Mein Radieschen (von radix = Wurzel) sagt...

Mephistopheles, Freitag, 19.11.2021, 16:29 (vor 891 Tagen) @ Taurec3304 Views

Hallo!

Aus Solidarität müsste es aber auch bloß für bestimmte Berufsgruppen schon ein lautes VETO von allen Bürgern gegeben haben bzw. geben, je nachdem in welche europäischen Länder man schaut, wenn man schon ständig das Wort "Solidarität" bemüht. Wenn nicht für Grund- und Menschenrechte, wofür dann?


Ein Veto des Bürgers kann und wird es niemals geben, denn der Bürger ist eine abstrakte Figur, kein selbstbewußtes, eigenständig handlungsfähiges Subjekt. Deswegen hat man ja die repräsentative Demokratie eingeführt, weil der Bürger (als Gruppe gedacht) über seine eigenen Geschicke zu bestimmen gar nicht in der Lage ist. Daher bestimmen die gewählten Demokraten, was der Bürger will, und teilen es ihm vermittels der verschiedenen Staatsgewalten und der vierten Gewalt "Medien" mit. Vorher weiß er es gar nicht. Danach bekommt man durch Umfragen die Rückmeldung vom Bürger, die seinem ihm mitgeteilten Willen entspricht. Gesetze und Verordnungen, auch die jetzt beschlossenen, sind also voll und ganz mit dem Bürgerwillen konform. Die jetzigen Gegenstimmen stellen Minderheitenmeinungen dar, denn sie sind offensichtlich nicht mit dem Willen der Mehrheit der Bürger konform. Sonst hätte die den Bürger repräsentierende Regierung ja andere Maßnahmen beschlossen. Die Minderheit kann zwar ihre Meinung in einer freiheitlichen Demokratie kundtun, gerne auch demonstrativ. (Wo hätte jemals eine Mehrheit demonstriert? Das ist an sich schon absurd.) Letztlich muß sich die Minderheit aber dem Willen der Mehrheit, der durch die Regierung dargestellt wird, beugen. Alles andere, würde die Minderheit die Geschicke der Mehrheit bestimmen, wäre ja undemokratisch.

Gruß
Taurec

Von der Wurzel her, also radikal, gedacht ist das in einer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft, in der der Bürger schwimmt, wie der Fisch im Wasser, auch gar nicht anders möglich. Die Regierung schwimmt oben.

Die Revolutionäre, oder alle, die meinen, die Bürger könnten dagegen etwas unternehmen, meinen, man müsste nur mal Wasser ablassen, dann säße die Regierung auf dem Trockenen. Sie vergessen dabei, dass, lange bevor die Regierung Boden unter ihren Füßen verspürt, die Bürger schon lange nach Luft schnappen wie Fische. Aber das hat die Revolutionäre, siehe die Signatur von MausS, noch nie gestört. Für die gute Sache war noch nie ein Opfer zu groß oder schwer.

Neu an der gegenwärtigen Situation ist, dass die Regierungen, und zwar nicht nur unsere Regierung, es sind, die das Wasser ablassen. Vermutlich in der Hoffnung, dass sie, wenn sie das Wasser nur kontrolliert ablassen, immer noch oben schwimmen.

Ich halte das, auch aus Sicht der Regierung, für brandgefährlich, was die Regierungen da machen. Sicher rechnen sie mit ihren einfachen physikalischen Kenntnissen damit, dass sie immer noch oben schwimmen, während die Fischlein schon lange nach Luft schnappen; was sie aber vergessen haben, ist, dass sich auf dem Grund des Seees Methan befindet. Und das fängt an zu brennen, wenn der Wasserdruck nur weit genug sinkt. Für die Regerung sieht es dann so aus, als würde das Wasser in dem See, wo sie oben schwimmt zu brennen beginnen. Ein unlöschbarer Brand, ein Weltenbrand. Und diejenigen hier, die meinen, sie könnten dem Schauspiel in Ruhe zusehen, wie die Regierung in Rauch augeht, werden ebenfalls mitverbrennen.

Gruß Mephistopheles


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