Wer hat denn überhaupt die Wähler erschaffen?

Mephistopheles, Donnerstag, 18.03.2021, 16:09 (vor 1154 Tagen) @ sensortimecom2587 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 18.03.2021, 16:20

Tatsache ist, dass es Wähler ursprünglich gar nicht gab, sondern dass sie erst erfunden wwerden mussten. Du hast also das Pferd von hinten aufgezäumt. Wähler können erst dann eine Forderung an den Staat richten, nachdem allgemeine, gleiche, freie,unmittelbare und geheime Wahlen erfunden worden sind. Das gibt es noch nicht sehr lange, sondern ist ein relativ neues PÜhänomen.
Dabei ist eine Wahl nicht zu verwechseln mit einer Abstimmung; eine Abstimmung beinhaltet - zumindest derm Anspruch nach - auch eine Haftung, also Verantwortung, des Abstimmenden.
Den wirklichen sinn von Wahlen haben Gerichte erst vor kurzer Zeit klar gemacht, indem sie entschieden, dass auch Geisteskranke nicht an der Wahl gehindert werden dürften.

In eine Wahl ist also von vorneherein die Inkompetenz des Wählers eingebaut, somit die Umkehrung der Gesetze des Evolution. Diese Umkehrung der Gesetze der Evolution ist aber nicht der Aufklärung geschuldet, sondern genuin christlich. Nietzscvhe hat das einmal entlarvt, als er auf die christliche Mitleidsthik abstellte. Also alles, was krank ist, gebrechlich, behindert, lebensuntüchtig und unfähig, fällt dem christlichen Mitleid anheim.

Und genau daran, an der Fiktion, dass Gott alle Menschen gleich geschaffen habe (hat er aber nicht), geht der Staat zugrunde. Man hat versucht, den christlichen Glauben abzuschaffen (weitgehend erfolgreich), hat es aber versäumt, die christliche Ethik (die fortan als sozialistische Weltverbesserungsideen fröhliche Urständ`feiert) gleich mit abzuschaffen.

Das Problem ist ja, dass der "Staat" nicht in irgend einem anonymen Wolkenkuckucksheim zu Hause ist, sondern das ist die Gesamtheit aller Staatsbürger, mit einer Regierung, die von eben diesen gewählt wird.

Seit wann? Doch nicht etwa seit dem Moment, wo die USA die Demokratie herbeigebombt haben?

Der Auftrag, für alle genannten Dinge (die man früher einem Gott zuschrieb)

nicht dem Gott, sondern der Kirche

verantwortlich zu sein, kommt somit nicht von einer "herrschenden Gruppe" bzw. der "Obrigkeit" selbst, sondern von den Wählern! Versteh mich richtig: das Verlangen ist induktiver Natur, der Auftrag kommt quasi von "unten", bzw. von der Summe aller atheistisch gesinnten Menschen! Nicht von oben! Und wenn die Wähler so dumm sind, dass sie die Inkonsistenzen im System nicht erkennen und von allem Anfang an gegensteuern, dann ist eben alles umsonst. Ganz einfach.

Die Wähler wurden erschaffen - von wem?

"Es ist das Dilemma einer atheistischen Gesellschaft generell. Was man früher der Verantwortung einer "höheren Gewalt" überlassen hat (also Gott), das muss in einem durch und durch säkularen Staat (bzw. Obrigkeit) eben von diesem erledigt werden. Also dazu gehört in Folge nicht nur der Schutz vor Naturkatastrophen, Klimaänderungen und Krankheiten aller Art, sondern eigentlich vor dem Tod per se. UND AN DIESEM ANSPRUCH GEHT DER STAAT ZUGRUNDE, DA ER ALLE RESSOURCEN AUFFRISST, UND ALLE MENSCHEN VÖLLIG ÜBERFORDERT."

Falsch. Nicht das Dilemma einer atheistischen Gesellschaft, sondern einer Gesellschaft die sich der chrristlichen Ethik verschrieben hat statt der Ethik des "Übermenschen".

Wieso muss anstelle Gottes der Staat alles erledigen?

Weil Gott unfähig ist. Deswegen hat der Mensch Wissenschaft und Technik erfunden - und glaubte die christliche Ethik behalten zu können. Das stellt sich als tiefreichender Fehlschluss heraus. Wenn wir nicht statt der christlichen Ethik die Ethik des "Übermenschen" annehmen, dann geht tatsächlich alles zugrunde. Ich denke jedoch, vorher werden noch die "Übermenschen" - früher nannte man sie Caesaren - erscheinen.

Die Begründung, dass der Staat daran zugrundegehe, weil er alle Ressourcen auffresse und alle Menschen überfordere, ist doch völlig äußerlich.


Genau das sage ich ja! Es ist eben NICHT Aufgabe des Staates, sich um Dinge anzunehmen, die ihn überfordern! Du hast nicht verstanden was gemeint ist.


Du stellst den Staat als von vorneherein allmächtig dar. Das ist doch Phantasie. Der Staat ist eine Einrichtung der Menschen und soll für die innere und äußere Sicherheit sorgen.


Tue ich das etwa? Dann lies doch genau durch was ich schrieb? Hab ich je den Staat als allmächtig hingestellt? Ich rede vom genauen Gegenteil!

Du hast nur vergesen, die christliche Ethik abzuschaffen. Ich weiß nicht, wem es aufgefallen ist (mir schon), aber überall da, wo früher religiös argumentiert wurde, wird heute die "Ethik" angedührt und damit schlicht in MSM-Hirnzuscheißmanier verschwiedgen, dass es sich dabei um nichts anderes als die christliche ethik handelt. Man braucht allerdings die Gedankenschärfe eines Friedrich Nietzsche, um in diesen scheinbar a-religiösen oder sogar religionsfeindlichen Fragestellungen die Fratze der christlichen ethik zu erkennen!

Gruß Mephistopheles


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