Wertverlust des Geldes? Gleichzeitig dessen Knappheit? Ich denke: Ja. So kommt's.

Hannes, Freitag, 05.08.2022, 04:15 (vor 602 Tagen) @ Ostfriese3330 Views
bearbeitet von Hannes, Freitag, 05.08.2022, 04:36

Hallo Mephistopheles

Das ist aber Grundkurs Debitismus.


Grundsätzlich ist zu verstehen, dass jede Überschuldung in die Deflation abgleitet - Dottore: "Jedes Abgaben-, ergo Macht- und Staatssystem ist per definitionem deflationär, da es immer zur Überschuldung führt (egal wo und wie verbucht)."

"Revolutionen kamen niemals aus dem Geld, sondern immer aus Bankrotten.
In der Hyperinflation wird noch nicht mal demonstriert (wie Hayek so richtig bemerkte), da die Leute keine Zeit dafür haben. Die Deflation ist die Stunde des Umsturzes, wie in der Geschichte hinreichend belegt."

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=145700

Deshalb haben die Notenbanken in Verbindung mit der Politik die 'Finanzkrise' auch nicht sich selbst überlassen, sondern mit Billionen gegenzusteuern versucht. Ohne diese Maßnahmen wäre die deflationäre Depression (DeDe) schon am Ende der Nuller Jahre eingetreten. Das bedeutet auch, dass Inflationen immer macht- und staatsinduziert sind. Administrativ fixierte Preise verstärken den inflationären Prozess weiter. Überall, wo starke Anbieter, weitgehend ohne Konkurrenz arbeiten, werden wir jetzt Preisschübe nach oben beobachten - wohin wir auch sehen: Klassische Monopolpreisbildung.

Firmen mit starker Marktmacht versuchen noch einmal die Preise anzuheben. Das zieht Kaufkraft aus anderen Bereichen ab - bis auch dieses von Michael Radau zum ersten Vollsortiment-Biosupermarkt in Nordrhein-Westfalen geschaffenes Handelsunternehmen mit 700 Beschäftigten und 33 Filialen in das 'Schutzschirmverfahren' gelangt.

https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/34486-sanierung-superbiomarkt-waehlt-schut...

An @Hannes gerichtet hatte ich ja von den Entlastungspaketen berichtet, die im Rahmen der Corona- und der Energieausgleichszahlungen massiv ansteigende Geldsummen generieren, die nicht aus der das Bruttosozialprodukt erzwingenden Nettoneuverschuldung an der Basis der Ökonomie entstehen. Diese Gelder aus direkten oder indirekten staatlichen Zuschüssen bzw. Hilfestellungen gehen immer wieder an den Kassen der Unternehmer vorbei, wo dann der Profit wieder hängenbleibt und seinen Weg an die Börsen findet.

Der gegenwärtige Tanz auf dem Vulkan kann gutgehen - oder auch nicht: Es gibt keine Möglichkeit den weiteren Weg der praedeflationären Inflation zu bestimmen. Eine solche Phase wie heute haben wie bewusst noch nie erlebt - wir stochern letztendlich ziemlich unwissend im Nebel.

Gruß - Ostfriese

Moin, geschätzter Kajenländler,

ich will ja auch wissen was kommt. Ich denke, dass das Geld knapp werden wird. Trotz Inflation.

Mein beschränkter makro-ökonomischer Sachverstand lässt mich glauben, dass beides gleichzeitig kommen wird. Wie auch immer Ihr Experten das jetzt benennt. Namen hat auf dieser Welt nur, was es gibt, das ist regelmäßig so. Kann sein, dass es das, was kommt, noch nie gab? Man wird hinterher Namen dafür haben.

Dein Link zu Dottores Statement enthält auch folgenden denkwürdigen Passus, fiel mir als wichtig auf:

" ... was wir heute als"Sozialtransfer" (Hartz IV usw.) bestaunen sind bei Licht besehen nichts anderes als offene staatliche Arbeitshäuser ohne Betätigungszwang."

So was ist bekanntlich teuer. Das liegt auf der Hand, dass eine Volkswirtschaft sich so etwas leisten können muss. In dem Satz steckt "Wirtschaft" drin. [[ironie]]

Da hat hier mal kürzlich einer hier im Forum eine große Teilmenge dieses Klientels spöttisch als "nach dem Berliner Modell" lebend bezeichnet, also die Schmarotzer aus Vorsatz waren gemeint. Die werden m. E. demnächst wirklich "Ende Gelände" erleben, aber ihr's - das Ende des weiten Feldes ihrer Freiheit. Und damit meine ich nicht nur Bewegungsfreiheit.

Leider wird es auch Schuldlose hart treffen.

Frauenhäuser usw. muss ja irgend Jemand erwirtschaften! Und nicht nur für die Heizerei im Winter mus physisch was erwirtschaftet werden, Geld reicht nicht. Wichtig: Nach dem kommenden Winter muss es auch noch "Wirtschaft" geben, die das alles erwirtschaftet. Da habe ich meine Zweifel.

Diese Masse Menschen wird durchgefüttert werden müssen. Deshalb werden sie keine deflationären Stillstand der Wirtschaft zulassen, sie werden die Leute für'n Appel und 'n Ei in den Nationalpark Harz schicken, mit Hacke, nix Harvester, manuelle Arbeit, voll Öko. Sie sagen es doch offen! Die Dame von der TAZ sprach von "grünem schrumpfen", ich hab's verstanden: Arbeiten bis zum Umfallen für 'nen Hungerlohn. So was nennt sich "links".
[[kotz]]

Sehr nachvollziehbar für mich der Gedanke, dass nur aus deflationären Abläufen Revolutionen wachsen. Und, dass, so lange die FED und EZB die Kontrolle behalten, das verhindert werden wird. Kontrollierte Inflation? Weg mit dem Mittelstand? Unterschicht ruhig stellen? Ist das der Plan?
[[hae]]

Fragt sich nur, ob sie die Kontrolle behalten!!!

H.


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