Umdenken

Nico, Samstag, 01.06.2019, 19:38 (vor 1762 Tagen) @ Falkenauge1497 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 01.06.2019, 20:11

Ein David Icke erzählt gerne die Geschichte von einer Frau, die immer erst die Ecken von einer Scheibe Speck (oder irgend etwas ähnlichem) abschneidet, bevor sie das Teil in die Pfanne legt.

David: Warum machst du das, warum schneidest du die Ecken ab?
Frau: Ich weiß nicht, das hat meine Mutter schon immer so gemacht.
David: Warum hat deine Mutter das so gemacht?
Frau: Ich weiß nicht.
David: Ruf doch mal deine Mutter an und frag sie, warum sie immer die Ecken abgeschnitten hat!

Die Frau tut es und fragt ihre Mutter per Telefon. Diese antwortet, dass ihre Pfanne zu klein war.

Mit dieser Anekdote ziele ich aber nicht etwa auf dich, werter Falkenauge, sondern auf den interessierten Leser allgemein. Dieser möge sich fragen, wie sehr er sich an die Gültigkeit der Sperrklauseln längst gewöhnt hat, so dass er gar nicht mehr auf die Idee kommt, diese zu hinterfragen. Deinem Problem scheint hingegen kein Beikommen mehr möglich zu sein, weil es deine Psychologie nicht zulässt. Entweder du wolltest, oder du konntest das gestellte Rätsel nicht lösen und bist nun nicht willens anzuerkennen, dass ein Anderer das konnte. Selbst habe ich mich einst gefragt, wie es sein kann, dass wir zwar wählen, aber dennoch eine Diktatur erleben. Im Grunde war dieses Rätsel leicht zu lösen, denn nur diese Rätselfrage selbst zu finden, ist schon deren halbe Lösung.

Wenn du, werter Falkenauge, also bitte noch mal so freundlich wärst,
deine Behauptung, dass die Sperrklauseln nicht das Problem sind, wieder
zurückzuziehen, und du nur vergessen hast, noch einmal kurz

nachzudenken?!

Hierarchie der Begriffe; Wenn es kein Quasi-Monopol der Parteien bei der
Kandidaten-Aufstellung gibt, gibt es auch keine Partei-Fraktionen und
-Vertreter im Bundestag, und das Problem Sperrklausel für Parteien stellt
sich erst gar nicht.

Die Partei kann machen, was sie will, so wie auch ich machen kann, was ich will (Quasi-Monopol). Der Unterschied ist nur der, dass die Partei gewählt wurde, und mich hat niemand gewählt. Du willst hier nur wieder ohne Sinn und Verstand Vorschriften machen, so ähnlich wie du ja übrigens auch Aktien verbieten willst.

Es ließe sich schon sagen, dass eine freiheitliche Gesellschaft sozialistisch und kapitalistisch zugleich ist. Die Zuordnung der einzelnen Aspekte darf aber nicht willkürlich entschieden werden und ein reiner Sozialismus ist reine Diktatur. Aktien verbieten zu wollen ist an sich bereits Sozialismus und die Parteien wurden von den Falkenaugen auch bereits zum staatlichen Fundament erklärt, welche nun nur noch etwas netter beim diktieren sein sollten.

Heute haben die Wähler nur die Wahl zwischen den von den Parteien aus
ihren Mitgliedern nominierten Direktkandidaten und zwischen den von den
Parteien aufgestellten Kandidatenlisten.

Ist mir selbst aber noch nicht aufgefallen, dass ich diese Wahl hätte. Meine Wahlmöglichkeit betrifft ausschließlich die zwischen genau 6 Parteien, von denen ich erwarten kann, dass sie über die 5%-Hürde gehen – CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP und AfD. Jede andere Wahl bedeutet faktisch nur den Anschluss an die Mehrheit.

40 % der Abgeordneten kommen schon
über einen sicheren Listenplatz der Parteien in das Parlament. Sie stehen
also schon vor der Wahl fest,

Könntest du also bitte mal dein Gehirn einschalten? Danke! Niemand steht vor der Wahl bereits fest, sondern erst mit und durch die Wahl der jeweiligen Partei.

werden gar nicht von den Bürgern, sondern
praktisch von den Parteien bestimmt,

Welche ja zuvor auch gewählt wurden und damit genau dieses Mandat erhalten.

in denen nur 2,4 % des Volkes
organisiert sind.

Übrigens auch eine recht entlarvende Aussage (so weit es einer solchen noch bedurfte). Ich will in keine Partei eintreten, ich will nur die für mich richtige wählen können. Du willst offenbar die Einheitspartei, welche zugleich das ganze Volk bedeutet.

Damit haben sich die Parteien schon vom Volk abgesetzt.

Wie böse doch die Parteien auch sind! Warum werden die nur immer wieder gewählt?!

Wer Abgeordneter
werden will, muss treu gedientes Parteimitglied sein und die Interessen der
Partei vertreten, sonst wird er nicht oder nicht mehr aufgestellt.

Oder er gründet halt seine eigene Partei und klatscht gegen die 5%-Hürde.

Die Hoheit der Gesetzgebung liegt also de facto nicht beim Abgeordneten,
der entgegen dem Grundgesetz in Wirklichkeit nicht unabhängig ist, sondern
bei seiner Partei.

So ist das eben in einer Diktatur. Eine Diktatur kann sich auch den Scherz erlauben, eine „Verfassung“ zu veröffentlichen, welche nur Papier ist, weil eine Diktatur eben eine Diktatur ist.

Gesetzgeber ist daher de facto nicht das Parlament,
sondern die Regierungspartei oder die Koalitionsrunde der
Regierungsparteien.

Sag schon, du willst mich nur verarschen, oder?! Die Regierungskoalition gibt es nur, weil sie gewählt wurde, und sie wurde gewählt, weil dem Wähler keine andere Wahl gelassen wurde.

Es wird das Parlament nur formal als Forum benutzt, als
Theater fürs Volk.

Da habe ich schon zahllose male selbst drauf hingewiesen, weil sich genau das aus der bloßen Existenz einer Regierungskoalition selbst ergibt. Nur ein Falkenauge will der Regierungskoalition nun Vorschriften machen, nachdem er sich dieser selbst unterworfen hat. Schließlich ist nicht die Diktatur das Problem, sondern nur, dass der Diktator sich nicht an die Regeln der Falkenaugen halten will.

Die tatsächlichen Entscheidungen werden vorher in den
Führungsgremien der Partei gefällt,

Da habe ich selbst schon etliche Male drauf hingewiesen.

in der Legislative und Exekutive eins
sind, die Gewaltenteilung also aufgehoben ist.

Seit wann gibt es in einer Diktatur auch Gewaltenteilung?

Das ist die
Ursache
der Herrschaft weniger
, der Oligarchie.

Von der „Ursache“ wollen die Falkenaugen aber gar nichts wissen und verleugnen diese noch frech:

„Das Problem ist nicht die Sperrklausel für Parteien,“.

Dann behaupten sie einfach weiter, dass das „Parteiensystem“ „noch davor“ als Problem stünde, obwohl diese Parteien erst gewählt werden müssen. Dieses Parteisystem erhält sich seine Macht dadurch, dass es dem Wähler die Alternative vorenthält, und genau dafür dienen die Sperrklauseln.

Letztendlich fehlt dem Wähler nur das erforderliche Wissen und die Koordination. Grundsätzlich hätten die etablierten Medien diesen Fehler leicht beheben können, aber sie sind ein wesentliches Modul des diktatorischen Apparates. Vor allem das Internet kann nun beides spürbar verbessern und der dadurch errungene Vorteil sollte unbedingt genutzt werden. Derzeit kann klar gesagt werden, dass die Wahl der AfD den größten Erfolg verspricht. Das mag sich in Zukunft auch wieder ändern und wäre bei einem dann gegebenen Anlass neu zu besprechen. Das Nicht-Wählen ist keine Option und bedeutet nur das Verschenken des errungenen Vorteils.

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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