"Unisex-Tarife"

Hannes, Dienstag, 05.06.2018, 23:15 (vor 2144 Tagen) @ paranoia4062 Views

Auch in Deutschland gibt es etwas Ähnliches.
Bei irgendeiner Versicherung (Krankenversicherung? Lebensversicherung?)
müssen seit geraumer Zeit Versicherungen den gleichen Beitrag von
Männlein und Weiblein verlangen.

Nennt sich "Unisex-Tarife" und die EU hat's erfunden.

Gehört auch zum GROSZEN PLAN, dass wir über solche kleinen Ungerechtigkeiten [meine ich ironisch] gar nicht mehr diskutieren wollen. Weil wir ganz andere Probleme haben inzwischen.[[sauer]]

Wer diskutiert die Elektronische Gesundheitskarte? Die Lohnentwicklung in Deutschland? Datenschutz? "Alles Pillepalle!"[[hae]]

Wen es interessiert, ein alter Hut:

"Mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 1. März 2011 werden auch in der privaten Krankenversicherung seit dem 21. Dezember 2012 nur noch Unisex-Tarife angeboten. Für die private Krankenversicherung wurden solche Tarife seit längerem gefordert, da hier die Tarife für Frauen bedeutend höher sind. Grund dafür ist das höhere Risiko des Versicherers, das vor allem durch die längere Lebensdauer von Frauen und ihre häufigeren Arztbesuche bedingt ist. Kosten für Schwangerschaften werden bereits von beiden Geschlechtern getragen. Des Weiteren wird befürchtet, dass die privaten Anbieter die Umstellung auf Unisex-Tarife für weitere Beitragsanpassungen nutzen werden, zum Beispiel um die im Moment gesunkenen Zinsen für Altersrückstellungen auszugleichen.
Einer Untersuchung des Analysehauses Franke und Bornberg (März 2013) zufolge zahlen Männer seit Einführung der Unisex-Tarife bis zu 62 Prozent mehr für den Versicherungsschutz, Frauen hingegen bis zu 24 Prozent weniger. Als Ursachen für die veränderte Beitragshöhe sieht Franke und Bornberg nicht nur die neuen Unisex-Tarife, sondern auch verbesserte Leistungen und die Absenkung des Rechnungszinses. "
Quelle

Dazu sei meinerseits hier einfach einmal irgend eine Kritik zitiert, aus einer Zeit, damals, als wir für solche Diskussionen noch ein offenes Ohr hatten:

"Ich halte es überhaupt nicht für diskriminierend, wenn Versicherer zur Absicherung unterschiedlicher Risiken auch unterschiedlich hohe Prämien verlangen. Frauen leben nun einmal 5,2 Jahre länger als Männer. Deshalb sind Renten- und Krankenversicherungen nun einmal teurer. Aus Sicht der Versichertengemeinschaft sind das nicht von der Hand zu weisende Risiken. Jetzt aber schreiben die Richter der Assekuranz Diskriminierung ja geradewegs vor." [Manager-magazin 10.03.2011]

Ich frage Euch: Hat heute noch jemand Lust, sich mit solchen "Problemchen" zu beschäftigern?

Na also.

Wir werden verraten.

H.


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