n=n+1? Kann man die Vergangenheit so sicher fortschreiben?

Martin, Dienstag, 19.12.2023, 15:00 (vor 135 Tagen) @ BBouvier2181 Views

Hallo BB,

"Zivilisation" endet schlußendlich zwingend (Entropie)
in anonym bürokratieverwalteter, platt-hedonistischer Massenmenschhaltung
eines ganz realen Sozialismusparadieses:
Soylent Green für Alle!

Axiom oder These?

Ich möchte dies nicht kategorisch ablehnen, Du akzeptierst aber sicher, dass es abhängig von Regelwerken einer Zivilisation Zivilisationen mit unterschiedlich langer "Halbwertszeit" geben kann. Das führt dann zur Frage, welche Regeln für eine Zivilisation am erfolgversprechendsten sind.

Du wirst Dein Axiom, bzw. Deine These auf Erfahrungswerte unserer Geschichte stützen. Bedenke aber, dass auch die Aufklärung nicht viel älter ist, als 200 Jahre. Die Menschheit hat in dieser Zeit große Fortschritte in der Naturwissenschaft und ihrer Anwendung gemacht, warum sollte sie nicht auch ähnliche Fortschritte in ihrer gesellschaftlichen Organisation machen? Selbst, wenn sie zur Eigendisziplinierung auf technische Lösungen, wie KI setzen muss.

In jedem Fall ist zu bedenken, dass Zivilisationen bisher den Charakter von Biotopen hatten. Es waren oft Biotope, die neben internen Erosionen auch durch Einflüsse von außen aus dem Tritt gebracht wurden (So, wie die EU ständig die Schweiz traktiert). Es wäre beispielsweise spannend, zu sehen, wie Zivilisationen in einer Welt der konsequenten Nichteinmischung überlebten. Meine These ist, dass dies so lange nicht möglich ist, wie die militärischen und ökonomischen Verhältnisse so ungleich verteilt sind wie heute. Aber das kann sich ja mal ändern.

Auf der anderen Seite gehört wohl das Leben und Sterben von Zivilisationen zum Versuch und Irrtum des menschlichen Zusammenlebens. Das muss man nicht bedauern, es wäre lediglich gut, wenn einzelne Zivilisationen nicht zu groß und mächtig werden.

Gruß
Martin


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