Einfach gesagt: Geld kauft nicht, Geld bezahlt

Miesepeter, Donnerstag, 08.10.2020, 11:57 (vor 1902 Tagen) @ Naclador2567 Views

Durch einen Zahlungsvorgang werden Schulden getilgt. Wenn alle ihre Schulden schneller tilgen, sinkt ceteris paribus die Gesamtverschuldung (und die Menge der umlaufenden Zahlungsmittel, deren Basis ja Verschuldung ist).

Das führt aber nicht zwangsläufig zu neuen Umsätzen (=Käufen). Es wird allerdings Verschuldungspotential frei.

Die entscheidende Frage ist also: Wird das durch schnellere Bezahlung bestehender Verbindlichkeiten freiwerdende Verschuldungspotential genutzt? Verschuldet sich im Schnitt jeder Schuldner nach Tilgung seiner Verbindlichkeiten (schnell) wieder neu, um neue Käufe tätigen zu können?

Wer Gier und Konsum als ultimative Wirtschaftstreiber sieht, wird das vermutlich annehmen. Wer jedoch Verschuldung und damit einhergehenden Leistungszwang als entscheidenden Wirtschaftstreiber sieht, wird eher zu entgegengesetzten Schlüssen kommen.

Das Prinzip abnehmenden Geldwertes im Zahlungsverkehr gibt es jedoch auch ausserhalb Wörgls und ist weitverbreitet. Wer schnell zahlt und Skonto zieht, kann im Wirtschaftsverkehr oftmals 2-4% weniger bezahlen, die gleiche Summe bezahlt also effektiv auf kurze Sicht mehr als auf mittlere Sicht. Führt Skonto zu höheren Umsätzen in der Wirtschaft, zur allgemeinen Verringerung von Liquiditätsengpässen oder zur vollständigen Räumung aller Märkte?

Gruss,
mp


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