Die Walldorf-Bewegung im Kreuzfeuer des "Wokismus"

mabraton, Donnerstag, 08.12.2022, 12:55 (vor 476 Tagen)5288 Views
bearbeitet von mabraton, Donnerstag, 08.12.2022, 13:21

Hallo zusammen!

Als Stuttgarter hatte ich Zeit meines Lebens Kontakt zur Anthroposophie. Viele Freunde, Bekannte und Geschäftspartner die ich im Laufe der Jahre kennenlernte haben sich als frühere Walldorfschüler entpuppt. Jenseits der Witze die man über die Walldorf-Pädagogik gemeinhin macht ist feststellbar, dass das Resultat des anthroposophischen Schulsystems im Großen und Ganzen gut gebildete und vor allem selbständig denkende Menschen sind.

In meinen letzten Jahren in Stuttgart habe ich über Freunde, die ihre Kinder auf Waldorfschulen schicken, bemerkt, dass dort mittlerweile die "bessermenschliche Gehirnwäsche" auf breiter Ebene Einzug hält. Die stromlinienförmige Haltung zum Klimawandel, "Feminismus", LGBT, etc. sind mittlerweile auch in Stuttgarter Walldorfschulen Gang und Gebe. Jüngere Walldorflehrer geben als Ziel aus mehr Migranten aus bildungsfernen Haushalten in die Walldorfschulen zu integrieren.

Heute Morgen titelte die Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung mit dieser Schlagzeile,
"Ärger um Rechtsesoteriker Axel Burkart - Heftiger Richtungsstreit in der Stuttgarter Waldorfszene"

Die Anthroposophische Gesellschaft lädt einen umstrittenen Referenten zu einem Vortrag ein. Nach Druck auch aus den eigenen Reihen wird die Veranstaltung abgesetzt. Doch wieder einmal stellt sich die Frage nach der Distanzierung nach rechts.

Hat die Anthroposophie eine offene Flanke nach rechts? Wieder einmal muss sich die Waldorfszene mit der Frage der Abgrenzung zum Rechtsextremismus befassen. Anlass ist eine
Veranstaltung, die am kommenden Freitag im Rudolf-Steiner-Haus auf dem Campusgelände an der Stuttgarter Uhlandshöhe stattfinden sollte. Der Buchautor und Esoteriker Axel Burkart sollte dort auf Einladung der Anthroposophischen Gesellschaft (AG) Stuttgart über „Die spirituellen Hintergründe des aktuellen Zeitgeschehens“ sprechen. Am Samstag wollte er die Erkenntnisse in einem Tagesseminar vertiefen. Kurzfristig wurden beide Veranstaltungen am Mittwochmorgen nun abgesagt.

Was vom Propagandisten der Stuttgarter Zeitung, Eberhard Wein, als "offene Flanke nach rechts" bezeichnet wird ist nichts weniger als Teil einer Kampagne um den Kern der anthroposophischen Lehre zu unterminieren und letztlich zu zerstören.

Der hier im Kreuzfeuer stehende Axel Burkart hat natürlich nichts mit nazistischem, faschistischen oder ähnlichem Gedankengut am Hut. Er ist schlicht ein sehr gut informierter und passionierter Aufklärer über die Akteure und Strömungen welche die Welt in den letzten 100-200 Jahren von einer Katastrophe in die nächste gesteuert haben um ihre Machtinteressen zu sichern. Er analysiert diese Entwicklungen kenntnisreich und unter anderem aus (s)einer spirituellen Perspektive.
Seine Vorträge in denen er die Entwicklungen der letzten Jahrhunderte und den heißen Konflikt um die Weltherrschaft, in dem wir gerade mittendrin stecken, analysiert kann ich wärmstens empfehlen.

Spirituelle Aufgabe Mitteleuropas - Teil 1

Spirituelle Aufgabe Mitteleuropas - Teil 2

Dass die anthroposophische Gesellschaft in diesem Fall dem öffentlichen Druck nachgibt ist bedenklich. Die Stuttgarter Walldorf-Bewegung hat sich über Jahrzehnte ihre Eigenständigkeit bewahrt und dagegen verwahrt Kritik von Außen zum Kriterium ihrer Ausrichtung zu machen. Ich habe keine ganz aktuellen Einblicke aber mir scheint, dass die linksgrünen Kulturrevoluzzer dort mittlerweile das sagen haben.

Die Sichtweise von @Falkenauge dazu, der ja ein Anthroposoph reinster Schule ist, wäre interessant.

beste Grüße
mabraton


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