Vorwärtsbesinnung, 17

Monterone, Samstag, 29.07.2017, 14:02 (vor 2465 Tagen) @ Monterone4569 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 29.07.2017, 14:22

In Drumonts 1885 erschienenem *La France juive* finden sich geradezu buffoneske Beschreibungen, wie sich die französische Hocharistokratie von der Geldmacht zum Affen hat machen lassen.

Es werden Namen genannt, Herzöge, Grafen, Barone und Comtessen, die vor Rothschild, Fould, Pereire und Meyer auf dem Bauch gekrochen sind und sich - natürlich nur zum Spaß, weil es ja auf einem Ball war - als Tiere (sic!) präsentiert haben, weil es doch so lustig und eh nur eine harmlose Unterhaltung gewesen ist.

Bei Drumonts Meisterwerk des investigativen Journalismus wäre zu lesen, daß jede Gesellschaft immer nur von oben her, den Eliten, verfault, verkommt und kaputt gemacht wird, die sich um ihrer, mal gewöhnlichen, mal exzentrischen Lüste, mit jedem gemein machen, der ihre Neigungen befriedigt.

Dieses Schema gilt auch für Revolutionen. Alles geht von Oben aus und sickert dann langsam nach Unten, wobei für Volk und Wähler nicht mehr übrigbleibt als zunächst die Statistenrolle und danach, sich als Melk- und Schlachtvieh verheizen zu lassen.

*Das Volk aufhetzen, um sich seiner zu bedienen*, sagte der in diesen Sachen über alle Maßen hinaus gerissene Talleyrand.

Heutzutage treibt man das Volk an die Fernsehglotze und in's Wahlkapuff (kein Rechtschreibfehler), aber zu sagen hat es in unseren demokratischen Zeiten noch weniger als früher, was schließlich Sinn der ganzen Sache ist.

Das hurenhafte Schmierentheater der Wahlen dient nur dazu, dem entmachteten, entrechteten, erniedrigten und enteigneten Volk die Verantwortung für Entscheidungen zuzuschieben, die anderswo getroffen wurden: Banken, Vorstandsetagen, Freimaurerlogen und Nichtregierungsorganisationen.

Monterone


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