Die Frage ist eine andere

Miesepeter, Donnerstag, 04.08.2022, 18:10 (vor 628 Tagen) @ BerndBorchert3481 Views
bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 04.08.2022, 18:35

die Löhne, Renten etc. entsprechend nachziehen werden. Wenn ja, dann würde eigentlich alles zueinander gleich teuer bleiben, nur das Geld selber würde weniger wert werden.

Das ist bei einer Angebotsverknappung nicht möglich. Das Angebot ist kleiner, die monetäre Nachfrage ist gleich, also steigen die Preise solange, bis sich die Nachfrage auf das Level des nunmehr niedrigeren Angebots senkt. Die verknappten Güter bleiben jedoch nicht zueinander gleich teuer, sondern ihr Preis erhöht sich nach dem Grad ihrer Knappheit gegen alles andere, bis die Nachfrage in jeder Produktklasse ausreichend gesunken ist und sich ein neues Preisgleichgewicht einstellt.

Dieser Prozess findet zur Zeit statt.

Wird nun die monetäre Nachfrage zusätzlich erhöht, dann müssen die Preise noch weiter steigen, bis die Nachfrage trotz der Lohn und Rentenerhöhungen auf das Level des verfügbaren Angebots gesunken ist.

Jede Subvention des Konsums wird in einer solchen Situation 1:1 direkt in weitere Preiserhöhungen gehen.

Die zu lösende Frage ist letztendlich: wie wird der Angebotsverlust verteilt, also wer muss in Gegenwart und Zukunft auf den entsprechenden Konsum verzichten.

Ich tippe auf kommenden Geldwertverlust, wegen der Verwässerung von Euro und Dollar durch den massiven Offenmarkt Aufkauf von eigenen Staatsanleihen durch EZB bzw. FED. Warten wir die Lohnverhandlungen und Rentenerhöhungen ab.


Das kommt darauf an, was mit dem so geschaffenen Geld nachgefragt wird. Wird dies nicht in die Konsumnachfrage geleitet, sondern in Ersatzinvestitionen (zur Herstellung von Ersatzkaffee, Ersatzkautschuk, Ersatzöl oder Ersatzenergie), dann stabilisert dies den Geldwert (wenn auch nicht in dem Ausmass, wie dies bei Investitionen in die Produktion und das Angebot der Originalgüter geschehen würde).

Die BOE macht allerdings beispielsweise momentan genau das Gegenteil, und verkürzt ihre Bilanz.

Gruss,
mp


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