Warum so negativ gegenüber dem eigenen Körper?

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Montag, 15.08.2022, 16:31 (vor 619 Tagen) @ NST1243 Views

Woher diese extrem negative Einstellung gegenüber dem eigenen Organismus? Weil er nicht mehr so perfekt und beinahe unmerklich abläuft, wie früher einmal?

Wieso sollte der Stoffwechsel des Körpers, zu dem naturgemäß auch Endprodukte gehören, die aufgrund ihrer chemischen und biologischen Eigenschaften für unsere Sinne nicht gerade erheiternd sind, plötzlich als negativ angesehen werden, nur weil er nicht mehr vollständig reibungslos abläuft?

Sollten wir wirklich unseren Körper für die Art verantwortlich machen, wie er naturgegeben funktioniert?

Alles im Leben und auch das Leben selbst vergeht mit der Zeit, nutzt ab, verschlechtert sich, erlahmt. Das ist für den Betroffenen natürlich mit teilweise drastischen Einschränkungen oder auch Unwohlsein verbunden, daran lässt sich kaum etwas ändern, zumal derjenige häufig auch mit seinem Lebensstil zumindest teilweise dazu beigetragen hat.

Ja, das Leben kann ganz am Ende tatsächlich vor allem auf "Pisse" und "Scheiße" reduziert sein, da gebe ich Dir recht. Für diese Erkenntnis reicht in der Regel ein Besuch im Seniorenheim.

Aber ist es nicht zu einfach und kurzsichtig, das Leben wegen dieses letzten, für viele unangenehmen Abschnitts, als bloße Verwandlung von Nahrungsmitteln in stinkende Endprodukte zu betrachten?

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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