf Hitlers überschattet, war sein mit eiserner Energie durchgeführter Entschluss, das deutsche Volk zum Kampf für seine große weltpolitische Aufgabe zu konditionieren. Die Notwendigkeit, ein ganzes Volk zum totalen Krieg zu erziehen, war schon lange vor Hitler erkannt worden, aber Hitler war der erste, der das ungeheuer schwierige Problem in Angriff nahm, das Volk fest im Griff zu haben und es zu einer einheitlichen Bewegung auf der Grundlage des Nationalsozialismus zu organisieren.

Die Erziehung, die das deutsche Volk in den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Führung erfahren hat, hat eine feste Grundlage geschaffen, auf der die deutsche Weltpolitik auch in Zukunft weitergeführt werden kann. Die nationalsozialistische Weltanschauung liefert das geistige Potenzial im Kampf um die Weltherrschaft.

Die Zukunft der Welt wird durch die Siegesgewalt einer politischen Ideologie entschieden. "Demokratie" ist ein Wischiwaschi-Begriff, der trotz aller Umerziehungsbemühungen der Amerikaner im deutschen Volk kein Gehör gefunden hat. Kein Deutscher ist bereit, für die Demokratie zu kämpfen und zu sterben. Das deutsche Volk, gut ausgebildet und gestählt unter nationalsozialistischer Führung, wird von zwei souveränen Ideen beherrscht: der Idee des Deutschen Reiches und der "deutschen Führungsmission in der Welt". Diese beiden Ideen haben unserem Volk eine starke Triebkraft für die dynamische Erfüllung seiner Weltmission gegeben. Das mystische Element und die religiöse Tradition, die im Reichsgedanken verkörpert sind, beflügeln unsere politische Mission und sind in der katholischen Welt besonders attraktiv.* (* Dies bezieht sich natürlich auf die tausendjährige Geschichte des "Heiligen Römischen Reiches". Es gab Zeiten, in denen sich die weltliche Macht des Reiches und die geistliche Macht der Kirche gegenseitig durchdrungen haben.)

Auch nach dem Zusammenbruch arbeitet die NSDAP getarnt in Dutzenden von scheinbar harmlosen Vereinen und Gruppen weiter, um die nationale Gesinnung des deutschen Volkes lebendig und unverfälscht zu erhalten. So wie viele kleine Bäche zu einem großen Strom werden, so betreiben die verschiedenen nationalistischen und radikalen Gruppen im Zonen-Reich fast ausnahmslos eine lohnende und wirkungsvolle Propaganda. Jede dieser Gruppen hat ihre besondere Aufgabe und muss ihre Arbeit den jeweiligen Situationen und Umständen anpassen. Vor allem aber gilt es, die Grundtendenz der patriotischen Propaganda auf das gleiche Ziel auszurichten. Je unterschiedlicher und unverbundener diese Gruppen an der Oberfläche erscheinen, desto weniger sind sie geeignet, den Verdacht (der Besatzungsbehörden) zu erwecken, dass sie von einer zentralen Organisation geleitet und beeinflusst werden.

Wir setzen unsere vertraulichen Agenten, Beobachter und Vertreter für besondere Aufgaben in allen Gruppen und Parteien ein - auch bei kommunistischen Organisationen und ihren Fronten. Je größer die Zahl der von uns kontrollierten und beeinflussten Organisationen ist, desto wirksamer werden die Ergebnisse unserer Arbeit sein.

Mit der Einstellung der nationalsozialistischen Presse nach dem Zusammenbruch ist uns die wichtigste Waffe zur nationalen Indoktrination abhandengekommen. Geheime Rundbriefe und Flugblätter erreichen nur eine begrenzte Anzahl von Parteigenossen, die in den meisten Fällen bereits die Richtlinien kennen, die in bestimmten Situationen zu befolgen und zu verbreiten sind. Die Sieger hatten versucht, jede Äußerung des Nationalgefühls zu unterdrücken. Sie besetzen die Redaktionen der lizenzierten Zeitungen mit Juden und Verrätern. Dennoch gibt es einige Periodika, die - zunächst im Ausland und dann im Zonen-Reich - mutig und offen, manchmal auch geschickt getarnt, für die nationalen Interessen Deutschlands kämpfen.

Eine lobenswerte Arbeit hat die deutsche Presse in Süd- und Nordamerika geleistet. In den letzten Jahren haben einige Blätter in der englischen und amerikanischen Zone hervorragende Ergebnisse im Sinne unseres großen nationalen Zieles erzielt. Die politischen Artikel in der Hamburger "Zeit" und die klugen Ratschläge des Blattes zu heiklen innenpolitischen Problemen beeinflussen das politische Denken des deutschen Volkes tief.

In Argentinien bemühen sich 'Der Weg' und die 'Freie Presse' in außerordentlicher Weise, bei den Deutschen im Ausland wie auch im Zonen-Reich eine eigene politische Einstellung zu schaffen.

Die deutsche Presse in Nordamerika, vor allem die New Yorker Staats Zeitung, hat sich im Kampf gegen die Hasspsychose und in ihren Bemühungen um die Wiederherstellung enger deutsch-amerikanischer Beziehungen als sehr wertvoll erwiesen. Es gibt auch zahlreiche kleine Zeitungen in den Vereinigten Staaten, die inmitten der heftigsten deutschen Hasswelle mit unglaublichem Mut für die Wiederauferstehung eines geeinten Vaterlandes eintreten und kämpfen.

Für die deutsche Presse ist es äußerst schwierig, mit den Ereignissen des 20. Juli 1944 behutsam umzugehen. Je weniger über diese Ereignisse gesprochen wird, desto besser ist es für die Zukunft Deutschlands. Eine Spaltung des deutschen Volkes in dieser Frage würde sich als verhängnisvoll erweisen. Es gibt viele Gesichtspunkte, die offensichtlich noch nicht offen diskutiert werden können. Es gibt Tausende, die Grund hatten oder sogar angewiesen wurden, sich durch Tarnung als "Hitlergegner" zu schützen. Personen, von denen damals berichtet wurde, dass sie erschossen wurden, sind heute noch unter den Lebenden. Bedenken wir auch, dass die Äußerung von Dr. Ley über die "Blaublüter"* (* Dieser Begriff "Blaublüter" wurde von Dr. Ley in einer aufrührerischen Rede verwendet und bezieht sich auf jene aristokratischen Kreise, die angeblich in das Komplott gegen Hitlers Leben am 20. Juli 1944 verwickelt waren.) eindeutig der Täuschung des Feindes dient. Unsere Führer müssen dafür sorgen, dass die immer wiederkehrenden Diskussionen über die Ereignisse des 20. Juli entweder eingestellt oder, wenn möglich, auf die leichte Schulter genommen werden. Die bisherigen Weisungen bleiben gültig; über die Hintergründe dieser Affäre dürfen keinerlei Informationen preisgegeben werden.

Die erschütternde Wirkung der militärischen Niederlage hat den deutschen Geist nicht gebrochen. Die nationale Tradition wird unter der Jugend und den Veteranen sorgfältig gepflegt. Die biologische Substanz des deutschen Volkes ist in ihrem Fundament unerschüttert geblieben. Unser Volk ist bereit, für historische Entscheidungen herangezogen zu werden. Ein Volk, das in der kurzen Zeitspanne von 30 Jahren zwei Weltkriege verloren hat, sich aber schon wieder seiner Zukunftsaufgaben bewusst ist, kann niemals besiegt werden. Nationale Erziehung und politische Schulung haben das deutsche Volk zu einem erstklassigen Instrument für die Durchführung der Weltpolitik im großen Stil heran gebildet. Kein anderes Volk der Erde hat eine solche politische Reife, fanatischen Glauben, eiserne Willenskraft und taktische Flexibilität, um nicht nur Niederlagen zu überwinden, sondern auch wieder von vorne anzufangen. Die deutsche Tradition und der Glaube an eine Weltmission erhebt das ganze deutsche Volk. Jeder spürt in seinem tiefsten Bewusstsein, dass die große nationale Aufgabe - der Kampf um die Weltherrschaft - am Ende mit dem Sieg gekrönt sein wird.

Die Wehrhoheit (†) ist das Hauptmerkmal der Unabhängigkeit eines Staates und der Freiheit seines Handelns. Eine Nation, die ihre Wehrhoheit verloren hat, ist nicht mehr frei. Nach dem Ersten Weltkrieg hat der Sieger dem Reich eine begrenzte Wehrmacht zugestanden, aber unser ganzer nationaler Kampf bis 1935 drehte sich um die Frage der Wiedererrichtung einer deutschen Wehrhoheit. Erst dann, wenn wir wieder in ungehinderter Freiheit bestimmen können, ob und in welchem Umfang wir aufrüsten und wann und gegen wen wir unsere Streitkräfte einsetzen dürfen, werden wir unsere Wehrhoheit wiedererlangt haben.

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Grüße

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Niemals haben wir "unser" Leben im Griff!

Die meisten von uns ziemlich gut, ohne es zu wissen.


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