Nach Stalingrad

tar ⌂, Gehinnom, Dienstag, 11.10.2022, 15:58 (vor 586 Tagen) @ ebbes2441 Views

Die Schlacht bei Charkow führte zunächst zur Stabilisierung der Ostfront, was danach zur Materialschlacht führte, der Deutschland nicht nur mangels Ressourcen unterlag, sondern auch, weil die deutsche Rüstungsstrategie nicht auf einen Abnutzungskrieg ausgelegt war und erst sehr spät umgestellt wurde:

Exemplarisch für Hitlers „Kanonen und Butter“-Politik und den Versuch, trotz des Krieges einen hohen Lebensstandard für die deutsche Bevölkerung zu wahren, berichtet der britische Historiker Max Hastings über die Verwunderung des Direktors der British Bombing Survey Unit Solly Zuckerman darüber, dass im Deutschen Reich die Zoos den ganzen Krieg hindurch die gesamte Bandbreite an Zootiere durchgefüttert hatten, während in Großbritannien bereits bei Kriegsbeginn die „nutzlosen Mäuler“ geschlachtet worden waren. Als Joseph Goebbels im Februar 1943 in der Sportpalastrede den totalen Krieg propagierte, war dieser in der Sowjetunion, Großbritannien und den USA mit dem totalen Einsatz der Wirtschaft zugunsten der Kriegswirtschaft – unter starker Zurückdrängung der Zivilproduktion – längst rüstungswirtschaftliche Realität.

Dem wirtschaftlichen und eben auch rüstungsrelevanten Aufschwung in den USA und der SU standen die schwindende Personalstärke und die Angst vor Repressalien im DR gegenüber (weswegen bspw. die deutschen Kernphysiker die Forschung einer Atombombe nicht vorantrieben). Schwächen in der Kommunikation (bspw. wollte man Hitler am D-Day nicht wecken) und in der Verschlüsselung (Enigma) taten ihr Übriges.

Dünkirchen schien übrigens ein Resultat von Machtspielchen und Zuständigkeitsänderungen gewesen zu sein.

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Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


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