+1 Stagnation und Deflation

der_Chris 2, Montag, 30.05.2022, 12:07 (vor 696 Tagen) @ Durran4076 Views

Erwarte ein Anziehen der ZB Zinsen bis auf etwa 3%, danach gehen die Schleusen auf. Polleit meint zwar, wir würden jetzt erstmal die Inflation richtig ankurbeln, aber dem kann ich nicht folgen.
Noch haben wir eine auf Knappheit basierende Preissteigerung bei einbrechender Wirtschaftsleistung, die Geldmengen sind nicht nachfragewirksam und die Lohn-/Preisspirale dreht sich noch nicht.

Das kommt erst noch.

Jetzt Kohle raushauen, weil die Inflation zuschlägt könnte sich als großer Fehler herausstellen, besser ist nun regelmäßiges und kurzfristiges Umschichten von liquiden Mitteln, um an einzelnen Assets noch etwas Reserven aufzubauen.

Wenn die Preise weiter anziehen, dann quetscht der monatlich zu entrichtende Obolus für die Existenz (Energie, Lebensmittel, Mobilität) nach dem Motto "Am Ende des Geldes war noch viel Monat übrig".

Ohne erhebliche Einkommenszuwächse aus "inflationären" Tarifrunden wird erstmal das Geld knapp und die Abrechnungssaison für Nebenkosten kommt ja erst im Herbst. Das gibt dann ein Heulen und Zähne klappern.

Am WE erklärte mir ein Kumpel mit 6-Familienhaus noch, dass er jetzt versuchen muss, die Heizkostenvorauszahlung hochzuziehen, weil er befürchtet, dass seine Mieter bei der nächsten Abrechnung die Segel streichen werden und er sich bei min. 2 Mietern dann gerichtlich ums "Forderungseintreiben" bemühen darf, wo er partout keine Lust zu hat.

Richtige Inflation sehe ich erst, wenn nicht mehr monatlich, sondern wieder wöchentlich Löhne ausgezahlt werden. Bis dahin ist noch etwas Zeit.

Übrigens: Die 40 DAX Unternehmen haben zusammen einen Gewinn von 52 Mrd.€ ausgewiesen, davon entfallen 50% (FÜNFZIG!!!) auf drei Automobilwerte. Zum fundamentalen Unterbau des Daxi´s brauchen wir wohl nix weiter zu sagen, oder?


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung